An der Grenze zu Ravel wurde ein kleines Orkfort belagert, wir unterstützen die VI. Feldarmee bei der Einnahme der hölzernen Festung. Als wir eintrafen schüchterte uns die Anzahl der Verwundeten und Gefallenen, welche durch Pfeile oder Bolzen verletzt oder getötet wurden, leicht ein. In der einsetzenden Dunkelheit besprachen wir mit dem Unteroffizier das weitere Vorgehen, als ihn plötzlich ein Pfeil traf. In der Ferne konnte man nur eine gedrungene Gestalt mit einem Norgh’parh, dem knöchernen Helm der Orken, zwischen den Zinnen der Palisade ausmachen. Laut grunzend riss sie den Bogen in die Luft, bevor sie wieder hinter den schützenden Palisaden verschwand.
Der angenagte und abgewetzte Pfeil verstärkte den grausamen Anblick nur noch – diese verfluchten Schützen, sie senkten drastisch die Moral meiner Männer!
– Heribert Waners, Leutnant VI. Feldarmee – Lagebericht
Allgemeines:
Wie alle anderen Orken, müssen sich auch die Schützen in den verschiedenen Kasten des Stammes durchsetzen. Entweder sie beweisen sich als Jäger bei den Orach’karh oder schlagen den Pfad des Truch’karh ein, mit dem Ziel, in die Kriegerkaste der Zo’karh erhoben zu werden.
Bis dahin ist es aber ein weiter Weg, denn auch die Schützen haben sich als würdig zu erweisen. So bekommen sie von den Margh’Zo’karh oder dem Häuptling Aufgaben gestellt, um sich in den Kasten hochzuarbeiten. Das Ansehen der Schützen ist meist deutlich geringer als das der Krieger, welche sich mutig mit ihren Äxten dem Kampf Mann gegen Mann stellen. So kommt es auch, dass meist nur schwächere Orken zum Bogen greifen, gilt der Nahkampf doch als mutiger und „Be’rglum gefälliger“.
Die Aufgaben, die der Schütze wahr nimmt, sind meist verschieden. Entweder er schützt das Dorf der Orken gegen Angriffe, oder zieht gar selbst mit den anderen Kämpfern in blutige Schlachten – auch bei der Jagd auf Tiere oder andere Kreaturen steht er mit Pfeil und Bogen zur Seite. Trotz dem vergleichsweise geringen Ansehen der Schützen sind diese dennoch unverzichtbar für eine orkische Armee. Sei es um das Feuer gegnerischer Bogenschützen zu erwidern, oder um aus dem Hinterhalt anzugreifen.
Waffen:
Der Bogen ist die erste Wahl bei den orkischen Schützen, sei es zum Jagen von Tieren oder zur Jagd auf Menschen. Egal ob Kurz- oder Langbogen, die Schützen nutzen alle Variationen. Einen Köcher an der Hüfte oder auf dem Rücken, gefüllt mit angespitzten Pfeilen, trägt der Schütze stets bei sich.
Die Armbrust ist aufgrund ihrer komplexen Bauweise und Benutzung nicht sehr beliebt. Nur die geschicktesten Schützen können die Armbrust mit einem Bolzen laden … und diesen dann auch abfeuern.
Kleidung:
Die meisten Schützen streifen sich aus dem Leder erschlagener Kreaturen und Tiere gefertigte Rüstungen über. Sobald sie sich in den Kasten hoch gekämpft haben, gesteht ihnen der Häuptling oder einer der Margh’Zo’karhs sogar eine goldene Rüstung oder wertvolles Trollleder zu.
Zerrissene Roben, schwere Metallrüstungen oder gar Plattenarmschoner sieht man dagegen nicht so oft in den Reihen der Schützen. Bewegungsfreiheit hat Vorrang, sonst hätten sie Schwierigkeiten mit ihren Pranken die Pfeile aus dem Köcher zu fischen. Nur ein paar wenige Orken, welche sich auf den Umgang mit der Armbrust verstehen, wurden schon schwerer gepanzert gesichtet.