Der folgende Text ist ein Rollenspiel-Text, der allen Charakteren bekannt sein darf.
Er beschreibt die Struktur der Kirche der Viere.
An die Bewohner Siebenwinds!
Im ersten großen Konvent der Relation der Kirche der Viere unter dem Vorsitz des Zälaten, seiner allerheiligsten Majestät, Hilgograd ap Mer, wurde beschlossen, dass im Zuge einer allgemeinen Neuordnung der Kirche des Großreiches Galadon die Diözese Siebenwind aufgelöst wird.
Sämtliche Diözesen des Reiches wurden im Zuge dieser Reform aufgelöst und gehen in 10 Signaturen über, diese Signaturen sind im Einzelnen:
- Die Signatur Norland, Khalandra und Ersont mit Sitz in Ersonts Tal
- Die Signatur Vandrien mit Sitz in Vandris
- Die Signatur Ravel, Kettel und Kadamark mit Sitz in Gofilm
- Die Kronsignatur Bernstein mit Sitz in Draconis
- Die Signatur Papin und Malthust mit Sitz in Kalamudus
- Die Signatur Lichtenfeld, Rothschild und Dunau mit Sitz in Rothenbucht
- Die Signatur Savaro, Morgenthau und Taras mit Sitz in Ventria
- Die Signatur Ossian, Wallenburg und Tiefenwald mit Sitz in Venturia
- Die Signatur Morthum und Herder mit Sitz in Yota
- Die Signatur Falkenstein und Endophal mit Sitz in Falkenstein
Seine allerheiligste Majestät Hilgorad ap Mer wird der neugeordneten Kirche als Zälat vorstehen, darüber hinaus wird er als Kronrelator die Geschäfte der Kronsignatur Bernstein direkt leiten.
Zusammen mit seiner allerheiligsten Majestät werden die neun Relatoren regelmäßig in einer Relation zusammenkommen um sich über die Geschäfte der Kirche zu beratschlagen.
Darüber hinaus werden fortan alle 3 Jahresläufe die Tage der Rostra stattfinden, ein Konvent in dem die Vertreter aller anerkannten Orden des Großreiches Galadons zusammenkommen um ,geleitet von der Weisheit der Viere, über die Fragen der Kirche rat zu halten und die neun Relatoren zu wählen.
Im Zuge dieser Neuordnung wird die Gründung der Signatur Papin und Malthust mit der Exterritorialgemeinde Siebenwind bekannt gegeben. Sämtliche Geschäfte und Tätigkeiten der Signatur Papin und Malthust sowie der Gemeinde Siebenwind unterstehen fortan dem Relator Sanno Fedea welcher von Kalamudus aus die Geschicke der Signatur leiten wird. Ebenso untersteht jeder Orden welcher auf dem Gebiet der Singnatur im Namen der Viere handelt dem Relator.
Jeder zuvor anerkannte Orden aus der Diözese Siebenwind wird auch von der Signatur Papin und Malthust anerkannt, die Gründung neuer Orden erfordert die Prüfung und Zustimmung durch den Relator der Signatur. Den einzelnen Orden ist es über dies hinaus gestattet mit der jeweiligen Lehensherrschaft weitere Verträge über Rechte und Privilegien abzuschließen zu diese den Vorhaben der Signatur nicht entgegen stehen.
Aufgrund der abgeschiedenen Lage der Exterritorialgemeinde Siebenwinds wird dieser ein Sonderstatus welcher mit einigen besonderen Privilegien verbunden ist eingeräumt.
Ein jedem neugegründetem Orden welcher im Namen der Viere handelt wird es gestattet bis zur Beantwortung des Gründungsantrages durch den Relator zu praktizieren. Die Ordensgründung ist dem Relator unverzüglich mitzuteilen. Darüber hinaus erhält die Exterritorialgemeinde Siebenwind den Auftrag zur Bildung eines großen Rates zur Reglung inselinterner Belange. Dem Rat vorstehen wird ein Calator welcher wiederum vom Rat gewählt wird. Jeder auf der Insel praktizierende Orden soll dem Rat mit einem Sitz beiwohnen und sich mit regem Eifer an dessen Arbeit beteiligen.
Der Hohe Rat kann ein Glaubensgericht einrichten. Sofern in der Urteilsfindung die weltlichen Belange betroffen sind, muss ein königlicher Richter an der Urteilsfindung mitwirken und das Urteil bestätigen.
Ordensneugründungen können nunmehr frei getätigt werden und können mit Gründung auch sofort mit Gründung ihre Tätigkeit aufnehmen. Sollte ein Orden neu gegründet werden, so besteht die Pflicht dieses dem zuständigen Relator mitzuteilen. Jener wird nach Überprüfung der Anmeldung bestimmen, ob der Orden auch weiterhin ihrer Arbeit nachgehen darf oder nicht. Ein nicht anerkannter Orden hat sich sofort aufzulösen, gleiches gilt für Orden welche es versäumt haben sich beim Relator zu melden.
Ist ein Orden Siebenwinds vom Relator anerkannt, so erhält er einen Sitz im Hohen Rat und kann fortan die Geschicke der Diözöse Siebenwind mitleiten.
Persönlicher Sekretarius des Relators zu Papin und Malthust
Bernhardt Rohdinger
Die Vier (Sahor)
Der Viergötterglaube zählt als die verbreitetste Religion Falandriens, wurde sie doch mit der Ausweitung des Reiches Galadon in die „heidnischen“ Provinzen getragen und dort gelehrt. Die Viere, laut den Legenden geschaffen von den Gohor, um über Tare zu herrschen und das Leben auf ihrer Oberfläche zum Erblühen zu bringen, sind die Geschwister der Elementarherren, und während diese für die Materie verantwortlich sind, sind es Geist und Seele, denen sich die Vier mit ihren Werten und Gesetzen zugewandt haben. So leiten und führen sie ihre Kinder, die Völker Tares. Trotz ihrer oftmals gegensätzlichen Aspekte sind sie eine Einheit, denn nichts könnte existieren ohne das Zusammenspiel ihrer Kräfte, geschwisterlich arbeiten sie und ihre Anhänger zusammen, trotz manchen Zwistes oder Konfliktes.
Astrael
Gott des Wissens, der Magie und des Rechtes. Astrael, auch „der Einäuge“, opferte im zweiten Zeitalter der Welt sein linkes Auge und erschuf so die Magie, wie sie den Menschen heute bekannt geworden ist. Seine Schüler und Anhänger sind oft Magier und Gelehrte. Bibliotheken und Akademien tragen oftmals seinen Namen.
Über Astrael
„Astrael, den Kenntnisreichen, nennt man den Herrn des Wissens. Er ist wohl der wechselhafteste der Viere. Denn er vereint in sich den tiefen Ernst seines Bruders Morsan, wenn er die Geschicke der Menschen in dem Buch Tares verzeichnet, wie auch den überschäumenden Kampfgeist Bellums. Doch seine Waffen sind nicht aus blinkendem Stahl, sondern die Worte eines begnadeten Redners. In seiner Rede offenbart sich auch oft seine Ähnlichkeit mit seiner vor Leben sprühenden Schwester Vitama. Er, der Rätsel über alles liebt, vermag es durch brillante Argumente etwas zwingend zu beweisen, um nur Augenblicke später das Gegenteil als wahr zu offenbaren, um alle die ihm lauschen in Verwirrung zu stürzen. Doch nicht Bosheit ist es, die ihn so handeln lässt, sondern die Absicht, seine Zuhörer dazu zu bringen, ihren eigenen Verstand zu bemühen. Aus diesem Grund hat noch nie jemand, ja selbst seine göttlichen Geschwister nicht, von ihm eine klare Antwort erhalten. Doch niemals entbehren sie tiefster Weisheit und nie kam eine Lüge über seinen Lippen. Astrael war es auch, der den Menschen die Sprache verlieh, damit sie seines Wissens teilhaftig werden können und das geschriebene Wort ist ihm heilig. Als einziger der Viere ist sein Körper nicht makellos. Zu Beginn des 2. Zeitalters riss er sich sein linkes Auge aus und erschuf daraus die Magie, wie sie den Menschen heute bekannt ist. Denn das, was wir als Magie bezeichnen, ist die Fähigkeit, das wahre Wesen der Schöpfung zu erkennen und sie zu verändern. Seit dieser Zeit besteht sein linkes Auge aus Mondsilber. Es heißt, mit ihm wache er nachts über uns Menschen. Darum wählen seine Anhänger auch das Symbol des Mondes um ihre Kleidung zu schmücken. Man erzählt sich, dass der Einäugige in der Zeit, in der kein Mond am Himmel steht, alles was auf Tare geschehen ist, sorgfältig in seinem großen Buch verzeichnet. Darum wählen auch die Anhänger des Einen jene Nächte, um im Schutz der Dunkelheit ihren üblen Taten nachzugehen. Das rechte Auge des Allwissenden aber ist von strahlendem Blau, einer Farbe, die seine Jünger über alles lieben und von einer Schärfe, die jeder Täuschung dahin schmelzen lässt wie Schnee in der Sonne. Sein wahres Antlitz aber hat noch kein Sterblicher gesehen. Keiner, der einst in Morsans Hallen erscheinen muss, könnte die Summe des Wissen ertragen, die sich ihm auf dem göttlichen Antlitz abzeichnet, ohne sofort dem Wahnsinn anheim zu fallen. So strahlt uns, wenn er sich uns offenbart, nur sein ungleiches Augenpaar aus einer stets tief herabgezogenen Kapuze entgegen, wie die Sterne erstrahlen am Nachthimmel. Doch noch öfter erscheint er uns in anderer Gestalt. Er, der es liebt, unerkannt über Tare zu wandern, erscheint bald als weiser Greis oder als Junge, der einen mit nicht enden wollenden Fragen bestürmt. Wer kann schon sagen, wann er ihm gegenüberstand in einer seiner zahlreichen Erscheinungen? Denn der Wanderer liebt es im Verborgenen zu wirken. Wie beeindruckend erscheinen uns die Werker seiner Geschwister! Wie überwältigend das Wunder des Lebens, das Vitama uns schenkt, wie gewaltig die Taten des starken Bellum und wie erschreckend das Wissen vor den gestrengen Morsan treten zu müssen! Astrael aber nähert sich uns unerkannt – seine Anwesenheit allein beflügelt unseren Geist. Wer hat es nicht schon mal erlebt, dass ihm auf einmal eine Lösung für ein Problem in den Schoß fiel, über das er tagelang grübelte? Eine brillante Idee, die aus dem Nichts zu kommen schien? Zu Recht sagt man dann „Dich hat wohl Astraels Hand gestreift“ wenn dies geschieht. Auch die Künste, die man seinen Geschwistern zuschreibt, wurden von ihm beeinflusst. Denn die Gabe der Inspiration schenkt er, der Herr der Worte, auch seinen Geschwistern, in dem er ihnen teilnahmsvoll lauscht und durch kluge Fragen ihren Geist sanft lenkt. Es heißt, dass dann, wenn das letzte Lachen verklungen ist, der letzte Kampf gekämpft und die letzte Seele zu seinem Bruder Morsan gegangen ist, er seine Feder beiseite legen und das Buch Tares zuschlagen wird. Dies wird das Ende des 3. Zeitalters sein. Nichts, das wir kennen wird mehr sein und nichts von dem was wir erfahren haben wird verloren sein, denn alles wurde von ihm aufgezeichnet auf das es bewahrt würde vor dem Vergessen.“
(Elarius Blauschimmer, Jünger des Einäugigen zu Bernstein).
Astrael, der „Einäugige“, ist der Herr des Wissens, der Magie und des Rechts. Er ermöglichte den Menschen die Gabe der Magie und er ist es auch, der ihnen den Geist schenkte, um damit ihre Umwelt zu erfassen und zu verstehen. „Wissen ist Macht“ ist ein beliebter Ausspruch seiner Jünger, ebenso wie sie gerne darauf hinweisen, dass „die Feder mächtiger ist als das Schwert“. Bücher sind seine höchsten Heiligtümer, und so mancher verewigt sein Wissen in einem Buche als Opfergabe an den Herrn der Vernunft. Auch das Recht obliegt ihm als einer seiner Aspekte, denn der Inhalt eines Gesetzbuches ist oberstes Gebot. Seine Weisheit, so sagt man, wohnt der Feder inne, mit der die Bücher des Rechts niedergeschrieben wurden. Doch auch Herr der Rätsel ist der Einäuge, denn nichts bildet und formt den Geiste mehr.Seine Anhängerschaft besteht zumeist aus Magiern und Gelehrten, den Schreibern und Wissenden des Landes. Schulen und Bibliotheken werden zumeist unter seiner Schutzherrschaft geführt und die weisen Berater des Adels stets in seinem Namen vereidigt. Auch die meisten Richter und Anwälte verehren ihn, sind die Gesetze doch von seiner Weisheit durchdrungen.Dargestellt wird er oftmals als weißbärtiger Mann in blauen Roben. Die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, so dass nur seine ungleichen Augen daraus hervorleuchten. Dies zumeist auf Bildern, seltener auch in Statuen gemeißelt. Seine Symbole sind die Waage, die für das Recht steht, das Buch als Zeichen des Wissens und des Geistes und der Mond, der sein Auge symbolisiert, durch dessen Opfer die Magie den Menschen zugänglich gemacht wurde. Als Zeichen der Ehrerbietung oder als Anrufung seiner Gaben legt man die Hände zu einer Kugel geformt vor die Brust, wobei die Arme eine gerade Linie bilden und somit die Waage als Zeichen der Gerechtigkeit symbolisiert wird sowie sein Auge und somit auch Wissen und Magie.
Feiertage im Namen Astraels
Höchster Ehrentag (6. Querler / 6. Juli)
In der Mitte Querlar, dann wenn die Sonne strahlend hell vom Himmel scheint, beginnen die Festlichkeiten zu Astraels großem Ehrentag. An diesem wird für das Opfer seines Auges gedankt, das erst die Magie ermöglicht hat. Fanatische Anhänger stachen sich in dieser Zeit oft ihr eigenes Auge aus, um die Verbundenheit zu zeigen oder liefen in der Zeit mit Augenklappe herum, wobei es jedoch nie einen Beweis dafür gab ob es ihm gefiel oder er es missbilligte. An diesem Tag ruhen überall die Schulen, Universitäten, aber auch das Experimentieren und Entdecken. Der offizielle Dankritus ist wie nicht anders zu erwarten eher ruhig. Opferungen werden vollführt, in einem stillen Gebet wird für das erhaltene Wissen gedankt und eine rituelle Bitte um Wissen für das nächste Jahr erfolgt. Danach ziehen sich häufig die Anhänger zurück, um noch einmal im Stillen zu denken. Diese Sitte wird aber meist von den Älteren vollzogen, die Jüngeren hingegen gedenken ihn meist mit wissenschaftlichen Zwiegesprächen, den Versuch andere etwas zu lehren und oft auch einem guten Humpen Bier.
Tag des Lernens (4. Triar / 4 Jun.)
An diesem Tag wird den eigenen Lehrern gedacht, die einem mit der Gabe Astraels mit Wissen gefüllt haben. Dies erfolgt häufig mit einem kleinen Geschenk, meist ein volles Gefäß, wie eine Flasche oder einem Krug mit den unterschiedlichsten Inhalten. Ist der eigene Lehrer bereits tot, zieht man oft hinaus zum Morsanacker und spendet etwas, lässt den dortigen Geweihten ein Schutzgebet für den Toten sprechen und schüttet den Inhalt des Gefäßes über das Grab (oder über ein anderes Grab, wenn das vom Lehrer nicht erreichbar ist).
Tag des Brandes (20. Seker / 20 Nov.)
Im stillen Gedenken wird über das verlorene Wissen, des Brandes der Tempelbibliothek und der damaligen, fehlerhaften Einstellung getrauert. An diesem Tag sind Schulen und Universitäten geschlossen und die Stimmung eher bedrückt. Außerdem werden in allen Häusern, die Astrael gewidmet sind, die Feuer gelöscht und durch rein magisches Licht ausgetauscht.
Die Nacht der Aufzeichnung
Jeden Monat in der mondlosen Nacht, in der Astrael sein Auge von unserer Welt abwendet, um die Geschehnisse, die er sah, aufzuschreiben, zieht jeder Geweihte bei Anbruch der Dunkelheit aus dem Tempel hinaus und reist durch die verschiedensten Gebiete und Städte, wobei er versucht alles in seinem Buch des Wissens niederzuschreiben, was er sieht und tut. Oft machen Schulen des Astrael hier auch gemeinsame Ausflüge oder hohe Geweihte ziehen mit ihren jüngeren Lehrlingen hinaus um an Astraels Stelle für diese eine Nacht alles aufzuzeichnen. Zu Tagesanbruch wird das Buch des Wissens eines jeden im Tempel schließlich auf den Altar gelegt und geweiht, damit Astrael das, was er nicht selber sehen konnte, aus den Büchern abschreiben und zu seinen Aufzeichnungen hinzufügen kann.
Die Buchwacht (5. Oner / 5 Jan.)
Am Tage vor Beginn des Dunkeltiefs ziehen die Geweihten Astraels aus und verteilen an jedes Haus ein leeres Buch, das während der dunklen Tage vor dem gemütlichen Kamin gefüllt werden soll mit Wissen und Gedanken, um die Zeit der Angst sinnvoll zu nutzen und des Herrn Beistand zu erbitten. Auch im Tempel liegen leere Bücher aus und jene, die kein Dach über dem Kopf haben, finden hier Unterschlupf.
Sprichworte und Redewendungen
„Die Feder ist mächtiger als das Schwert“ – Oftmals gebraucht als liebevoller Spott gegenüber den Anhängern Bellums, liegt dahinter dennoch ein wichtiges Gesetz des Einäugigen. Gewalt ist für seine Anhänger nur die letzte Lösung. Mit Geist und Verstand lösen sie stets ihre Probleme und so manches böse Wort, niedergeschrieben von einem weisen Manne, hat einem Herrscher mehr Schaden zugefügt als ganze Armeen.
„Dich hat wohl Astraels Hand gestreift“ – Plötzliche Einfälle, geniale Ideen und komplexe Lösungen werden Astrael zugeschrieben und so sagt man dem Empfänger selbiger nach, Astrael hätte seinen Geist berührt.
„Bei Astraels Auge!“ – Ausruf des Erstaunens oder des Entsetzens.
„Einauges Wache“ – Ein beliebtes Würfelspiel, bei dem es darum geht, durch geschicktes Lügen die meisten Punkte zu erhaschen – ein alles andere als astraelgefälliges Spiel, deswegen von seinen Anhängern meist auch abfällig als „Spaltzunge“ bezeichnet.
„Das wird wohl nie in meinem Buche stehen“ – In etwa gleichbedeutend mit
„Das ist mir ein Buch mit sieben Siegeln“ – Etwas, das man nicht versteht und wohl auch nie verstehen wird.
„Astrael hat sein Auge vor ihm verschlossen“ – nette Umschreibung für „Er ist strohdumm“.
Astrael und die anderen Götter
Bellum
Man ehrt den Tatendrang seiner Anhänger, doch werden ihre Mittel und Wege gelegentlich als unbeherrscht und unweise betrachtet. Auch kommt es manchmal zu Konflikten, da Bellums Jünger stets auf Gerechtigkeit bestehen, die aber so manches Mal im Gegensatz zum Recht, zu den niedergeschriebenen Gesetzen, stehen. Doch Astraels Anhänger wissen um die Weisheit, die hinter den Gesetzen steht, auch wenn sie in manchen Situationen dem einfachen Bürger verborgen bleibt.
Morsan
Die Ruhe, die von ihm ausgeht, gebar so manche gute Idee und so ehrt man seine Gabe. Doch fehlt seinen Anhängern die treibende Kraft. Schweigen und mangelnde Taten zeichnen sie aus. Auch die Vorstellung, dass selbst Verbrecher und Lügner in seinen Hallen ebenso behandelt werden, wie die größten Gelehrten und Verfechter des Gesetzes, wirkt auf so manchen Jünger Astraels überaus abstoßend.
Vitama
Ihr Werk ist der Körper, in dem der Geist lebt und ihre Anhänger sind es oftmals, die weise Worte in Form von Gedichten und Gesängen verbreiten. Doch auch die Diebe, Lügner und Vagabunden werden von ihr geliebt und geschützt. Mit väterlicher Fürsorge versuchen Astraels Anhänger stets, der Göttin Jünger davon zu überzeugen, dass sie dadurch blind in ihr eigenes Verderben laufen. Auch die Vorliebe für hemmungslose Genusssucht wird nur mit einem resignierten Seufzen akzeptiert.
Angamon
Ein großer Fehler und dennoch eine Offenbarung. Der Eine zeigte, wo die Maßlosigkeit Vitamas und Bellums hinführen würde und dass nur die besonnene Weisheit zum Ziele führen kann. Durch das Opfer seines Auges hat Astrael einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Dämonenfürsten geleistet, und unbarmherzig gehen seine Jünger gegen die Diener des Einen vor.
Die Elementarherren
Sie werden als die Schöpfer des Materiellen akzeptiert und geehrt, denn seine Brüder und Schwestern sind sie, wenngleich auch ihre Gewichtung eher gering ist, denn alleine der Geist besitzt die wahre Macht. Wer sie anbetet, ist in den Augen der Jünger Astraels verblendet, wird jedoch als „Unwissender“ geduldet. Man sagt jedoch, es bestehe eine gewisse Verbundenheit zu seinem Bruder Ventus, denn Astrael ähnle ihm in seiner Eigenschaft, manchmal ruhig wie ein Lufthauch, ein andermal voll Tatendrang und Wissensdurst zu sein, wie ein wilder Sturm.
Die Gohor
Sie werden ge- und verehrt, denn sie sind die Schöpfer der Götter. Dennoch ist sich jeder seiner Jünger gewiss, dass Tare den Vieren überlassen wurde und unter ihrer Schutzherrschaft steht. Die Gohor sind längst nicht mehr, so heißt es in den Schriften der Viere. Ihre Macht wurde verbraucht durch die Schöpfung und nun sind die Viere die wahren Herren Tares.
Das Pantheon der Nortraven
Verblendet sind ihre Anhänger, denn sie beten die Viere an, gaben ihnen jedoch andere Namen. Kurz vor der Ketzerei stehen ihre Lehren und nur aus politischen Gründen wurden sie nicht längst bekehrt.
Die Götzen der Orken
Götzen, angebetet von Ketzern.
Göttliche Diener Astraels
Bei der folgenden Auflistung handelt es sich um die bekanntesten Vertreter von <insert Name der Gottheit>. Es ist nicht ausgeschlossen, dass in manchen Regionen Galadons andere Horwen verehrt werden oder Geschöpfe der Viere existieren, die noch keinem sterblichen Wesen jemals begegnet sind.
Laf’ay:
Argionemes:
Beinamen:
Das leibgewordene Auge, der wandernde Wächter
Darstellung:
Argionemes wird als falkenköpfiger Mensch dargestellt. In seinen Händen hält er einen geflügelten Stab. Meist wird über seinem Kopf der Astreyon als Symbol für das Auge Astraels abgebildet. Auf den meisten Darstellungen ist er schreitend und mit dozierend erhobener Hand dargestellt.
Aufgaben:
– Lehrer der Horwen Astraels
– Wächter über die Gebote Astraels auf ganz Tare
– Bote der Viere
Verehrung:
Argionemes findet vor allem bei den Geweihten Astraels Verehrung. Sehr gläubige Diener entledigen sich bei ihrer Weihe eines ihrer Augen, um ihre Verbundenheit mit ihrem Gott zum Ausdruck zu bringen. Viele Lehrer beten ihn als Obersten aller Lehrer an.
Aberglaube:
– Jene, denen Argionemes erscheint, werden schon bald einer fundamentalen Wahrheit auf die Spur kommen.
– Als Opfer an Argionemes ist es Brauch, irreleitende Schriften und Bücher zu verbrennen. Hin und wieder widerstehen Bücher den Flammen und kurz darauf zeigt sich, dass die vermeintlich falschen Aussagen, letztlich doch wahr sind.
– Sein Stab ist als riesige Steinsäule Gründungsort der Stadt Lafay’s Stab.
Trivia:
In Lafay’s Stab wird Argionemes als Schutzheiliger verehrt. Hier finden sich besonders viele Schulen und Bibliotheken. Jedes Jahr im Querlar treffen sich alle bedeutenden Philosphen des Reiches, um über verschiedene Themen zu diskutieren. Besonders berühmt ist die Diskussion zum Sinn des Lebens, welche schon seit fast 200 Jahren andauert und jedes Jahr fortgesetzt wird.
Horwen:
Dedelebres:
Beinamen:
Göttliche Bibliothekarin, Göttliche Schreiberin
Darstellung:
Dedelebres wird als weibliche Schriftgelehrte mit Schreibfeder und Buch dargestellt. In neueren Darstellungen auch oft mit einem Zwicker auf der Nase oder einem Monokel im Auge. Auf sehr alten Darstellungen besitzt sie Schwingen, welche offenkundig aus Buchseiten und beschrifteten Pergamentstreifen bestehen.
Aufgaben:
– Hüterin aller Schriften
– Schutzpatronin der Schreiber und Kalligraphen
Verehrung:
Dedelebres findet naturgemäß bei den Bibliothekaren auf ganz Tare Verehrung und wird von ihnen oft angerufen, um der größten Furcht aller Bibliotheken zu begegnen: großen Bränden.
Zudem wird die schöne Schrift, die Wissenschaft der Kalligraphie, als eine der wenigen Kunstformen einem Horwah Astraels zugeordnet.
Aberglaube:
– Es heisst, dass Dedelebres den beseelten Wesen auf Tare die Schrift beigebracht haben soll, erst den Elfen, dann den Menschen, weshalb sich die Schriften der beiden Völker auch ähneln.
– Angeblich soll Dedelebres immer Protokoll führen, wenn sich die Viere beraten und daher über alle Pläne der Viere Kenntnis besitzen.
– Dedelebres soll ein Buch besitzen, indem Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Tares niedergeschrieben ist.
Trivia:
In Städten mit wichtigen Bibliotheken stellen sich die Feuerwehren unter das Zeichen Dedelebres’ und handeln in ihrem Namen, um die Ausbreitung eines Feuers zu verhindern.
Einer der größten Bibliothek des Reiches ist „Dedelebres‘ Hort“ in Lafay’s Stab. Angeblich finden sich dort Bücher zu jedem Thema, das je ein sterbliches Wesen auf Tare erdacht hat.
Catares:
Beinamen:
Weiße oder auch Weise Königin, Herrin der weißen Magie
Darstellung:
Catares wird als hochgewachsene, schlanke Frau in einer sehr traditionellen Magierrobe dargestellt. In ihren Händen trägt sie einen glatten, schmucklosen Stab und an der Seite ein Bannschwert. Ihr Gesicht ist meist streng in der Darstellung und nur selten von einem wissenden Lächeln geziert.
Aufgaben:
– Hüterin des weißen Pfades der Magie
– Erste Bekämpferin schwarzer oder widersinnig eingesetzter Magie
Verehrung:
Natürlich wird Catares vor allem von Weißen Magiern verehrt, tatsächlich ist sie aber auch eine der wenigen Horwen Astraels, welche von antimagisch eingestellten Kreisen und Personen verehrt wird, da sie auch für Antimagie steht.
Aberglaube:
– Viele behaupten Catares sei das Lieblingskind Astraels und erfahre besondere Unterstützung von ihm.
– Die Inkwitmoore in Taras sollen entstanden sein, als Catares bittere Tränen des Zorns und der Trauer vergoss, ob der großen Opfer unter den Anhängern ihres Pfades während der Magierkriege.
Trivia:
Bei der „Flamme Catares“ handelt es sich um einen Zirkel Weißmagier. Sie sehen sich in der Nachfolge einer weißmagischen Inquisition und machen erbarmungslos auf „Schänder an Astraels Geschenk“ Jagd.
Ferames:
Beinamen:
Grauer Minister, Herr der Grauen Magie
Darstellung:
Ferames wird als schlanker Mann mit Spitzbart dargestellt, der einen mächtigen Stab in den Händen hält und eine Hand beschwörend in die Luft reckt, worüber sich ein flammender Ball bildet. Seine Robe ist relativ schmucklos und dennoch edel, scheint sich aber auf magisch belebten Bildern von ihm immer wieder zu wandeln. Sein Gesicht ist meist grimmig und tatkräftig dargestellt.
Aufgaben:
– Hüter des grauen Pfades der Magie
– Feldherr Astraels
Verehrung:
Auch hier scheint es fast überflüssig zu erwähnen, dass Ferames vor allem von den Magiern des Grauen Pfades Verehrung genießt. Aber auch mancher Krieger, der sich vor allem mit Graumagiern zusammen der Jagd auf Schwarzmagier verschrieben hat, achtet und bittet ihn um Unterstützung und Gefälligkeiten.
Aberglaube:
– Angeblich soll Ferames das ungeliebte Kind Astraels sein, da er sich mit seinen Methoden zu sehr Bellum annähere.
– Ferames soll einst in großer Wut mit seiner Macht das Land Endophal verbrannt haben und damit die große Wüste geschaffen haben.
Trivia:
In einigen Akademien des Grauen Turms gibt es Ferames geweihte Labyrinthe. Schüler werden als Abschlussprüfung hinein geschickt, wo sie verschiedene Rätsel lösen und sich magischer Fallen und Gegner erwehren müssen. In der Vergangenheit kam es dabei immer wieder zu Todesfällen. Inzwischen wird aber versucht, die Schüler am Leben zu erhalten.
Koirates:
Beinamen:
Der Braune, Herr der Elementaren Magie
Darstellung:
Koirates wird als Mann mit rauschendem Vollbart in grober, unbestickter Robe dargestellt. In seinen Händen befindet sich ein knorriger Stab in welchen oft Tierwesen eingeschnitzt sind. Zu seinen Füßen befinden sich Darstellungen der Elemente in ihrer reinen Form: Flammen, Wellen, Wurzeln und Winde.
Aufgaben:
– Hüter des elementaren Pfades der Magie
– Unauffälliger Beobachter für Astrael
Verehrung:
Insbesondere Magier des elementaren Pfades verehren Koirates. Aber auch Menschen, die aufgrund ihrer Arbeit in den tiefen, unerforschten Wäldern Galadons leben, beten ihn hin und wieder an um sich vor den Gefahren der Elemente zu schützen.
Aberglaube:
– Astrael soll Koirates dazu berufen haben, die Herrschaft über die Elemente zu kontrollieren und somit sicherzustellen, dass die Elemente sich im Kampf gegen den Ungenannten auf der richtigen Seite befinden.
– Koirates scheint oberflächlich sehr wandelbar zu sein, aber im Grunde seines Wesens kennt er nur den Auftrag Astraels und tritt auch sonst kaum in Erscheinung.
Trivia:
In den größeren Städten findet Koirates kaum Verehrung. Hin und wieder wird er außerdem in die Nähe der Elementarherren gerückt, wogegen die meisten Diener Astraels aber vehement protestieren.
Mutindes und Mendimes:
Beinamen:
Brüder der Wissenschaften, Ethos und Pathos
Darstellung:
Mutindes und Mendimes werden immer als Brüderpaar dargestellt, beide als junge Männer in den Roben von Gelehrten. Mutindes trägt meist einen Zirkel oder ein Lineal bei sich, während Mendimes meist mit einem Buch und einer Schreibfeder dargestellt wird.
Aufgaben:
– Lehrer der Natur- und Geisteswissenschaften
Verehrung:
Die Brüder finden an allen Schulen und Universitäten große Verehrung. Sowohl Schüler als auch Lehrer gehören zu ihren Anhängern, da sie sowohl am Lehren wie auch am Lernen großen Gefallen finden. Auch bei Architekten und Dichtern sind die beiden Brüder sehr angesehen. Immer wieder gibt es Menschen und Elfen, die Kunstformen Astrael zuordnen, wenn sie der Logik Astraels durch Versmaß und Geometrie unterworfen sind.
Aberglaube:
– Es heisst dass Mutindes den Hochelfen die Architektur gebracht haben soll und damit dazu beigetragen hat, dass dieses Volk höchste Erkenntnisse in diesem Bereich gesammelt hat. Mendimes hingegen soll den Elfen das Dichten beigebracht und damit die Gabe Vitamas, das Singen, bei ihnen zur höchsten Vollendung gebracht haben.
– Viele Studenten und Schüler richten ihre Gebete vor Prüfungen an die beiden Brüder und erhoffen sich dadurch ein besseres Abschneiden bei diesen.
Trivia:
Ein Student, der bei seinem Prüfungsbogen als seinen Namen den Namen eines der beiden Brüder eingetragen hat, hat trotz eines ansonsten leeren Blattes wenigstens seinen Glauben bewiesen und sein Fehlversuch wird an den meisten Universitäten und Schulen nicht gewertet. Bisher hat sich aber niemand getraut diese Gunst allzu sehr auszunutzen.
Amrosas:
Beinamen:
Der Bewahrer, Richter Astraels
Darstellung:
Amrosas ist nur auf sehr alten Darstellungen zu finden und ist dort als grimmiger Richter Astraels dargestellt. Er trägt meist einen schweren Richterhammer und hin und wieder auch eine Henkersaxt in den Händen. Oft hat er auch einen wallenden Bart und sein strenger Blick ist oft furchterregend. Auf sehr alten und wenigen Darstellungen ist er auch mit Henkerskapuze abgebildet.
Aufgaben:
– Richter Astraels
– Bewahrer der Gesetze und Traditionen
– selten auch als Scharfrichter
Verehrung:
Insbesondere sehr fundamentalistische Astraelgeweihte und Richter verehren den Bewahrer. Der Glaube an ihn tritt kaum öffentlich in Erscheinung, weil er vielen Geweihten als zu urtümlich und martialisch erscheint. Dennoch sind die meisten Richtwaffen ihm zu Ehren benannt und manche Scharfrichter gedenken seiner bei ihrer schmutzigen, aber notwendigen Arbeit.
Aberglaube:
– Amrosas soll einst auch den Dwarschimvölker erschienen sein und sie die Traditionen und Gesetze gelehrt haben.
– Amrosas soll über die Lebenden sein Urteil sprechen. Angeblich war er auch der Richter von Raziel von Vandrien, bevor diesem die Flucht gelang.
– Teilweise scheint Amrosas auch als Ankläger dem Gericht Morsans beizusitzen.
Trivia:
Richtwaffen tragen meist seinen Namen, wie zum Beispiel Amrosasschwert oder Amrosasaxt. Die königlichen Richter führten früher oft eine Abbildung Amrosas in ihrem Wappen.
Laertas:
Beinamen:
Der Rätselmeister
Darstellung:
Laertas wird in so vielen verschiedenen Formen dargestellt, dass es müßig ist alle aufzuzählen. Sein Gesicht ist fast nie zu erkennen, aber es gibt Darstellungen von ihm in Kindesgestalt und als alter Mann.
Aufgaben:
– Prüfer Astraels
– Sucher nach neuem Wissen
Verehrung:
Laertas genießt selten direkte Verehrung. Viele Hofnarren, die in ihren Aufgaben mehr als Schabernack und Streiche sehen, sondern auch ihre furchtlose, weil verantwortungsbefreite Beratertätigkeit ernst nehmen und ihrem Fürsten oftmals neue Perspektiven aufzeigen, fühlen sich ihm nahe.
Aberglaube:
– Laertas ist Astrael selbst, der sich einen Spaß daraus macht, die Existenz des Rätselmeisters selbst zu einem Rätsel zu machen.
– Laertas prüft alle Novizen Astrael mit einem Rätsel. Sollten sie bestehen, erfahren sie die Nähe Astraels auf besondere Weise.
Trivia:
In Lafay‘s Stab geben einige Schelme und Hofnarren Rätselschriften in regelmäßigen Abständen heraus um das Volk zu erfreuen, aber auch um in Rätselform delikate Informationen über ihre Fürsten zu veröffentlichen. Sie wollen damit eine größere Tugendhaftigkeit bei ihren Fürsten erreichen und nur der Schutz der Astraelorden verhindert eine Verfolgung der Herausgeber.
Bellum
Gott des Kampfes und der Ehre, des Mutes und der Schmiedekunst aber auch der Gerechtigkeit, die so manches Mal im Gegensatz zu Astraels Recht steht. Seine Anhänger sind zumeist Kämpfer, Söldner und Schmiede. Als er zusammen mit seiner Halbschwester Rien das Volk der Zwerge erschuf, zeigte er dem Volk der Dwarschim die Kunst der Waffenschmiede.
Über Bellum
Bellum, Gott des Kampfes und des Krieges, steht für Stärke und Tatenkraft. Seine höchsten Ideale sind Ehre und Mut. Nichts ist ihm verhasster als feige Tricks und hinterhältige Taten. Nicht umsonst sagt man seinen Anhängern oftmals nach, sie würden mit dem Kopf durch die Mauer rennen, denn ihr Weg ist stets der direkte und ehrliche. Sie würden lieber ehrenvoll sterben, als ein Leben in Schande zu verbringen. Jene, die das Gesetz hart getroffen hat, suchen manches Mal Schutz bei seinen Anhängern, denn für sie steht Gerechtigkeit über dem Recht. Auch als Herr der Schmiedekunst wird er verehrt, denn er lehrte die Dwarschim dieses Handwerk. Man sagt, erst durch ihn wurde die Gabe seines Bruders Ignis für die Schmiede nutzbar gemacht. Er hat viele Namen bei den Anhängern seiner Gemeinde. Waffenbruder, Kampfgefährte bei den Kämpfern, der Glühende, der Lodernde bei den Schmieden, aber auch der Gerechte für jene, die Gerechtigkeit über alles schätzen.Verehrt wird er vor allem von Kriegern, Söldnern und Kämpfern, denn Schwert und Tatendrang verbindet sie mit dem Herrn des Krieges. Aber auch die Schmiede, die durch sein Geschenk erst ihr Handwerk ausführen können, haben ihn zum Schutzpatron. Die stolzesten Klingen wurden in seinem Namen und durch seine Kraft geschmiedet. Kriegerakademien und Festungen werden meist ihm gewidmet und unter seinen Schutz gestellt. Auch unter der Ritterschaft ist sein Glauben am weitesten verbreitet.Die allgemeine Darstellung ist ein Krieger in Kettenrüstung mit Plattenpanzer, Schwert und ein Schild hält er ihn seinen Händen. Oftmals sieht man seine Bildnisse jedoch auch als Schmied, der eben eine Klinge bearbeitet, meist mit kahl geschorenem Kopf und kurz gestutztem Vollbart. Im Gegensatz zu diesen Darstellungen der Menschen hat das Volk der Dwarschim seine eigenen. Sie stellen Bellum als kleinen, aber sehr kräftigen Mann dar. Er hat meist längeres Haar, das mit einem Bart im Gesicht verwachsen ist und hält in der einen Hand einen Streitkolben, in der anderen einen Schmiedehammer. Seine Symbole sind das Schwert und der Schmiedehammer, aber auch die Fackel, die das Licht der Gerechtigkeit in die Herzen seiner Anhänger bringt. Seine Anhänger kreuzen bei Gebeten und wenn sie seinen Segen rufen stets die Arme vor der Brust, ihre Hände dabei zu Fäusten geballt, als Zeichen der Kraft und des Tatendrangs.
Feiertage im Namen Bellums
Tag des zerbrochenen Schwerts (3. Carmar / 3. Okt.)
An diesem Tag wird den Gefallenen in den Schlachten gedacht, die für Gerechtigkeit und den Kampf gegen das Böse ihr Leben ließen. An diesem Tage ruhen alle Waffen, kein Blut soll an diesem hohen Feiertag fließen. Wer eine Waffe zieht als Angreifer gilt als Frevler an den Vieren. Mancher wurde schon an einem der folgenden Tage als Ketzer verbrannt.
Tag des Schmiedefeuers (1. Seker / 1. Nov.)
An diesem Tag holen Schmiede aus den Tempeln des Bellums glühende Kohlen, um damit ihr Schmiedefeuer für diesen Tag zu entfachen. Auch lassen sie das Schmiedefeuer für einen ganzen Monat nicht ausgehen. Wenn der Monat vorbei ist, bringen sie eines ihrer in diesen Tagen geschmiedeten Kunstwerke als Opfergabe in den Tempel.
Der Zyklus des Kampfes (15. – 18. Carmar / 15. – 18. Okt.)
Mitte Carmar ist eine Woche dem Herrn des ehrenvollen Kampfes gewidmet. Die Geweihten laden ab Anfang Carmar zu einem Markte, an dem vor allem Waffen und Rüstungen angeboten werden, begleitet von Schaukämpfen und kleinen Lehrstunden in den Künsten des Kampfes und des Schmiedens. Am Ende dieser Woche findet ein stattliches Turnier zu Ehren Bellums statt, welches eröffnet wird durch die Krönung der besten Waffe, die an diesen Tagen geschmiedet wurde.
Die Fackelwache (2. – 5. Oner / 2. – 5. Jan.)
An den ersten Dunkeltagen sind alle Recken Bellums in der Nacht mit Fackeln unterwegs, um die Nacht zu erleuchten im Namen der Vier. Die Bürger entzünden an der Fackel ihre Lichter für die kommenden drei Tage. Auch sind die Tempel zum Dunkeltief hell ausgeleuchtet und bieten Schutz für all jene, die nirgends sonst Unterschlupf finden konnten.
Sprichworte und Redewendungen
„Lieber mit dem Kopf durch die Wand als mit der Wand durchs Leben“ – Tatendrang und Direktheit können oft schmerzhaft sein. Das wissen Anhänger Bellums wohl besser als so manch andere. Und dennoch würden sie lieber alle Qualen der Welt erleiden, als untätig herumzusitzen und nur über ihre Probleme zu reden.
„Bei Bellums Schwertarm!“ – Ausruf des Erstaunens oder des Entsetzens.
„Dich hat wohl Bellums Hammer getroffen“ – Rüge für eine überstürzte, überaus dumme Tat.
„Er trägt Bellums Schwert im Herzen“ – sehr ehrerbietende Aussage über jemanden, der Mut und Gerechtigkeit in seinen Taten gezeigt hat.
„Bellum ist dir wohl gesonnen“ – Ausspruch, wenn man eines jemanden Leben im Kampfe verschont.
„Möge euer Schmiedefeuer glühen wie Bellums Augen“ – Verabschiedung unter Schmieden.
Bellum und die anderen Götter
Astrael
Tatendrang und der Mut, sich jedem Problem entgegenzustellen, verbindet die Anhänger der beiden Götter. Und doch, unterschiedlich sind ihre Wege, denn nur durch Reden löst man keine Probleme, nur durch Stärke und Tapferkeit kann man jedes Ziel erreichen, so die Anhänger des Schwertbruders. Oftmals bringen auch die Konzepte des Rechts und der Gerechtigkeit Zwist zwischen den Jüngern der beiden, denn diese sind nur oft genug keineswegs deckungsgleich.
Morsan
In seine Hallen gehen die gefallenen Krieger ein, und so ehrt und achtet man ihn. Doch steht seine Ruhe in absolutem Gegensatz zu Bellums sprichwörtlicher Ungestümtheit. Nie werden dessen Anhänger wohl die wenigen, rätselhaften Worte des schweigenden Volkes verstehen.
Vitama
Sie gibt das Leben, das Bellum zu Kraft und Ehre führt. Doch schon so manch wilde Diskussion ist entbrannt zwischen ihren Anhängern, denn nur zu oft nehmen Bellums Anhänger das Leben, das sie geschenkt hat und so wird der Sanftmut der Göttin den wilden Kriegern und Schmieden wohl stets zuwiderlaufen.
Angamon
Seine Zeugung ist ein Fehler, der rückgängig gemacht werden muss. Kaum einen heldenhafteren Tod gibt es, als im Kampf gegen den Einen sein Leben zu lassen. Hart und unbarmherzig geht man gegen jene vor, die nicht mehr zu retten sind. Jene, die verblendet wurden, werden mit starker Hand geläutert und auf den rechten Weg zurückgebracht.
Die Elementarherren
Zusammen mit Terra schuf er das Volk der Dwarschim. Ignis ist es, der ihm das Feuer für seine Schmiede brachte. Bellum zeigt eine tiefe Verbundenheit zu den Elementarherren und so sind diese von seinen Anhängern geachtet und akzeptiert. Manch bellumsgläubiger Schmied dankt auch Ignis für seine Gabe, wenngleich auch die Elementarherren von seinen Geweihten nur als „ungeschliffene“ Brüder und Schwestern der Viere betrachtet werden.
Die Gohor
Sie werden ge- und verehrt, denn sie sind die Schöpfer der Götter und dennoch ist sich jeder seiner Jünger gewiss, dass Tare den Vieren überlassen wurde und unter ihrer Schutzherrschaft steht. Die Gohor sind längst nicht mehr, so heißt es in den Schriften der Vier, ihre Macht wurde verbraucht durch die Schöpfung, und nun sind die Viere die wahren Herren Tares.
Das Pantheon der Nortraven
Verblendet sind ihre Anhänger, denn sie beten die Viere an, gaben ihnen jedoch andere Namen. Kurz vor der Ketzerei stehen ihre Lehren und nur aus politischen Gründen wurden sie nicht längst bekehrt.
Die Götzen der Orken
Götzen, angebetet von Ketzern.
Göttliche Diener Bellums
Bei der folgenden Auflistung handelt es sich um die bekanntesten Vertreter von <insert Name der Gottheit>. Es ist nicht ausgeschlossen, dass in manchen Regionen Galadons andere Horwen verehrt werden oder Geschöpfe der Viere existieren, die noch keinem sterblichen Wesen jemals begegnet sind.
Laf’ay:
Maynagh:
Beinamen:
Heermeister Bellums, Schwertvater (durch Geweihte Bellums)
Darstellung:
Maynagh wird als gerüsteter Krieger, manchmal mit gestutztem Bart bewaffnet mit Schwert und Schild dargestellt (oder bei Zwergen mit Vollbart und Axt).
Aufgaben:
– Heermeister Bellums und seine rechte Hand (nimmt als solcher die Musterungen des ewigen Heeres ab)
– Bellums Stellvertreter in der letzten Schlacht gegen das Böse
– Schutzpatron der Geweihten
Verehrung:
Maynagh wird von den Geweihten Bellums verehrt und als ihr Heermeister angesehen. Alle paar Götterläufe (in unregelmäßigen Abständen) versammelt sich ein Teil der Geweihtenschaft Bellums im Gebirge der Drachenschwingen in einem abgelegenen Kloster um für vier Wochen Bellum in Turnieren zu ehren. Ein Teil des Festes ist die Heerschau Maynaghs, ein großes Ritual, welches nur den wenigen Eingeweihten bekannt ist. Zu jenem Ereignis auserwählt zu werden, zählt zu den höchsten Ehren welche einem Diener Bellums zu Teil werden kann.
Aberglaube:
– Maynagh gründete der Legende nach persönlich einige Orden auf Tare, welche in seinem Namen für Bellum streiten (z.B. die Gesandtschaft Maynaghs).
– Angeblich soll die Heerschau auf Tare immer dann gehalten werden, wenn Maynagh sie auch in Bellums Hallen oder auf dem ewigen Schlachtfeld hält
– Maynagh soll die ersten Diener Bellums in Bellums Heer berufen haben
– Hin und wieder fährt Maynagh in einige wenige Auserwählte, um in ihnen über Tare zu streifen
Trivia:
Die Waffen und Wehr der Geweihten Bellums werden ihnen im Namen Maynaghs verliehen. So erhalten sie Bellums Segen. Maynagh soll eine Truppe aus Gefallenen befehligen, deren Seelen er vor der Verdammnis bewahrte.
Horwen:
Claiomh:
Beinamen:
Schwert der Wahrheit, Krieger der Wahrheit
Darstellung:
Claiomh wird als geflügeltes runenverziertes Schwert dargestellt, manchmal auch als auf einem Felsen sitzender Krieger mit Ritterschild und geflügeltem Schwert auf dem Rücken.
Aufgaben:
– Schutzpatron der Ritter des Königs
– Hüter der Wahrheit und Gerechtigkeit
Verehrung:
Claiomh wird von Rittern und Offizieren verehrt, um ihre Wahrhaftigkeit zu bezeugen und zu hüten und sie so vor Fehl und Falsch der Lüge zu bewahren. Auch von Geweihten wird er in seltenen Fällen zur Wahrheitsfindung mit dem Schwert angerufen.
Aberglaube:
– Wer bei einem Eid auf sein Schwert lügt soll es damit verfluchen. Wer dabei zu Claiomh betet, ist unfähig einen solchen Meineid auszusprechen.
– Claiomh soll wie jeder Horwah Bellums einen Truppenteil des ewigen Heeres anführen. Er soll jedoch nur jene Krieger und Geweihte unter seinem Banner vereinen, welche in ihrem Leben niemals gelogen haben.
Trivia:
Angeblich soll es einen Orden geben, der Claiomh folgt und dessen Mitglieder niemals lügen. Im Volksmund sind die Mitglieder dieses Ordens auch als „die Wahrhaftigen“ bekannt. Immer wieder sollen sie auftauchen und Lügner durch ihr Schwert strafen. Doch wo genau der Orden sein Kloster hat und wie man diesem Orden beitreten kann, ist nicht bekannt.
Gabha:
Beinamen:
Ewiger Schmied, Meister der Schmiede, Meister der Esse.
Darstellung:
Gabha wird als Schmied mit Hammer und Amboss dargestellt. An seinem Gürtel trägt er Schwert oder Streitaxt, in manchen Darstellungen kommt eine Kettenrüstung hinzu.
Aufgaben:
– Rüst- und Waffenschmied Bellums
– Schutzpatron der Schmiede
Verehrung:
Gabha wird von Schmieden aller viergöttergläubigen Völker verehrt. Einerseits sorgt er dafür, dass Waffen und Rüstungen bruchfest sind, andererseits bewahrt er Schmieden vor den Folgen des Funkenflugs.
Aberglaube:
– Wer seine Esse nach dem Dunkeltief nicht durch einen Geweihten Bellums im Namen Gabhas segnen und reinigen lässt, verflucht sie damit.
– Gabha selbst soll einem Novizen in der Nacht vor seiner Geweihtenweihe Rüstung und Waffen schmieden.
– Schmiede die Gabha nicht ausreichend ehren, werden schon bald ihre Schmiede durch einen Brand verlieren.
Trivia:
Gabha soll in der Geschichte Tares immer wieder einzelne Gläubige Schmiede dazu erwählt haben, durch ihre Hand sein Werk auf Tare zu vollbringen.
Alljährlich findet in den größeren Städten des Reiches ein Fest zu seinen Ehren statt, bei dem Schmiede aus allen Teilen des Landes ihre Kunst zeigen. Bei vielen Festen werden inzwischen für die Zwerge eigene Wettkämpfe ausgetragen.
Caith:
Beinamen:
Soldatin, Kriegerin der Ehre und Gerechtigkeit
Darstellung:
Caith wird als Soldatin dargestellt. Je nach Lehen trägt sie dabei die Uniform der jeweiligen Armee und ihr Körper ist an die kulturellen Gegebenheiten angepasst.
Aufgaben:
– Schutzpatronin der Soldaten
– Beschützerin der Kämpfer in der Schlacht
Verehrung:
Caith wird von Soldaten und Offizieren aller stehenden Heere, Reservisten oder hierarchischen Verbänden verehrt, so diese zu Bellum beten.
Aberglaube:
– Bellumsgläubigen Soldaten soll Caith im Kampf beistehen.
– Caith soll korrupte und ungerechte Offiziere in Kalamudus getötet haben und so das ehrenhafte und gerechte Soldatentum Malthusts begründet haben.
Trivia:
Caith führt eine Truppe im ewigen Heer, welche nur aus Frauen besteht. Die ersten jener Kriegerinnen sollen in einer Schlacht verkleidet als Männer an ihrer Seite gekämpft haben und gefallen sein. Der Legende nach überlebte nur Caith und trug mit ihrer Einheit zum Sieg und schließlich zum Ende des ‚Innergaladonischen Krieges‘ bei. Als Caith geehrt werden sollte, gab sie sich als Frau und Horwah des Herren Bellum zu erkennen und befahl dem König, künftig auch Frauen als Soldaten in seine Heere aufzunehmen.
Im Norden Galadons herrscht teilweise der Glaube vor, dass es sich bei Caith um niemand anderen als Vitama handeln soll.
Gaisgeach:
Beinamen:
Löwe, Mutigster der Mutigen
Darstellung:
Gaisgeach wird als Löwe oder Adler dargestellt, manchmal auch als Mischwesen.
Aufgaben:
– Bringer des Mutes in Zeiten größter Angst und Verzweiflung
Verehrung:
Gaisgeach wird allgemein von bellumsgläubigen Kämpfern als die Verkörperung von Bellums Mut und Kampfeswillen verehrt.
Aberglaube:
– Bellum soll Gaisgeach berufen haben um die Furcht, welche der Eine in den Herzen der Sterblichen sähte, zu bekämpfen.
– In Zeiten großer Not erscheint Gaisgeach auf dem Schlachtfeld. Sein markerschütterndes Brüllen flößt dem Feind Angst ein und stärkt die Herzen der Treuen.
Trivia:
Gaisgeach soll nur die mutigsten Recken in die Schlacht führen, seine Truppe kämpft stets an vorderster Front. Es heißt, das Banner ihrer Truppe würde niemals fallen, ganz gleich, wie groß die Verluste in ihren Reihen sein mögen.
In der Geschichte Galadons gab es viele Heere, die sich den Namen Gaisgeach angeeignet haben. Besonders bekannt ist „Gaisgeachs Legion“, welche in den blutigsten Schlachten Vandriens gekämpft hat.
In vielen Armeen Galadons gibt es eine Ehrenmedaille Gaisgeachs, die besonders mutige Soldaten ehrt.
Briseis:
Beinamen:
Leichtfüßige, geflügelte Botin
Darstellung:
Briseis wird in Rüstung, doch ohne Waffen dargestellt. Stattdessen trägt sie ein Banner in den Händen. In einigen Regionen wird sie auch als Katze oder ein Löwenjunges dargestellt.
Aufgaben:
– Botin und Bannerträgerin Bellums
– Schutzpatronin der Meldegänger
Verehrung:
Briseis wird von Meldegängern in Armeen verehrt.
Aberglaube:
– Es heißt Briseis sei Bellums Wort und Botin auf Tare und überbringe den Erzgeweihten Nachrichten von Bellum.
– Wenn Briseis eine besonders eilige Meldung zu überbringen hat, reitet sie auf dem Rücken Shilors.
– Briseis soll die Tochter Geisgeachs sein.
Trivia:
Brises erschien im Bellumsschrein in Brandenstein und gab einigen Auserwählten Recken Teile ihrer Rüstung um ihnen im Kampf gegen einen Dämon beizustehen.
Auf dem Banner, welches sie trägt, befindet sich ein Löwenkopf.
Rorsa:
Beinamen:
Der Demütige
Darstellung:
Rorsa wird als kahlköpfiger Mann in weitem Umhang dargestellt.
Aufgaben:
– Helfer in der Schlacht
– Schutzparton der Verzweifelten
– Horwah der Opferbereitschaft und der Kraft
Verehrung:
Rorsa wird nur selten verehrt und angerufen. Nur die Todgeweihten beten in ihrer letzten Schlacht um Kraft zu ihm. Jene, die sich für andere opfern, bitten ihn sie in seine Reihen im ewigen Heer aufzunehmen.
Aberglaube:
– Soldaten die sich für ihre Kameraden in der Schlacht opferten, sollen von Rorsa gerettet worden sein.
– Von Zeit zu Zeit soll Rorsa an Kriegsdenkmälern erscheinen und dort um die gefallenen Trauern.
Trivia:
Rorsa führt eine Truppe aus all jenen, welche sich in Schlachten oder Kämpfen für andere opferten und ihr Leben hingaben, um andere zu schützen.
Vereinzelt wird Rorsa auch zusammen mit Galtor dargestellt.
Morsan
Gott des Todes, der Ruhe und des Schlafes, aber auch Herr der Zeit. Morsan, der „Totengräber“, ist der Hüter über die dritte Sphäre, wo er die Geister der Verblichenen aufnimmt und in seinem Land Vidor („vi“, hier Nachleben. „dor“ hier in der Bedeutung „dunkel“) wie ein gütiger Vater über sie wacht. Noch nie ist ein Mensch aus Seinen Hallen zurückgekehrt. Seine Anhänger sind so unterschiedlich sie nur sein könnten, jeden Alters, jeden Standes, denn in Seinen Hallen sind sie alle gleich, ob nun Ritter oder Verbrecher, Künstler oder Handwerker.
Über Morsan
„Morsan wird als Gott des Todes angebetet. Und so wie der Tod viele Gesichter hat, so wird auch Morsan unterschiedlich gesehen. Die einen sehen ihn als milden Erlöser, den großen Tröster, der alles Leid der Welt tilgt und alle Tränen abwischt um den Seelen die Ruhe zu schenken, die sie auf Tare nie hatten. Andere neigen Furcht erfüllt ihr Haupt vor ihm, da sie ihn als unerbittlichen Herrscher ansehen, der sie irgendwann zu sich ruft, ohne dass man von ihm einen Aufschub erflehen könnte. Es heißt nicht zu Unrecht, dass der Schlaf der Bruder des Todes wäre, denn Morsan ist auch der Gott des Schlafes. Ein Geschenk, das die Sterblichen erst zu schätzen wissen, wenn sie es missen. Denn der Schlaf schenkt dem Körper die Möglichkeit zu regenerieren, dem Geist jene, ungehemmt von äußeren Einflüssen zu arbeiten und der Seele die, durch das Land der Träume zu wandern. Was der scharfe Geist, der Verstand, welcher ein Geschenk Astraels ist, nicht erkennen kann, offenbart uns Morsan durch unsere Träume. Auch die tiefe Versenkung nach innen, die Meditation, ist daher eine Gabe Morsans. Doch all sein Wirken geschieht lautlos. Morsan wird nicht umsonst als der Schweigende bezeichnet. Von ihm kommen Ruhe, Frieden und tiefe Stille. Daher nennt man ihn den Hüter der Seelen. Die Seelenheilkunde wird als von ihm gesegnet angesehen. In vielen Gegenden wird er auch als Herr der Zeit angesehen, da er den Sterblichen ihre Zeit zu misst und es heißt, dass eines Tages selbst seine göttlichen Geschwister vor ihn treten müssen.“
(Kjaril T’Sana, langjähriger Beobachter des Ordens der Stille).
Morsan, vor den jeder Sterbliche einmal treten muss, trägt viele Namen. Doch stets spricht man in Ehrfurcht von ihm. Das Volk nennt ihn auch den Träumenden, den Verhüllten, den Hüter der Seelen oder den Schweigenden. Es heißt, seine Geweihten hätten einen weiteren Namen für ihn. Doch diesen könnten keine sterblichen Lippen, sondern nur die Seele formen. Er ist der Herrscher über die dritte Ebene, über das Reich des Todes und des Schlafes, wo er den Wesen Tares die Träume schenkt und die Toten zu sich nimmt, auf dass ihr Geiste niemals schwinde. Morsan ist es, den man anruft, wenn man Ruhe und Frieden herbeisehnt, und er ist es, der es seinen Anhängern erlaubt, in tiefer Meditation seine Stille zu finden.Seine Anhängerschaft ähnelt ihrem Herren sehr, ist sie doch so still und unauffällig wie er selbst. Jenen, die seinem Glauben angehören, wird man dies selten ansehen, so kann beispielsweise der Schneider um die Ecke die Ruhe und den Frieden des Herrn bei seiner Arbeit schätzen oder auch der stille Gardist von nebenan mit Sanftmut und Gefasstheit seinem Beruf nachkommen. Manches Gasthaus wird in seinem Namen geführt, auf dass er seinen Mantel der Stille über die Gästeräume breite und über die Schlafenden wache. Friedhöfe, liebevoll auch „Morsans Garten“ genannt, stehen unter seinem Schutz und werden oftmals auch von seinem Orden geleitet.
Morsan selbst wird in den ordensgeleiteten Tempeln nie bildlich dargestellt. Nicht weil seine Jünger es als Frevel ansehen würden, sondern weil sie eine materielle Darstellung des Gottes der Vergänglichkeit als nutzlosen Tand ansehen – denn Morsans Reich liegt nicht in dieser Sphäre. Das einfache Volk, welches aber Bilder braucht, um seinen Glauben zu fassen, stellt sich Morsan als eine vage Gestalt vor, oftmals auf einem Thron sitzend und stets in schlichte, graue Stoffe gehüllt. In der rechten hält er den Hirtenstab, Zeichen seiner Aufgabe, über die Seelen der Toten zu wachen wie ein gütiger Hirte über seine Schafe. In der linken hält er die Sanduhr der Zeit, denn auch über ihren Lauf wacht er. An einem einfachen Gürtel um seine Hüfte trägt er die Schlüssel zu seinem Reich der Träume, wo er den Menschen Ruhe und Erholung von ihrem harten Alltag schenkt oder ihnen Träume des Wissens zukommen lässt. Seltener auch liegt zu seinen Füßen ein geschlossenes Buch, Symbol für das Buch Astraels, dessen Schließung das Ende des dritten Zeitalters bedeutet. Seine Anhänger bedürfen bei Gebeten und Anrufungen keiner Worte oder Gesten. Doch manchmal sieht man sie als Symbol des ewigen Zirkels von Leben und Tod den begonnenen Kreis der Vitamageste vervollständigen, wobei sie die Hand vor ihrer Brust weiter hinabziehen in Anlehnung an den Hirtenstab ihres Herren.
Feiertage im Namen Morsans
Rabensturmnacht (07. Carmer / 7. September)
Tag der Entscheidungsschlacht des Dornenkrieges am Rabenpass. Das vereinigte galadonische Heer hatte die dunklen Horden des Blutfürsten und des Schattenmeisters bis zum Rabenpass zurückgedrängt. In jener Nacht beschworen die Widersacher einen entsetzlichen Sturm und sandten in seinem Schutz ein gewaltiges Heer aus Untoten und Dämonen dem königlichen Heer entgegen. Der magisches Sturm, der Furcht und Hass in jedes Herz säte und die Krieger von ihren Beinen riss, schien das Ende für die Freiheit Galadons zu bedeuten. Da traten die Geweihten des Morsans vor das Heer, knieten nieder und riefen den Hüter der Seelen an. Mit gefalteten Händen und gesenkten Haupt schritten sie betend in den Sturm. Und die Verdammten wichen vor ihnen zurück, der Sturm konnte ihnen nichts anhaben. Doch den Weg über den Pass zahlten sie mit ihrer Lebenszeit. Die Recken Bellums, die ihnen unmittelbar folgten, berichteten, dass sie sahen wie die Geweihten vor ihren Augen verfielen und als ausgezehrte Greise zu Boden sanken. Die letzten drei Geweihten führten das Heer bis zu Andulin, der dunklen Feste, wo sie das große Tor berührten, das unter ihren Händen zu Staub zerfiel. Dort brachen auch sie zusammen. Doch das galadonische Heer konnte Andulin nehmen und das menschliche Heer der Widersacher in seinen Mauern vernichtend schlagen. Den Recken Bellums gelang es mit Unterstützung des Ordens des Astraels, die Widersacher zu vernichten. Galadon war von der dunklen Bedrohung befreit. Seit jener Zeit verbringt man die Nacht von Sonnenuntergang bis zur zweiten Stunde des neuen Tages, als Andulin fiel, in stillem Gebet zu Morsan um dann in einem rauschenden Fest die Freiheit Galadons zu feiern.
Galtors Gnade ( 4. Duler / 4. März)
Tag des Gedenkens an die Seelen der Verstorbenen. Der Tag geht zurück auf die Segnung von Borast. Nach dem verheerenden Erdbeben, das Borast in Schutt und Asche legte und unzählige Bürger lebendig begrub, war es unmöglich, alle Körper zu bergen und morsansgefällig zu bestatten. Seuchen breiteten sich aus. Die, die noch die Kraft hatten, flohen aus der Stadt, und ließen die Sterbenden zurück. Seitdem sah man jede Nacht die verirrten Seelen derer, die ohne den Segen eines Geweihten die Hallen des Hüters der Seelen nicht finden konnten, durch die Trümmer Borasts streifen. Die Kirche des Morsans sandte vier ihrer angesehensten Geweihten aus, um den Verlorenen ihre Ruhe zu schicken. Die Geweihten riefen Galtor an, den Seelenboten, sich aller Seelen in dieser Stadt anzunehmen. In jener Nacht vernahmen die, die vor der Stadt lagerten, ein Rauschen von riesigen Schwingen in der Luft. Man fand die Geweihten tot im Zentrum der Stadt. Ein sanftes Lächeln lag auf ihren Zügen und in den folgenden Nächten wurden keine Geister mehr gesehen. Borast wurde wieder aufgebaut – mit dem schönsten Morsansacker Galadons im Zentrum. An jenem Tag sucht man die Gräber der Verstorbenen auf, gedenkt ihrer und erbittet Morsans Segen für sie. Es heißt, dass in jener Nacht auch die verdorbenste Seele Gnade vor Morsans Augen finden kann, wenn sie wahrhaft Reue zeigt.
Schwarzschimmer (11. Querler / 11. Juli)
Die strahlendste Nacht im Jahr. Stets ist diese Nacht klar und mild. Die Sterne strahlen heller als sonst. In jener Nacht sind die Träume, die Morsan gewährt, ein ganz besonderes Geschenk. Oft bergen sie eine Lösung für ein schier unlösbares Problem, spenden Trost und Frieden oder enthalten eine Warnung vor drohender Gefahr.Morsansgweihte verbringen Schwarzschimmer in stiller Meditation während das Volk diese Nacht unter freiem Himmel verbringt und gemeinsam zu den Sternen aufsieht und Traumkraut raucht.
Ruans Zeichnung ( 24. Carmer / 24. September)
Tag der Waffenruhe. Es heißt, an jenem Tage hätte Ruan seinen Bruder Finor erschlagen und wurde damit zum ersten Mörder der Welt. Morsan verdammte Ruan dafür, niemals seine Hallen betreten zu dürfen – bis zum jüngsten Tag. Gezeichnet von Morsans Hand irrt Ruan umher, ohne je Schlaf oder Frieden zu finden. Man sagt, wer an jenem Tag Leben nimmt, müsste sein Schicksal teilen. Darum legen alle an jenem Tag die Waffen nieder. Allein den Recken Bellums ist es gestattet Waffen zu tragen, auch wenn sie kein Leben nehmen dürfen.
Sprichworte und Redewendungen
„Reden ist der Menschen Gabe, Schweigen ist des Morsans Offenbarung“ – Entspricht unserem „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“, ironischerweise in einer wesentlich wortaufwendigeren Variante. Auch ist es kein Spruch, der seine Wurzeln im Glauben Morsans hat, sondern einfach eine Redewendung des einfachen Volkes, das mit der Erwähnung seines Namens die Aussage zu betonen versucht.
„Der Hirte steh uns bei!“ – Ausruf des Entsetzens, meist im Angesicht eines brutalen Todes.
„Morsans Los“ – Ein weit verbreitetes Kartenspiel, das seinen Namen daher bezieht, dass es ein Spiel für eine Einzelperson ist. Geschaffen für jene Augenblicke, wenn das Schicksal es schlecht mit einem meinte und man keine Gefährten hat, mit denen man in einer gemütlichen Runde spielen könnte.
„Morsansacker / Morsans Garten“ – Friedhof“Morsans Hauch liegt in der Luft“ – Sprichwort des Unbehagens, wobei
„Morsans Hauch“ eine Umschreibung für den Tod ist. Wortwörtlich also in etwa „Tod liegt in der Luft“.
„Er hat Morsans Gabe gefunden“ – Liebevoller Ausspruch über jemanden, der stets wild und unberechenbar war und nun endlich gelernt hat, sich zu beruhigen und erst nachzudenken, ehe er handelt.
Morsan und die anderen Götter
Astrael
Ruhe und Besonnenheit ist es oftmals, derer sich die Anhänger des Einäugigen bedienen und ihre Bibliotheken ähneln in ihrer Stile den Tempeln Morsans. Doch die treibende Kraft, die hinter all ihren Taten liegt, die Unruhe, die Astraels Gläubige selbst in der Einsamkeit ihrer Studien erfüllt, wird wohl stets ein Rätsel für jene sein, die dem Herrn der Ruhe folgen.
Bellum
Den Gegenpol zu Morsans Lehren stellt die Lebensweise der Jünger Bellums dar. Ruhe und Gelassenheit sind ihnen oftmals fremd. Nicht selten sind es ihre Schwerter, die jenen das Leben nahmen, derer sich Morsan annimmt. Doch hoch geschätzt wird das Bestreben seiner Anhänger, Unschuldige zu beschützen, ohne Furcht dabei selbst vor den Herrn zu treten.
Vitama
Im ewigen Kreislauf von Leben und Tod sind sie vereint, ihre Gegensätze ergänzen einander mehr, als dass sie abstoßen könnten. Das Bestreben, nach einer kräftezehrenden Feier die Ruhe Morsans zu finden oder nach Tagen der Einkehr und der Besinnung sich ausgelassener Stimmung hinzugeben, lässt die einfachen Anhänger stets beide verehren, auch wenn ihre engeren Jünger meist nur gütiges Verständnis für die andere Seite zeigen, sich jedoch nicht an ihren Wegen beteiligen.
Angamon
Anders als Astrael verweisen Morsans Jünger niemals auf die Zügellosigkeit, die den Göttersohn geboren hat. Als Anhänger des Herrn der Zeit wissen sie, dass man Vergangenes nicht durch Schelte wiedergutmachen kann. Mit stiller Traurigkeit muss man ansehen, wie er jene, die der Eine verführt, niemals den Weg in Morsans Hallen finden werden. Doch nicht mit Gewalt kann man sie erretten. Sanfte Überzeugungskraft ist es zumeist, welche die Verlorenen wieder zurück auf die Pfade der Viere holt.
Die Elementarherren
Brüder und Schwestern Morsans, ebenso fern und doch so verbunden wie seine anderen Geschwister. Materiell sind ihre Gaben, bedeutungslos in Morsans Hallen. Letztendlich werden auch ihre Anhänger in seinem Reiche landen, und er liebt sie wie er auch jeden anderen liebt, über den er wacht.
Die Gohor
Sie werden ge- und verehrt, denn sie sind die Schöpfer der Götter. Dennoch ist sich jeder seiner Jünger gewiss, dass Tare den Vieren überlassen wurde und unter ihrer Schutzherrschaft steht. Die Gohor sind längst nicht mehr, so heißt es in den Schriften der Viere. Ihre Macht wurde verbraucht durch die Schöpfung und nun sind die Viere die wahren Herren Tares.
Das Pantheon der Nortraven
Verblendet sind ihre Anhänger, denn sie beten die Viere an, gaben ihnen jedoch andere Namen. Kurz vor der Ketzerei stehen ihre Lehren und nur aus politischen Gründen wurden sie nicht längst bekehrt.
Die Götzen der Orken
Götzen, angebetet von Ketzern.
Göttliche Diener Morsans
Bei der folgenden Auflistung handelt es sich um die bekanntesten Vertreter von Morsan. Es ist nicht ausgeschlossen, dass in manchen Regionen Galadons andere Horwen verehrt werden oder Geschöpfe der Viere existieren, die noch keinem sterblichen Wesen jemals begegnet sind.
Laf’ay
Galtor
Beinamen: Rabenherr, Fährmann, Todesbote
Darstellung:
Die Darstellung Galtors variiert von Landstrich zu Landstrich. Während sich im südlichen Teil des Galadonischen Reiches die Darstellung als Mensch mit Rabenkopf eingebürgert hat, wird er im Norden oft als verschleierter Jüngling oder gar nur als Schemen dargestellt. Ebenfalls sehr beliebt ist die Darstellung als Rabe oder in als Knochenskelett. Allen Darstellung gemein sind die Schwingen eines Raben und die leeren Augenhöhlen.
Aufgaben:
- Führung der Seelen in das Reich Morsans
- Bote des nahenden Todes
- Schutzherr der Einzelgänger, Aussätzigen und Blinden
- Jäger der Untoten
Verehrung:
Galtor wird nur selten direkt verehrt. Der Tod ereilt jeden, egal ob er sich davor um Galtors Gnade bemüht hat oder nicht. Sein Name findet vor allem Verwendung in der Bitte um sicheres Geleit der Seele des Verstorbenen. Andererseits findet er auch im Kampf gegen Untote Verwendung. In Not geratene, Aussätzige und andere Ausgestoßene beten zu ihm in der Hoffnung auf Erlösung.
Aberglaube:
- Der Blick Galtors tötet.
- Der vierfache Schrei eines Raben kündigt das Erscheinen Galtors an.
- Wer in der Gegenwart eines Raben einen Wunsch ausspricht bekommt diesen Erfüllt, allerdings nie so wie er selbst es erwartet.
- Wer einen Raben tötet, stirbt innerhalb von vier Monaten auf genau dieselbe Weise, es sei denn er beerdigt den Raben in geweihter Erde.
Trivia:
Obwohl Galtor immer als der alleinstehende, herzgebrochene Jüngling angesehen wird, der nie Liebe oder auch nur Nähe zu anderen empfinden kann, halten sich hartnäckig die Gerüchte eines Ordens, dessen rein weibliche Schwestern sich als Bräute Galtors bezeichnen. Manche Geschichte kursiert um diese mysteriöse, schwarzverhüllte Schwestern, die schon manches Mal als Galtors langer Arm agiert haben sollen. Schon manches Mal wurde der Orden als Meuchlerorden verschrien. Die Frauen sollen sich der Legende nach in Raben verwandeln können, lange und dünne Schwerter aus purem Silber versteckt am Körper tragen und von keiner weltlichen Waffe verletzbar sein.
Horwen
Lifna
Beinamen: Traumbringerin, Herrin des Schlafs, Die Geheimnisvolle, Die Spinne
Darstellung:
Lifna wird oft als kunstvoll verhüllte Jungfrau von großer Schönheit dargestellt. Ihre Kleider sind aus silbrig grauem Traumstoff gefertigt. Auf vielen Darstellungen wird sie außerdem versteckt dargestellt, so dass man sich ihrer Präsenz erst bei genauerer Betrachtung gewahr wird.
Aufgaben:
- Wächterin über den ruhigen Schlaf und die Träume
- Schutzpatronin der Stummen, der unglücklich Verliebten, der Stoffverarbeiter, Eremiten, Propheten und Romantiker.
Verehrung:
Für einen ruhigen Schlaf werden kleine Beutel mit Nachtschatten als Opfer für Lifna unter die Kopfkissen gelegt. Außerdem sind die Lifnaknechte, eine Spinnenart, gern gesehene Gäste in Schlafzimmern. Sie sollen mit ihren Netzen die bösen Träume einfangen. In einigen Teilen Galadons wird Lifna selbst gar als Spinne dargestellt. Sie ist es, die das Netz der Träume webt.
Besondere Verehrung findet Lifna auch bei Propheten und Eremiten, die sich durch ihre im Rausch herbeigeführten Träume Einblicke in die Zukunft und die göttliche Wahrheit erhoffen, und bei unglücklich Verliebten, so dass sie wenigstens in ihren Träumen mit ihren Liebsten zusammen sein können.
Aberglaube:
- Lifna wandert in mancherlei Gestalt durch die Träume der Sterblichen und ist dabei nur an ihren schwarzen Augen zu erkennen.
- Wer einen Lifnaknecht vertreibt oder gar tötet wird von Albträumen heimgesucht.
- Lifna sendet ausschließlich schöne Träume.
- Das Netz des Lifnaknechts kann böse Träume einfangen.
Trivia:
Lifna wird oft zugeschrieben, dass ihre Träume heilen können. Große Spitale für geistig Zerrüttete stehen unter ihrem Schutz. Es gibt eine Gruppe von Lifnas Knechten und Mägden, die in jenen Spitalen viele heilige Träume bekommen. Früher sprach man von ihnen als eine Gruppe fast selbstmörderischer Geweihter, die schon so zerrüttet waren, dass sie nichts mehr erschüttern konnte. Heute sind es meist bemittleidenswerte Männer und Frauen, die sich dem Aspekt des Vergessens verschrieben haben.
Vermi und seine Kinder
Beinamen: Der Wurm, Niedrigster der Niedrigen
Darstellung:
Darstellungen der Vermij gibt es nur wenige. Sie sind etwas weniger bekannt als die anderen Horwah. Sie gleichen einem normalen, schwarzen Wurm, nicht größer als eine Hand. Vermi, gleichzeitig Vater und Mutter der Vermij, wird als schwarzer, älterer Mensch dargestellt, androgyn in Kleidung und Aussehen.
Aufgaben:
- Horwah der Sühne und der Arbeit
- Wächter über den Grabfrieden
- Schutzherr derjenigen, die sich um andere sorgen
- Hüter der Geheimnisse des Begräbnisses
Verehrung:
Vermi wird nicht direkt verehrt. Er wird angerufen von denen, die sich versündigt haben und die Gutes tun wollen. Er ist der niedrigste der Horwah, und sehr wenig angesehen. Oftmals wird er von denen verehrt, die im geheimen überlaufen oder die in ihrem früherem Leben dem Einem gedient hatten, auf dass sie Vergebung erfahren können.
Aberglaube:
- Um einen neuen Freidhof zu weihen, suchen die Diener Morsans auf einem alten nach einem schwarzen Wurm, dem Kind Vermis. Dieser wird auf dem neuen Freidhof in einer heiligen Zeremonie der Erde übergeben.
- Würmer im eigenen Garten zu finden bedeutet Glück und reiche Ernte.
- Die Vermij sollen dazu in der Lage sein, sich durch die Kleidung und Haut eines Grabräubers zu fressen. Geschieht dies, wird er nach seinem Tod selbst zu einem der Würmer.
- Ein Untoter, der von einem Vermij bewacht wird, kann sich nicht mehr aus seinem Grab erheben.
Trivia:
Es gibt, besonders unter den älteren Dienern Morsans, den Glauben die Vermij könnten ihnen in der Meditattion helfen. Als Hüter der Geheimnisse der Toten könnten sie mit Rat und Tat zur Seite stehen, und manches Mal auch Wunder gewähren, für die sie dann tausende ihrer Geschwister rufen würden, um gemeinsam vorzugehen. Jedoch ist der Preis für solche Wunder meist sehr hoch. Der betreffende Diener sollte nach dem Tod automatisch zu einem Vermij werden, und nicht in Morsans dunkles Land Vidor eingehen, bevor er nicht all den andern Vermij bei der Abarbeitung ihrer Sünden geholfen hätte. Solche Personen und ihre Gräber sind besonders gezeichnet. An den Körpern findet man ein Mal in Form eines schwarzen Wurms, und ebenso auf ihren Grabsteinen.
Man sagt ebenso, dass, sollte es den Vermij gelingen all ihre Sünden mit Wohldiensten für die Lebenden abzugleichen, ihnen dann ein Platz in höchsten Ehren in Vidor sicher sei. Deshalb kann man es oft sehen, dass sich reuige Sünder als Vermij schon zu Lebzeiten in den Dienst an Morsan begeben und Laienbrüder mit besonders starkem Glauben ihre Dienste ganz der Gemeinde widmen, mit dem festem Wissen nach ihrer Zeit als Vermij in Vidor einen Ehrenplatz sicherzuhaben.
Es ist von einem Buch die Rede, das den Titel „De mysteris Vermij“ trägt und von Vermi selbst diktiert worden sein soll. Es soll sämtliche Geheimnisse der Nekromantie enthalten, der Gegensprüche und Bannungen, die Nötig sind, um jeden Morsansacker in eine untotenfreie Festung zu verwandeln.
Vitama
Göttin der Liebe und des Lebens. Das heisst auch aller schönen Dinge, wie der Ernte, dem Herdfeuer, der Musik und Gedichte. Die Göttin der Liebe und der Lieder ist die Schutzgöttin der Barden, Dichter, doch auch der Bauern, der Streuner und Diebe. Da sie auch Herrin ihrer Dinge ist: dem Rausch, der Spiele und der Straßen und Wege. So wird sie auch von den Wanderern Tares als Schutzgöttin angesehen.
Über Vitama
„Herrin der Freude, Mutter der Liebe, Sie-die-das-Leben-gebar. Vielfach sind ihre Namen, denn vielfältig sind ihre Lehren und die Gaben, die sie den Menschen schenkt. Was könnte weitreichender und in seiner Fülle berauschender sein als das Leben selbst? Unzählige Arten gibt es, ihre Wunder zu erleben und ihr darin zu huldigen, ist doch das Auskosten ihrer Gaben der größte Dienst an der Göttin. Ein jedes lachendes Kind zeugt von ihrer Schöpfung und erfüllt ihr Herz mit Freude, ebenso wie eine muntere Gesellschaft, glücklich und zufrieden im Rausch des Weins und der Traumkräuter ihres stillen Bruders. Ein Lied, falsch gesungen aber aus tiefstem Herzen, vermag sie mehr zu rühren als der Bau eines ganzen Tempels, auch wenn ihre Anhänger stets stolz sind auf die prächtigen Gebäude, die oft mehr wie Festhallen und Prunkgärten anmuten denn wie fromme Gebetsstätten. Und auch die Messen, die darin zelebriert werden, sind bestimmt von Freude, Gemeinschaft und Glück. Ich habe Geweihte davon sprechen hören, dass es diese Feste sind, die für die Herrin des Lebens die größte Opfergabe sind, doch am tiefsten ergriffen war ich von den sanften Worten der Hochgeweihten zu Venturia, als sie in ihrer Predigt davon sprach, wie sie die Vereinigung aller Wunder Vitamas in einem einzigen Geschenk erblickt hatte. Die Liebe zweier einfacher Leute, der Rausch ihrer körperlichen Lust hatten ihnen das größte Geschenk beschert und Freude hatte sie erfüllt, als ihr kleiner Sohn zur Welt gekommen war.Und auch im Alltag gibt es kaum Momente, in denen man nicht an die Göttin Mutter erinnert wird, sei es nun die Schönheit der Natur, das freundliche Lächeln eines Freundes oder das einfache Lied eines Bauern bei der Arbeit. Stets ist man umgeben von ihren Wundern.“
(Yanara Seidenhaar, Badehausvorsteherin zu Venturia).
„Viel Leid und Armut habe ich gesehen auf meinen Wanderungen. Wie eine Offenbarung waren die Wunder, die darunter zum Vorschein kamen. Die lachenden, schmutzverkrusteten Gesichter von einfachen Straßenkindern haben mir die Augen geöffnet, denn trotz allem, was ihnen die Menschen angetan hatten, waren sie erfüllt vom Geiste der Herrin. Einfach waren ihre Freuden und doch intensiver als ich es je an den reichsten Höfen gesehen habe.Erst wer die Ärmsten der Armen gesehen, mit den Freudenmädchen in dunklen Gassen gesprochen und mit Vagabunden und Taschendieben einfache, aber ausgelassene Feste gefeiert hat, erst der kann verstehen, warum Vitama auch in ihnen treue Anhänger und geliebte Kinder findet.Nun endlich begreife ich, warum es Diebe, Dirnen und Streuner waren, die oft genug in unserem Tempel der Herrin gehuldigt haben und warum die ehrwürdige Mutter niemals jene von der Tempelschwelle gestoßen hat, die kamen, um Asyl gegen ihre Häscher zu erbitten.“
(Vitameran, Geweihter und Wanderprediger).
Vitama, die Göttin der Liebe und des Lebens, erfüllt die Herzen ihrer Anhänger mit Freude und Glück. Ihre Wunder spiegeln sich in vielerlei Dingen wieder, denn sie ist auch die Mutter der Natur, Göttin des Herdfeuers, Wächterin über die Straßen und Wege und Herrin der Kunst. Das Wunder der Geburt und der Rausch von Wein und Kraut wird ihr ebenso zugeschrieben wie eine gelungene Ernte, die Harmonie einer glücklichen Ehe und der Genuss der körperlichen Liebe. Sanftmut, Güte und Zärtlichkeit sind ihre Wesenszüge, genauso aber auch Leidenschaftlichkeit, überschwängliche Freude, wilde Ausgelassenheit und auch manchmal freundlich-freche Keckheit. Selbst in harten Zeiten werden ihre Anhänger ein aufmunterndes Lächeln finden, denn einfache Dinge wie das Wachsen der Blumen am Wegesrand und die Berührung eines geliebten Menschen zeugen davon, dass ihre Wunder allgegenwärtig sind.
So vielseitig wie sie selbst ist auch ihre Anhängerschaft. Kaum jemanden gibt es, der ihr nicht zumindest manchmal im Stillen für die Wunder des Lebens und der Liebe dankt. Ihre treuesten Anhänger finden sich unter Bauern, Barden und Heilern ebenso wie unter Gärtner, Wanderern und jungen Paaren. Aber auch Diebe, Freudenmädchen und Vagabunden verehren oftmals die Göttin des Rausches und der Spiele und manch einer hat schon in ihren Tempeln Unterschlupf gefunden. Hospize, Theater, Badehäuser und Tavernen sind ihr oftmals gewidmet, im Stillen auch die meisten Freudenhäuser. Dargestellt wird sie meist auf Bildern, manches Mal als Mädchen mit wallendem Haar, gehüllt in knappe, dünne Kleider. Oftmals auch als junge Frau mit geflochtenem Haar und einem Kind im Arm oder einer Schar Kinder zu ihren Füßen. Nur sehr selten sieht man sie als Statue, denn ein junges Paar oder eine glückliche Familie zieren zumeist die ihr gewidmeten Statuen. Was jedoch all ihren Abbildern gleich ist, ist die Tatsache, dass sie stets ohne Gesicht dargestellt wird. Manche sagen, weil man ihrer Schönheit nicht gerecht werden könnte, andere wiederum begründen dies damit, dass sich eine jede Frau mit ihr identifizieren können sollte. Eine Darstellung von ihr findet man nur aus totem Material, das auch nie gelebt hatte.
Der Kelch der Freude ist ihr Symbol, ebenso wie die Kerze, deren warmes, freundliches Licht die Herzen erfüllt und die Reinheit ihrer Liebe symbolisiert, so wie das Vogelnest für das Leben und dessen Beginn steht. Im Gebet, bei Anrufungen und bei Danksagungen ziehen ihre Anhänger einen nach unten gerichteten Halbkreis von einer Seite der Brust zur anderen, einerseits in Anlehnung an ihr Symbol, den Kelch, andererseits um als Ergänzung des nach oben gerichteten Halbkreises der Morsansanhänger den Zirkel von Leben und Tod zu symbolisieren.
Feiertage im Namen Vitamas
Vitamas Ehrentag (3.Dular / 3. April)
Ein Fest in Gedenken an all die Gaben, welche die Bewohner Tares von der Herrin des Lebens erhalten haben. Fröhlich schmückt man den Tempel und die Häuser der Stadt, kauft sich gegenseitig Geschenke, verbringt einen gemütlichen Tag mit der Familie und bereitet sich auf rauschende Feste am späteren Abend vor. Nachmittags feiern die Kinder mit ihren Eltern kleine Feste, während jene des Nachts zumeist in den Tempeln, Badehäusern und Tavernen stattfinden und wohl zu Recht als „Gelage“ bezeichnet werden können.
Der Zyklus der Musik
Innerhalb jedes Vitamatempels befindet sich eine ca. 20 cm große blaue Blüte, die entfernt an eine Mischung aus Wolfsmaul und Sonnentau erinnert. Diese Pflanze öffnet dabei nur einmal im Jahr ihre Blüte, immer in der Jahreszeit Vitama, meist Anfang Duler. Das genaue Datum ist zu unregelmäßig um es vorherzusagen, doch ab der Öffnung der Blüte beginnen die Vorbereitungen zum Zyklus der Musik. Dazu gehört neben einer großen Ausschreibung zur Information an alle Anhänger und dieser, die sich der Musik verschrieben haben, auch die Besorgungen die für das Fest und die Feier benötigt werden. Nach genau acht mal sieben Zyklen beginnt dieses Fest. Innerhalb dieser Zeit bilden sich innerhalb der Blüte zwischen 12 und 14 Samenkörner, die eine Stark berauschende Gabe besitzen. Das Fest selbst findet, bis auf drei Prozeduren, außerhalb des Tempels statt. zurück zum AnfangDer Morgen der Geweihten, der beinah mitten in der Nacht beginnt, mit einer rituellen Waschung sowie das Anlegen der Vitamarobe. Danach erfolgt die erste offizielle Prozedur, an der sich jedoch nur Geweihte der Vier beteiligen dürfen. Zuerst erfolgt eine Danksagung an Vitama für die Musik, gefolgt von der vorsichtigen Ernte der Blumen. Dabei wird der Blütenkopf vom Stängel entfernt und dann zur Statur Vitamas getragen. Korn für Korn wird vorsichtig entfernt, wobei nach jedem Korn eine leise Litanei geflüstert wird. Drei Körner bleiben dabei dem Tempel. Einer wird gepflanzt, auf dass nächstes Jahr wieder die Blume erstrahlt. Die zwei anderen Körner achtsam zerdrückt und deren Essenz in den großen Ritualbrunnen getröpfelt. Sollte ein neuer Tempelbau geplant sein wird zusätzlich ein viertes Korn eingehalten. Die Restlichen kommen in ein einfaches hölzernes Trinkhorn das zu jeder Feier neu geschnitzt wird. Als letztes erbitten dann die gesammelten Geweihten der Vitama bei den Vertretern der anderen, im rituellen Tonfall, darum, dass das Fest ungestört bleibt. Diese bestätigen es entsprechend der Protokolle.Nun wenden sich alle aus dem Inneren des Tempels hinaus, zu den meist schon wartenden Besuchern. Diese stellen oft einen bunten Haufen da. Viele Anhänger Vitamas und Musiker befinden sich unter ihnen doch auch Schaulustige und Personen die einfach nur die Feier genießen wollen. Gemeinsam suchen nun alle eine vorher ausgewählte Wiese auf, die bereits geschmückt vorzufinden ist. Eine vorher ausgewählte Geweihte Vitamas spricht dann, häufig mit einigen selbst gewählten Worten, die rituelle Begrüßung aus, in der es um den aktuellen Stand des Tempels aber auch um den des umgebenen Landes geht. Oftmals verbunden mit der Bitte anderen zu helfen (meist spezielle Gruppen die in letzter Zeit gepeinigt wurden). Dann beginnen die Festlichkeiten auch für die Bevölkerung mit einer musikalischen Darbietung all derjenige die dies wünschen. Dazwischen wird gelacht und gefeiert, den Melodien der vielen Künstler gelauscht, musikalische Zwiegespräch gehalten, jedoch wird nie (und wenn doch wird versucht es zu unterbinden) einer der Musik ausgebuht oder getrunken. Ebenfalls werden Wettstreitereien untereinander unterbunden, denn das Fest ist kein Ort an dem kleinliche Streitereien fortgesetzt werden, sondern es soll zur Freude aller verlaufen. Gegen Mittag erfolgt eine kleine Stärkung, meist frisches Brot und Gemüse. Wenn die Sonne sich darauf vorbereitet unterzugehen beginnt die zweite Prozession. Zuerst erfolgt ein Tempeltanz der Geweihten, wobei dort die grüne Robe gegen ein Vitamagewand gewechselt wird. Ist der Tanz zu Ende wird das Füllhorn mit den Körner genommen und mit Rebensaft aufgefüllt. Nach einigen zremoniellen Ereignissen wird es in ein Weinfass gefüllt. Jedem (bis auf die Vitama Geweihte) ist es gestattet davon zu trinken, wobei die Musiker zuerst davon trinken dürfen. Die Körner versetzen dem Wein ein stärkeres Aroma und erweitert die Sinne, daher ist es recht beliebt bei Musikern, die Inspiration suchen. Die Feier selbst verläuft nun ohne Zeitbegrenzung weiter, meist bis in den Morgen des nächsten Zyklus und endet oft mit der körperlichen Erschöpfung. Musiker behaupten, diejenigen, die daran teilgenommen haben, werden von Vitama geküsst und haben oft eine Fülle an neuen Ideen für die Musik. Ebenfalls geht das Gerücht um, das jeder, der vom Wein getrunken hat, in der nächsten Zeit nicht von Alpträumen gepeinigt wird. zurück zum AnfangDie letzte Prozedur findet dann hinter verschlossenem Vorhang statt und ist nur den Geweihten der Vitama bekannt. Sie findet meist erst am nächsten oder übernächsten Tag statt, da das Fest meist auch die Geweihten körperlich zusetzt. Die Prozession selbst ist wahrscheinlich für die Augen anderer äußerst seltsam, da sie recht bescheiden wirkt für die Göttin der Liebe und der Feste. Jeder der Geweihten füllt einen Becher am Ritualbrunnen, dessen Wasser sich meist durch das Öl regenbogenfarben verfärbt und trinkt ihn. Danach setzen sie sich einfach vor die Statur ihrer Göttin und verharren so. Still bleiben sie dort, manchmal auch mehrere Zyklen lang.
Geweihtentag (31. Trier / 31. Mai)
Während unter dem Jahr ihre Hauptaufgabe darin besteht, allen Lebewesen das Leben leichter zu machen, ist dieser Tag jener, an dem sie sich davon erholen können. Dieser gehört nur ihnen und wird hinter verschlossenen Türen gefeiert. Einen festen Ablauf gibt es nicht, aber meist wird die Zeit dafür genutzt auszuschlafen, Vitama zu ehren und die Seele baumeln zu lassen. Dies ist auch der einzige Tag, an dem ihnen (unter Umständen) eine Verschmelzung der Seelen gestattet ist.
Spezielle Aspektfeiertage (nur von bestimmten Anhängern praktiziert)
- Aussaat (14. Dular / 14. April)
- Ernte (20. Carmer / 20. September)
- Weinfest (nach der Weintraubenlese)
- Fest für Diebe/Betrüger (12. Dular / 12. April)
Sprichworte und Redewendungen
„Liebe kann schmerzhaft sein, doch nur wer nie liebt kennt wahre Qualen“ – Tröstender Spruch, wenn jemand einer unerfüllten Liebe gegenübersteht. Die Lehren Vitamas bezeichnen die Liebe, die man selbst fühlt, als Gabe der Göttin, weniger die Liebe, die man von anderen geschenkt bekommt.
„Bei Vitamas Lieblichkeit!“ – Ausruf des Erstaunens oder der Freude.
„Die Göttin Mutter steh uns bei!“ – Ausruf des Entsetzens.
„Vitamas Segen!“ – Genesungswunsch, wenn jemand niest, entspricht also unserem „Gesundheit!“.
„Sie trägt Vitamas Geschenk“ – freudenreiche, ehrerbietende Umschreibung für „Sie ist schwanger“.
„Möge Vitama auf euch herabblicken“ – Glücksspruch für ein junges Paar, meist mit einem leichten Unterton von „Möge Eure Ehe fruchtbar sein“.
„Die Herrin führt seine Hände/Lippen“ – anerkennende Worte für begabte Heiler, Barden und Künstler.
Vitama und die anderen Götter
Astrael
Schwer fällt es nicht selten, die Jünger Einauges zu verstehen, leben sie doch die entgegengesetzten Lehren. Recht vor Gnade und Güte, Geist vor Herz und Körper und ruhelose Tatkraft vor einfacher Freude über das bereits Erreichte. Doch tiefe Verbundenheit fühlen ihre Anhänger dem Einäugigen gegenüber, denn seine Magie ist es, die oftmals das Leben bewahrt und seine Weisheit, die wiedergegeben wird von ihren Barden, Poeten und Spielleuten.
Bellum
Nicht minder kompliziert ist ihr Verhältnis gegenüber jenen, die Bellum folgen, denn Kampf, Tod und Zorn ist den Jüngern Vitamas zuwider. Doch die Stärke und Ungestümheit beeindruckt sie. Nicht wenige seiner Anhänger zaubern ein Lächeln auf die Gesichter der ihren.
Morsan
Im ewigen Kreislauf von Leben und Tod sind sie vereint, ihre Gegensätze ergänzen einander mehr, als dass sie abstoßen könnten. Das Bestreben nach einer kräftezehrenden Feier die Ruhe Morsans zu finden oder nach Tagen der Einkehr und der Besinnung sich ausgelassener Stimmung hinzugeben, lässt die einfachen Anhänger stets beide verehren, auch wenn ihre engeren Jünger meist nur gütiges Verständnis für die andere Seite zeigen, sich jedoch nicht an ihren Wegen beteiligen.
Angamon
Weder Zorn, noch Reue oder Schuld erfüllen ihre Anhänger bei dem Gedanken an den Einen, lediglich der tiefe Schmerz und die ungestillte Sehnsucht einer Mutter zu ihrem verlorenen Sohn. Die Zeugung des Göttersohns ist für sie kein Fehler, sondern das erste Wunder Vitamas. Noch immer erfüllt sie die Hoffnung, dass sie den Fehlgeleiteten und seine Anhänger eines Tages zur Vernunft und zurück in die Arme seiner Mutter bringen können.
Die Elementarherren
Sie sind Teil der Schöpfung, die geliebten Brüder und Schwestern. Ohne sie gäbe es kein Leben. Ihre Gaben sind es, die das von der Göttin Mutter geschenkte Leben vervollständigen. So stehen die Elementarherren in den Augen der Anhänger Vitamas als gleichwertig neben ihren Vier-Götter-Brüdern und so mancher von ihnen verspürt eine tiefe Verbundenheit zu den beiden Elementarherrinnen.
Die Gohor
Sie werden ge- und verehrt, denn sie sind die Schöpfer der Götter. Dennoch ist sich jeder seiner Jünger gewiss, dass Tare den Vieren überlassen wurde und unter ihrer Schutzherrschaft steht. Die Gohor sind längst nicht mehr, so heißt es in den Schriften der Viere. Ihre Macht wurde verbraucht durch die Schöpfung und nun sind die Viere die wahren Herren Tares.
Das Pantheon der Nortraven
Verblendet sind ihre Anhänger, denn sie beten die Viere an, gaben ihnen jedoch andere Namen. Kurz vor der Ketzerei stehen ihre Lehren und nur aus politischen Gründen wurden sie nicht längst bekehrt.
Die Götzen der Orken
Götzen, angebetet von Ketzern.
Göttliche Diener Vitamas
Bei der folgenden Auflistung handelt es sich um die bekanntesten Vertreter von Vitama. Es ist nicht ausgeschlossen, dass in manchen Regionen Galadons andere Horwen verehrt werden oder Geschöpfe der Viere existieren, die noch keinem sterblichen Wesen jemals begegnet sind.
Laf’ay
Cherny
Name: Cherny, Amme Vitamas
Darstellung:
Oftmals wird Cherny als dickliche ältere Frau mit gütigem Lächeln und der weißen Kleidung eines Heilers mitsamt Schürze dargestellt. Ihre Haare sind durch ein Kopftuch verdeckt nach hinten gebunden. In den Armen hält sie meistens ein Neugeborenes.
Aufgaben:
- Aufseherin über die Horwah Vitamas
- Schutzherrin der Ammen und Neugeborenen
- Überbringerin der Seele nach dem Zeugungsakt
Verehrung:
Cherny wird vor allem von Frauen mit Kinderwunsch angebetet. So ist es Brauch ihr vor Liebesnächten kleine Opfergaben darzubringen, damit sich der Kinderwunsch einstellt. Sie wird auch während der Schwangerschaft und kurz nach der Geburt angebetet, um für die Gesundheit des Kindes zu bitten.
Aberglaube:
- Findet die Zeugung unter dem Licht des Vitamalins statt, so erlaubt Cherny den Eltern über das Geschlecht des Kindes zu entscheiden.
- Missgebildete oder kranke Kinder deuten darauf hin, dass Cherny davon abgehalten wurde ihre Arbeit zu tun.
- Um zukünftiges Unheil von Kindern abzuwenden, wird die Nachgeburt verbrannt und dabei Cherny gedankt.
Trivia:
Als Überbringerin der Seele nach dem Zeugungsakt gilt Cherny gleichzeitig als Gegenstück zu Galtor, der die Seele nach dem Ableben in die dritte Sphäre geleitet. Die gleichzeitige Darstellung von Cherny und Galtor auf einem Bild steht für das Leben an sich.
In einigen freizügigeren Tempeln gibt es Darstellungen von Cherny und Galtor im Liebesspiel. Das Leben ist die Vereinigung von Geburt und Tod. Von den meisten Dienern Morsans werden solche freizügigen Darstellungen aber abgelehnt.
Horwah
Die drei Schwestern
Name: Die drei Schwestern
Darstellung:
Die drei Schwestern werden immer zusammen dargestellt. Für gewöhnlich halten sie sich dabei an den Händen oder umarmen sich. Typische Gegenstände die sie dabei in der Hand halten sind Musikinstrumente, Feder und Pergament, Hammer und Meißel oder Pinsel. Auf den meisten Abbildungen sind sie zudem recht leicht bekleidet, manchmal sogar unbekleidet. Ihr Körperbau entspricht dabei dem Schönheitsideal des Kulturkreises aus dem der Künstler stammt.
Aufgaben:
- Schutzherrinnen der Künste (Musik, Tanz, Dichtkunst, Bildhauerei, Malerei …)
- Bringerinnen der Poesie
Verehrung:
Die drei Schwestern werden fast ausschließlich von Künstlern verehrt. Sie bringen ihnen vor wichtigen Auftritten oder der Präsentation ihrer Kunstwerke Opfergaben dar. „Von den Schwestern geküsst“ ist ein Ausspruch für all jene, die eine besonders produktive Schaffensphase haben oder Meister ihres Faches sind.
Aberglaube:
- Wem die drei Schwestern im Traum erscheinen, wird in nächster Zeit ein bedeutendes Kunstwerk schaffen oder großen Erfolg beim Aufführen seiner Musik/Gedichte haben.
- Durch ausgiebigen Genuss von geweihtem Wein oder Nachtschatten können die drei Schwestern herbeigerufen werden.
- Von Zeit zu Zeit wandelt eine der drei Schwestern unter den Sterblichen und sucht sich einen Künstler als Partner. Für diesen Künstler ist die Schwester dann Geliebte und Muse zugleich. Doch sobald das Kunstwerk fertiggestellt ist, verschwindet sie aus dem Leben des Künstlers.
Trivia:
An vielen Orten im Galadonischen Reich werden alljährlich Künstlerfeste gefeiert. Dort kommen die Künstler zusammen, um sich im Wettstreit zu messen und die drei Schwestern für das kommende Jahr um Inspiration zu bitten. Das größte dieser Feste findet in Ventria statt und wird von der Herzogsfamilie ausgerichtet. Die besten Künstler des ganzen Reiches strömen dort hin. Berühmt berüchtigt sind die rauschenden Orgien im Vitamatempel anlässlich des Festes.
Shilor
Name: Shilor
Darstellung:
Shilor wird auf Bildern als Pferd mit menschlichem Oberkörper dargestellt. Der Oberkörper ist unbedeckt, das Haar wild zerzaust. In einer Hand hält er für gewöhnlich eine Flöte.
Aufgaben:
- Schutzherr der Wege und Reisenden
- Schutzherr der Rennpferde
Verehrung:
In vielen Regionen Galadons findet man an Wegkreuzungen kleine Steinhügel. Diese Hügel werden von Reisenden erbaut, um Shilor für eine glückliche Reise zu danken. Jeder der an ihnen vorbei kommt, sucht einen Stein und legt ihn oben auf den Hügel. So wachsen die Gebilde mit der Zeit immer weiter an. Beliebt sind auch kleine Speisegaben, in Form von Obst oder Gemüse.
Zudem wird Shilor oft von Züchtern angebetet, um für Schnelligkeit für ihre Pferde bei Rennen zu bitten.
Aberglaube:
- Shilor ist so schnell, dass er mit bloßem Auge nicht zu sehen ist. Doch ab und zu hört man das Echo seines Hufschlags.
- Shilor warnt Wanderer durch sein Flötenspiel vor in der Nähe lauernden Räubern.
- Einige findige Händler verkaufen angebliche Haare vom Schweif Shilors als Glücksbringer bei Pferderennen.
Trivia:
„Shilor“ ist ein beliebter Name für Rennpferde. Viele Gestüte in Galadon behaupten von der Blutreihe ihrer Pferde, dass diese direkt oder indirekt auf Shilor zurückgeht. Einige der schönsten und schnellsten angeblichen Nachkommen befinden sich im Besitz der Königsfamilie. Für die Möglichkeit einer Paarung mit einem Hengst aus diesen Blutreihen werden bei Auktionen regelmäßig horrende Summen bezahlt.
Rendar
Name: Rendar
Darstellung:
Rendar wird nur selten in menschlicher Form dargestellt. In diesen Fällen bleiben die Umrisse für gewöhnlich schwammig und schattenhaft. Sein Gesicht ist dann von einer Kapuze verdeckt. Viel häufiger ist die Darstellung Rendars als Frettchen. Beliebt sind dabei vor allem Darstellungen in denen ein Frettchen von Schätzen umgeben ist oder auf einem Berg Dukaten liegt.
Aufgaben:
- Schutzherr der Diebe und Betrüger
Verehrung:
Großen Teilen der normalen Bevölkerung ist die Existenz dieses Horwahs unbekannt. So wird Rendar fast ausschließlich von Dieben und Betrügern angebetet. Er soll ihre Hand und ihre Zunge leiten, bewahrt sie vor der Entdeckung und sorgt dafür, dass der Diebstahl oder der Betrug gewaltfrei bleibt. Vereinzelt beten auch Gaukler und Scharlatane zu Rendar, die sich von ihm Listigkeit erhoffen.
Gläubige spenden oft einen Teil der Beute dem nächsten Vitamatempel als Dank für einen erfolgreichen Diebstahl oder Betrug.
Aberglaube:
- Frettchen (oder Teile davon) gelten als Glücksbringer für Diebe und Betrüger.
- Hat ein Frettchen strahlend grüne Augen, so soll Vitama selbst von ihm Besitz ergriffen haben.
- Wer ein Frettchen tötet, zieht Rendars Unmut auf sich und wird mit Unglück bestraft.
Trivia:
Viele Diebesgilden Galadons berufen sich bei ihrer Namensgebung auf Rendar. In der Unterwelt berühmt ist die in Draconis ansässige Diebesgilde „Bruderschaft Rendars“, der auch Verbindungen zur Geweihtenschaft Vitamas nachgesagt wird. Letzteres wird von dieser natürlich abgestritten, allerdings erhalten die Tempel in Draconis immer wieder größere anonyme Spenden.
Amoena
Name: Amoena
Darstellung:
Das Symbol Amoenas ist der Regenbogen. So wird der Horwah meistens als Frau am Fuße eines Regenbogens dargestellt. Manchmal entspringt der Regenbogen auch einem Horn, dass sie an die Lippen gesetzt hat. Auf einigen Bildern entfällt die Darstellung der Frau ganz.
Aufgaben:
- Amoena ist der Horwah des schönen Gedankens. Sie sorgt für Frohsinn und aufmunternde Worte.
Verehrung:
Amoena wird nicht direkt verehrt. Allerdings wünscht man traurigen Menschen, dass „Amoena sie aufmuntern möge.“
Aberglaube:
- Wann immer sich ein Regenbogen am Himmel zeigt, hat Amoena ein besonders schönen Gedanken erschaffen und in einen Kopf gepflanzt.
Trivia:
Amoena wird oft im Zusammenhang mit den drei Schwestern erwähnt. Fröhliche und Gedichte und Musikstücke sind ihr gewidmet, denn sie tragen die gute Laune zu den Zuhörern.
Meralion
Name: Meralion
Darstellung:
Meralion wird als Spatz mit verkrüpelten Bein dargestellt. Diese Darstellung geht zurück auf eine Legende, wonach er Angamon in dessen Versteck gefolgt ist und für ihn gesungen hat. Von dem Lied aufgewühlt wurde Angamon zornig auf den Horwah und brach ihm das Bein.
Aufgaben:
- Bote der Liebe Vitamas
Verehrung:
Eine direkte Verehrung Meralions findet nicht statt. Allerdings gilt er unter Geweihten als Zeichen der Liebe Vitamas selbst zu Angamon. Eine besonders extreme Gruppe der Geweihtenschaft Vitamas hat Meralion zu ihrem Zeichen erwählt. Sie glauben daran, dass es ihnen gelingen kann Angamon und seine Anhänger mit Liebe zurück in den Schoß der Viere zu holen.
Aberglaube:
- Manchmal soll man Meralion singen hören. Man erkennt ihn an dem Gesang, der dem Lachen eines fröhlichen Kindes gleichen soll.
- So lange es Meralion gibt und er sein Lied singt, bleibt ein winziger Teil Angamons gut.
Trivia:
Die „Gemeinschaft Meralions“, wie sich die extreme Gruppe der Diener Vitamas nennt, wird vom Rest der Kirche mit großem Argwohn betrachtet. Sie soll erstaunlich gute Beziehungen zu Dienern Angamons pflegen und diesen Schutz und Unterschlupf gewähren.