Die Chronik Cortans und der Götterwandel
September 5, 2018 in Derzeit auf Siebenwind
Chronik Cortans seit 26. nach Hilgorad:
Drei Götterläufe ist es nun her, dass wirtschaftliche Nöte, die Gier nach Macht und die Versprechen nach mehr Land und Reichtum für alle, die Lehen Vandrien, Malthust, Papin, Lichtenfeld, Rothschild und Ersont dazu veranlassten einen Vertrag mit Graf Theobald von Papin zu unterzeichnen. Somit wurde das Königreich Cortan ausgerufen und der Graf von Papin wurde zu seiner Majestät Theobald von Cortan.
Erbitterte Kriege gegen Galadon folgten. Doch ehe noch die ersten Schlachten begannen und Stellungskriege folgten, die den Handel zur Hauptstadt Galadons, Draconis, zum Erliegen brachten, verschwand seine Majestät König Hilgorad ap Mer. So bangte seine Familie um den starken König, der Frieden und Reichtum über Galadon und Kirche brachte. Relator Sanno Fedea übernahm interimsweise die klerikale Führung, während sich die Königin, Ihre Majestät Brynn, sich den weltlichen Geschäften in der Abwesenheit des Königs zuwandte. Während schließlich Draconis von drei Fronten aus belagert wurde und die Taktik des Aushungerns gegen die Hauptstadt angewendet wurde, schaffte Theobald in seinem neuen Reich nie da gewesenen Reichtum. Galadon schien hingegen in der Defensive.
Der neue König Cortans war nicht zögerlich im Einhalten seiner Versprechen, die er dem Volk gegeben hatte, und er nutzte seinen persönlichen Reichtum und weitere Schätze aus nicht bekannten Quellen, um die Wirtschaft seines jungen Reiches anzukurbeln, die Akademien zu unterstützen und ein noch stärkeres Militär aufzubauen. Vandrien blühte erstmalig nach den Bürgerkriegen auf und Vandris wurde ein begehrtes Zuwanderungsziel von Händlern und Handwerkern. Eine Erfindung nach der anderen, die den Krieg beschleunigen und erleichtern sollte, wurde wie von Zauberhand in den Werkstätten erschaffen. Die angrenzenden Lehen wurden von Neid und Sorge erfüllt. Doch wurden sämtliche Widersacher und Aufrührer im Inneren Cortans schnell und ohne viel Aufhebens beiseite geschafft. Als schließlich die Rodung der Wälder bis zu den Wäldern der Elfen voranschritt, gab es ersten erbitterten Widerstand. Die Elfen begannen sich zu wehren und verließen schließlich die nördlichen Ländereien Galadons um weiter nördlich in das ewige Eis Norlands zu fliehen, oder in den tiefen Süden, wo sie sich sicher wähnten vor der kurzlebigen Erfolgssucht der Menschen Cortans. Doch die Menschen Cortans blühten auf.
Die Art des Glaubens war nicht mehr relevant gewesen, denn nur wer Cortan unterstützte, war gut. Dabei war der Name des Gottes, den man im stillen Gebet wählte nicht mehr von Relevanz. Allzu fanatische Geweihte der Sahor wurden verschmäht und teilweise unter vorgeschobenen Gründen von ihren einstmaligen Widersachern, die sich später offen zum Glauben an Angamon bekannten, öffentlich wirksam hingerichtet. Der Erzkonsilium der Kirche der Sahor im belagerten Draconis entschloss sich angesichts der fortwährenden Abwesenheit des Königs dazu einen jungen Astraelgeweihten, Argion, zum neuen Zälaten zu benennen. Kurze Zeit später wurde die Inquisition über Tare ausgerufen.
Geschehnisse auf Siebenwind:
Die Inquisition wurde nach ganz Galadon, samt der Exterritorialgemeinde Siebenwind, und auch nach Cortan unter dem Schutz der klerikalen Immunität entsandt und sämtliche Beweise der Glaubensverfehlungen mit harter Hand verfolgt. Auf Siebenwind stellte sich heraus, dass ein Mann namens Tesan Valdefort die Insel auf Geheiß von Theobald einnehmen sollte. Die Relevanz der Schicksalsinsel war nach wie vor gegeben. Und weder Galadon noch Cortan waren in der Lage die Zeichen der Prophezeiung zu ignorieren. Erbitterte Glaubenskriege waren vor Ankunft der Inquisition auch auf der Insel ausgebrochen. Die Kirche auf Siebenwind versagte den Konflikt mit den Dienern des Einen zu lösen. Die Hauptstadt Siebenwinds, Falkensee, fiel schließlich, nachdem die Diener Angamons sich mit Tesan Valdefort verbündeten.
Politische Wirrungen folgten. Doch auch die Inquisition konnte diese nicht lösen und schließlich kam es zu einer erbitterten Schlacht im eroberten Falkensee, das von den Endophali als neutrale Handelsstadt in „Luth Chalid“ umbenannt wurde. Tesan Valdefort und die Statthalter Luth Chalids überwarfen sich jedoch und die Stadt ging in Flammen auf. Die Endophali flücheten um ihr Leben. Die Diener Angamons zogen sich nach Finsterwangen zurück und hielten dort die Stellung und den Glauben Angamons hoch, um sich der Rache der restlichen Insel zu entziehen. Die Bruderschaft der Tardukai wählte einen anderen Weg und immer öfter sah man den Satai seither an der Seite der Diener der Sahor und Enhor in einem Zweckbündnis streiten. Brandenstein war die neue Hauptstadt geworden, Finsterwangen hingegen ein sicherer Hafen für all jene, die weder mit der galadonischen Krone, noch dem Glauben an die Sahor konform gehen konnten.
Geschehnisse die bis heute anhalten und noch nicht vollumfänglich beim Volk ankamen oder bekannt sind:
Und fern von den Augen der Sterblichen tobte ein Kampf, der Tare noch nicht erreicht hatte, doch sich schließlich im Auftauchen des Ewigen Heeres Bellums auf ganz Tare manifestierte. Bellum selbst entsandte das von Maynagh geführte Heer, um Tare auf das vorzubereiten, was unweigerlich folgen sollte. Der Kampf Angamon gegen Bellum tobte in der göttlichen Sphäre und die Dämonen nutzten diese Ablenkung ihres Herrn wider Willen um sich von Angamons Einfluss zu befreien. Losgelöst von den Ketten Angamons drangen die Dämonen auf Tare ein, griffen auch die Hauptstadt Draconis an und überrannten die überrumpelten Heerestruppen Cortans von hinten, die die Stadt Draconis nach wie vor belagert hatten. Fürst Raziel von Vandrien versuchte den Zälaten der Kirche der Sahor in seiner Not mit Drohungen und Druck dazu zu bewegen den Glauben an Angamon zu legalisieren, die Inquisition abzuziehen und sich ihm nicht in den Weg zu stellen, wenn er sein Land Vandrien wieder an sich reißen würde. Als der Zälat ablehnte, starb Relator Sanno Fedea durch Raziels Klinge. Als der Zälat schließlich doch zustimmte, tötete Raziel Theobald.
Die Dämonen begannen sich untereinander zu bekämpfen und die Oberhand gewann die unscheinbarste und trägste Domäne, die sich fest im Erdreich Falandriens und Siebenwinds einnistete. Auf dem Festland herrschte kalter Krieg gegen ein führungsloses Cortan, einem machthungrigen Neffen des verstorbenen Theobalds.
Der Glaube an Angamon wurde unter dem strikten Verbot sämtlicher dämonischer Machenschaften zähneknirschend anerkannt und die Kunde über ganz Falandrien und die Exterritorialgemeinde Siebenwinds gebracht.
Bei der unermüdlichen Suche nach Hilgorad wurde durch einen entscheidenden Hinweis eines Ritters von Siebenwind schließlich zur Gewissheit: Der König lebte. Und er hatte ein Heer aus Nortraven und Grünorken in den Götterläufen seiner Abwesenheit ausgehoben, das von geflüchteten Wildelfen flankiert wurde und von zwei Fronten gen Ersont marschieren sollte…