Mit einem dumpfen Ächzen landete der Mann im Dreck. Über ihm erklang ein triumphierendes Lachen. „Noch eine Runde, Markus?“ Der Sprechende war an die zwei Schritt groß und hielt einen schlichten Holzstab in der Hand, der fast so groß war wie er. Die Augen von unzähligen Rekruten der Schule lagen auf ihnen, als sie diesen Kampf fochten. Zur Übung. Zur Schärfung ihrer Fähigkeiten.
– Ein Begebnis an der Kämpferschule zu Yota
Allgemeines:
Der Krieger ist durch und durch ein Mann für das Grobe. Ob auf dem Schlachtfeld, an einem Kartentisch oder in einer dunklen Seitengasse in Venturia – Krieger trifft man überall an. Die einzige Gemeinsamkeit aller Krieger ist ihre Begabung für allerhand Tötungswerkzeug. Lass es einen Kampfstab wie im obigen Beispiel sein, einen Streitkolben oder das rittlerliche Schwert: Ein Krieger wird mit jeder Waffe zumindest etwas treffen können. Wenngleich man ihnen nachsagt, dass es ihnen an der Feinfühligkeit mangelt, wirklich gut mit dem Bogen oder der Armbrust zu werden. Man soll allerdings schon solche gesehen haben, die einen Kampf mit einem Bolzen aus ihrer klobigen Armbrust begonnen haben und mit ihrem Schwert dann nachgestürmt sind.
Die Laufbahn eines Kriegers ist so verschieden wie sein sozialer Hintergrund. Das verschulteste Beispiel sind wohl die Krieger aus den guten Familien, die in ihrer Jugend eine Akademie besuchen an der sie nicht nur den Umgang an einer Waffe lernen sondern auch Kartographie, Feldscherei und Strategie. Diese Krieger finden meist ihren Lebenszweck in den Armeen der Fürsten oder des Königs und bringen es nicht selten zu höchsten Rängen im Reich.
Auf der anderen Seite des Spektrums findet man die in der Gosse großgewordenen Schläger, die aus unzähligen Straßenkämpfen gelernt haben, welche Waffen die rechten für sie sind. Meist an mehr als einer Waffe ausgebildet verstehen sie wenig von Kartenkunde und Armeelogistik – aber das ist ihnen reichlich egal. Schließlich können sie eine Weinflasch zu einer tödlichen Waffe verwandeln, wenn sich jemand zwischen sie und ihren Broterwerb stellt.
Dazwischen finden sich alle möglichen Spielarten, dessen häufigste wohl das Kind einfacher Eltern ist, das sich in der Armee erst als Rekrut verdingt und später in den Mannschaften bis zum Unteroffizier aufsteigt. Aber der Lebensweg eines Kriegers kann, wie gesagt, sehr unterschiedlich sein.
Waffen:
Ein Krieger weiß überlicherweise mit jeder Waffe etwas anzufangen. Allerdings wird es wohl meistens eine Waffengattung geben, in welcher er die Meisterschaft abgelegt hat und an der sich wenige mit ihm messen können. Welche Waffe das ist, das ist meistens von der sozialen Herkunft und der Ausbildung abhängig.
In Galadon gilt üblicherweise das Schwert als die Königswaffe und ist demzufolge auch jene Waffe, an der die meisten jungen Rekruten und Kadetten ausgebildet werden. Beinahe jeder Held in der Geschichte Galadons hat eine seiner Heldentaten mit einem Schwert begangen, einen Feind des Lichtes mit einem Schwert erschlagen. Doch gibt es auch eine Vielzahl anderer Waffen, die dem Schwert in jeder Hinsicht die Stirn bieten können. Ob es nun der Stoßdegen des Fechters, die zweihändige Pike der Fußtruppen oder die kunstvoll geschmiedete Hellebarde von Stadtwachen ist. Besonders kräftige Gesellen greifen gerne zu einem ganzen Arsenal stumpfer Waffen – angefangen vom Schlagstock der Büttel erstreckt sich jene Auswahl in die weit tödlicheren Variationen von Kriegshämmern und Morgensternen.
Krieger mit endophalischen Wurzeln werden oft mit einem Säbel in der Hand gesehen. Und die Krieger der Elfen werden nur all zu oft mit kunstvollen Klingen aus weißem Holz gesichtet, die sie meisterhaft ein- oder beidhändig zu führen wissen.
Rüstung und Kleidung:
Vielfältig wie die Wahl der Waffe ist auch die Wahl der Rüstung. Unbestritten hat sich in der galadonischen Gesellschaft ein Gemisch von Kettengeflecht und schützenden Metallplatten durchgesetzt. Der Krieger zieht dazu erst Kettenbeinschoner und ein Kettenhemd an und schützt die Arme, Hände und den Hals mit schützenden Platten. Dieses zumindest ist die Uniform der königlichen Armee – und wer würde schon die Stärke der königlichen Krieger selbst leugnen?
Aber auch Rüstungen aus Leder und Fell wurden bereits bei Angehörigen der Kriegerzunft gesehen, manches mal sogar Kombinationen von Beidem. Es bleibt dem einzelnen Krieger überlassen, wie er sich im Kampf schützt und wieviel Gewandtheit er gegen seinen Gegner einsetzen will. Denn eins weiß jeder Krieger: Je schwerer und ungelenker die Rüstung, die ich trage, desto langsamer werde ich meinen Gegner besiegen.
Deshalb tragen die Krieger Endophals häufig nur Stoff und die Elfen tragen zur freien Entfaltung ihrer Magie unbeschlagenes Leder oder Rüstungen aus dem Holz ihres Volkes. Manche Kämpfer werden sogar ganz darauf verzichten, sich mit einer Rüstung zu schützen. Doch wird man ihre Haut voller Narben sehen und sie können sich auf das Unverständnis anderer Krieger so sehr verlassen wie auf den Aufgang von Fela am Morgen.
Glauben:
Erzürne nie einen Krieger, es wäre sicher nicht gesund, da sie auch ein wenig jähzornig sind im Hinblick auf Dinge, die sie selbst betreffen. Krieger wollen durch eigene Taten glänzen und wie gerne würde jeder über sich selbst eine Ballade hören. Der Glaube an Bellum ist dadurch natürlich selbstverständlich und eigentlich jeder Krieger gehört diesem Glauben an.