Der Zahn der Zeit.. der Ausbruch
Oktober 20, 2018 in Derzeit auf Siebenwind, Events & Hintergründe Kommentare deaktiviert für Der Zahn der Zeit.. der Ausbruch
Der Ausbruch
In der Öde am Splitterfelsen (was man sah):
Diese Ruhe und Stille, welche sich dennoch so drückend und laut anfühlte, wurde zuerst in helles, rotes Licht getaucht und in der Ferne erkannte man eine hohe Fontäne die aus dem Krater empor schoss. Erst nach wenigen Augenblicken begann der Boden wieder zu beben, es verstärkte sich wie eine Druckwelle, die sich von seinem Zentrum, dem Vulkan, nach außen hin arbeitete und letztlich wieder abebbte. Die Dunkelheit des Zyklusses bot ein schönes, doch zerstörerisches Bild.
Lavasflüsse bildeten sich rings um den Krater und suchten sich ihren Weg nach unten, trafen auf feste Erde und auch Wasser.. Glühende Gesteinsbrocken regneten in der näheren Umgebung nieder und setzten Gräser und Bäume in Brand. Doch der anhaltende Regen der Insel Siebenwind war in diesem Falle gewiss eine Wohltat, denn so hielten sich die Brände in Grenzen.
Nach der ersten Explosionsartigen Entladung verfeinert sich das Bild. Eine Aschewolke bildete sich über dem Vulkangipfel und breitete sich wie ein Teppich rings herum aus, bevor sie sich nach unten hin nach und nach auflösen und ihren für spätere Zeiten sehr fruchtbaren Schatz preis geben. Eine weitere, weiße Nebelwolke im Osten des Splitterfelsens zeugte davon, dass hier große Massen an flüssigem Gestein auf Wasser trafen und sich wenig später mit dem dunklen Grau der Aschewolke verband.
Was man nicht sah:
Eine einzige Person blieb zurück, nachdem die Priester der Xan ihre Kräfte wirken liesen und dafür sorgten, dass die tiefen Höhlen und Gänge am Wirkungsort des Wurzeldämons mit Wasser gefüllt werden. Sie kniete dort, neben dem finsteren Loch und während der Rest der Insel sich in Sicherheit brachte, wurden die letzten Kraftreserven aufgebracht, um einen weiteren, größeren Wasserschwall hinab zu leiten.
Kühles Nass traf auf wildes Feuer. Die gefüllte Magakammer tobte geradezu und ein wildes Gemisch aus den Elementen offenbarte sich der dort knienden Frau. Heiße Luft schoss zuerst aus dem großen Loch empor, zerrte an ihrem Haar und der Kleidung, bevor die Erde rings um sie herum eruptierte und ruckartig nach gab und herab sank. Die Ostflanke des Vulkans brach zusammen und brachte den feurigen Elementen, die sich zwischen den Gesteinen tummelten, die ersehnte Freiheit. Die Frau dagegen verschwand in dem Gemisch aus glühender Hitze, empor schießender Luft, welche sich noch in den tiefen Gängen befand und mit dem Druck entwich, der matschigen und nachgebender Erde. Doch wurde sie auch in ihren letzten Atemzügen von einem dünnen, kühlenden Schleier aus Wasser eingehüllt.
Was zurück bleibt (Offensichtliches):
Kleine Ascheflocken senken sich in den nächsten Tagen hernieder und verleihen dem Eiland einen gräulichen Schleier. Während der Splitterfelsen auch noch in den nächsten Tagen jede Menge an Lava an Ost- und Westflanke entströmen lässt, kühlen die ersten Bäche bereits wieder ab und werden von den neuen, heißen Abflüssen weiter gen Meer getrieben. Neue Landmassen werden sich früher oder später dort bilden. Die weitläufigen, tiefen Gänge, welche die Wurzeln des Dämons durch die Insel gruben, wurden zum Großteil von der Lava beansprucht und auch dort festigt sich das Erdreich wieder zusehends, nachdem sie erkaltet.
Doch auch wenn der Ausbruch scheinbar der geschundenen Natur der Insel wie von selbst Heilung verspricht, verbleibt ein mulmiges Gefühl. Manch einer, der sich der Erde sehr nahe fühlt, vermag sogar etwas wie ein Knacken verspüren, ein Riss der sich tief unter dem Gestein befindet und sich weiter ausbreitet, vermuten..