„Der Wind trug den salzigen Duft in wabbernden Schwaden von der See her über die Lande. Wie sooft war es hier nebelig und die Luft feucht, sicherlich würde es später noch regnen. „Och nej, so ejn verskepptes wetter“, brummelte Sören, als er die Egge seines Vaters vor den Ochsen spannte und Stipen, der Ochse, mürrisch johlte. Bei so einem Wetter sollte man selbst den Hund nicht hinaus jagen. Aber nein, er -Sören- musste heute früh den Acker pflügen, nur weil sein Vater sich gestern in der Stammkneipe mit seinen Freunden zuviel Met genehmigt hatte. „Jej denke später viellejcht, hver schejnsken och Kühe melkn“, stöhnte Sören immer wieder leise, während sich große Schlammbollen an seine Stiefel hängten. „Sören, kimmst di zum essejn“, rief seine Mutter aus dem Wohnhaus, welches gar nicht weit vom Acker lag. Dankbar führte er den Ochsen vom Acker, band das Eggengeschirr ab und stürmte in die Wohnstube, die zugleich auch als Esskammer genutzt wurde. „Verskeppte schejse Sören, Stivel uss!“, schimpfte die Mutter, als sich die Dreckbollen in der Wohnstube verteilten. Auf dem Tisch dampfte aus einer großen Schüssel ein heißer Eintopf, daneben lag frisch gebackenes Brot. Seine vier Geschwister saßen schon am Tisch. Sie hatten für den bevorstehenden Winter im Wald Holz gemacht und es im Karren zu ihrer Bauernkate geschafft. Sören langte ordentlich zu und ließ es sich mit einem Humpen Met schmecken, seine Mutter kochte wirklich gut. Später, als Sören im Bett lag und den Tag nochmal in Gedanken Revuee passieren ließ, war er sehr müde von der vielen Arbeit. Er hatte noch den Stall ausgemistet, die Kühle gemolken, geholfen das Holz zu stapeln und schließlich noch den Ochsen gebürstet. Sein Vater war erst gar nicht zum Abendbrot erschienen. Seine Freunde waren vorbei gekommen und haben ihn zum Dorfrat abgeholt. Wieder nur eine Ausrede sich im Mettrinken zu messen, dachte Sören.“
– aus dem Leben von Sören Sörensen, Sohn eines alkoholkranken Bauern der Norlande.
Allgemeines
Der Landarbeiter der Nortraven sorgt dafür, dass das Volk trotz der Unbillen und des rauhen Klimas der Norlande, Brot speisen und den Met saufen kann, denn er bestellt die Felder und wacht über das Getreide und alles, was auf dem Acker oder im Wald bestellt werden muss. So sucht er im Schatten der wilden Bäume nach Pilzen oder Beeren, die sich im sandigen Grund vor dem rauhen Klima zu verstecken versuchen und hütet die Bienenstöcke und erntet sodann den Honig, aus dem der köstliche Met gebraut wird. Auf dem kargen Boden wird der Landarbeiter kein Glück mit edlen Weinreben oder saftigem Salat haben. Vielmehr pflanzt er den gedrungen wachsenden Nachtschatten oder einfaches Rübengemüse.
Kleidung
Der Landarbeiter ist rauhes Klima gewöhnt, seine Haut ist wettergegerbt und etwa so zart, wie eine dreißig Götterläufe alte Lederhaut. So bevorzugt er die einfache, praktische Kleidung. Wenn sie nicht ohnehin schon dreckig ist, dann macht es nichts, wenn sie im Stall oder von der Erde beschmutzt wird.
Waffen
„Dem zeijk jejs!“, spricht der Nortravenbauer und schwingt seine Mistpieke. Bewaffnet mit dem, was sich aus dem Alltag eines Landarbeiters ergibt, sieht man ihn, wenn er denn einmal aus der Haut fährt, wütend und wetternd zu seinem Gegner marschieren, um ihm entweder die Hütte über dem Kopf in Brand zu stecken, oder ihn auf der Mistpieke in die See zu werfen. Auch kurze, grobe Schwerter sieht man hin und wieder an den Bauern, doch die wenigsten können mit dem blanken Eisen so gut umgehen, wie mit einer Mistgabel.