„Als ich die Schneiderei betrat fühlte ich mich eher wie in einer Wohnstube als in einer Schneiderei, alles war klein, wie ich es erwartet hatte, aber überall standen Sessel und ein Kamin gab dem ganzen ein wohnliches Aussehen. In dem Moment wo ich die Schneiderei betrat kam ein kleiner, runder Hobbit lächelnd auf mich zugeeilt und bot mir seine Dienste an. Außer ihm war noch seine Frau und einige seiner Kinder in dem Raum. Alle trugen fein gefertigte Kleidung, die äußerst gemütlich aussah und wunderbar bunt war. Ich trug mein Ansinnen vor, eine bequeme Kleidung, mit schönen Stickereien, die ich einfach in meiner Freizeit tragen konnte. Der Hobbit begann sofort Maß zu nehmen, dazu mussten wir allerdings nach draußen gehen, denn die Höhle des Hobbits war etwas zu niedrig für mich. Er sagte mir, dass ich die Kleidung nach einigen Tagen abholen könne, wenn ich wolle. Zum Tausch sollte ich ihm etwas Wild mitbringen. Mein Angebot in Dukaten zu bezahlen lehnte er schlichtweg ab, das hatte ich aber auch nicht anders erwartet. Die angeforderte Ware übertraf meine Erwartungen noch. Sie war über und über mit Stickereien übersät, ohne jedoch kitschig zu wirken und die Farben schienen regelrecht zu strahlen. Der Preis war vergleichsweise niedrig und ich hatte noch ein langes Gespräch mit dem Hobbit. Brauche ich noch zu erwähnen, dass die Kleidung bequem war, wie ich es mir gewünscht hatte? Ich beschloss in Zukunft diese kleinen bunten Gestalten öfter zu besuchen und jedes Mal wurde ich herzlich empfangen. Meine Maße weiß der Gute bis heute.“
~ Bericht eines auf Hügelau lebenden Händlers
Allgemeines
Die Schneider unterscheiden sich vom Wesen her nicht von dem übrigen Hobbits: Sie sind offen und eigentlich immer freundlich. Die Hobbitschneider sind bekannt für ihre bequeme und zweckmäßige Kleidung. Wenn einem Schneider Zeit für sein Werk gegeben wird, wird er es nicht selten mit Stickereien verzieren, die sowohl die Initialen des Trägers als auch Andeutungen auf seinen Beruf enthalten können. Wer allerdings auf Schuhe oder Rüstungen von den Schneidern hofft, wird wohl eher wenig Glück haben oder eine Ware von nicht besonders guter Qualität erhalten. Denn solche Dinge lernen die Hobbitschneider bei ihrer Ausbildung nur, wenn sie sich einem Menschen anschließen. Aber ansonsten gibt es wenig, was die kleinen Wesen nicht machen könnten. Die gefertigte Kleidung ist meist als Arbeits- oder Freizeitkleidung am besten geeignet. Auch auf Übergrößen verstehen sie sich recht gut, immerhin sind die Mehrzahl ihrer Kunden für einen Menschenschneider von eher ungewöhnlicher Statur.
Die Ausbildung eines Lehrlings erfolgt zumeist durch seine Eltern oder andere Vertreter der weitläufigen Verwandtschaft. Ein Meister gibt alles an seinen Lehrling weiter was er weiß. Doch jeder Lehrling kann auch eigene Erfahrungen sammeln, wenn er seine ersten Stücke fertigt. Mit jedem Lehrling steigt das Wissen des Meisters weiter an. Wer also das Glück hat, bei einem alten und erfahrenen Schneider zu lernen, wird sich selbst rasch zu hohem Ansehen bringen können.
Kleidung
Ein Hobbit zeigt immer gerne Farbe, so auch der Schneider. Bei der Arbeit trägt er meist bequeme und zweckmäßige Kleidung, dazu gehört auch eine Schürze oder ein spezieller Gürtel zum aufbewahren von Maßband, Schere und Nadeln, die er so immer griffbereit hat. In der Freizeit trägt der Hobbitschneider meist bequeme und zweckmäßige Kleidung, also eigentlich dieselbe wie bei der Arbeit, nur ohne Schürze/Gürtel. Allerdings besitzt der Schneider viele verschiedene Kleidungsstücke, die er immer wieder gerne neu kombiniert. Dadurch mag ein mancher denken, dass Hobbitschneider nie etwas zweimal tragen. An seiner Kleidung kann man immer das Können des Schneiders ablesen.
Waffen
Ein Hobbitschneider versteht sich auf’s Kämpfen so gut wie gar nicht. Die einzigen Waffen die er besitzt sind Schere, Nadel und vielleicht ein Brotmesser in der Küche. Sollte es zu einem Kampf kommen, wird man den Schneider vergeblich suchen. Er hat sich entweder gut versteckt oder ist schon längst über alle Berge. Wobei Ersteres wahrscheinlicher ist, da es weniger anstrengend ist.