Der folgende Text beschreibt eine Aufstiegsklasse, d.h. euer Charakter muss im Spiel eine Ausbildung durchlaufen, um diese Klasse zu erreichen.
Allgemeines
Hin und wieder kommt es vor, dass sich unter den Gläubigen Angamons Krieger durch Glaube und Taten besonders hervor tun. Ihnen wird die Gunst zuteil, unter der Aufsicht strenger Mentoren und Lehrmeister eine Ausbildung zu beginnen, in der sie über einen langen und qualvollen Weg des Lernens und Wachsens ihren Nutzen für Angamon beweisen müssen. Nicht wenige straucheln auf diesem Pfad doch jene, die den Pfad meistern, haben die Aufmerksamkeit Angamons auf sich gelenkt und sein Wohlwollen errungen und dienen ihm fortan als Geweihte. Bei diesen endet die Ausbildung nicht mit Tod oder Verdammnis, sondern mit einer Weihe und der Gunst, inskünftig als „Streiter Angamons“ für Angamon zu kämpfen und auf einen Teil seiner Macht zurückgreifen zu können. Doch manche sagen, dass jene, die den Pfad meistern, Verlorene sind, die sich in Gunst wähnen, wo ihnen doch nur Bürde zuteil geworden ist. Denn Angamon begünstigt seine Diener nicht, er nutzt sie aus.
Der Streiter Angamons im Rollenspiel
In erster Linie sind Streiter Angamons gläubige Diener, die dem Kriegshandwerk nachgehen und durch den Willen Angamons nach ihrer Weihe Wunder wirken können. Wie sie ihren Glauben aber interpretieren und ausspielen, das ist nicht festgelegt. Unter ihnen kann es Krieger geben, die Angamon als Manifestation des Bösen anerkennen und ihm dennoch bzw. gerade deswegen folgen. Es kann unter ihnen aber auch gefallene Krieger geben, die Angamon als Erlöser sehen und die einem strengen Ehrenkodex folgen. Und so unterschiedlich wie die Streiter Angamons sind, so unterschiedlich sind auch die Gruppierungen, zu denen sie sich zusammenfinden.
Eine spezielle Gruppierung mit einem festgelegten rollenspielerischen Hintergrund stellen die Tardukai dar, die Dunklen Paladine. Sie sind durch Wort und Schwur dem Fürsten Raziel verpflichtet, der von Angamon auserwählt wurde, die Herrschaft des Dämonenkönigs in dieser Sphäre vorzubereiten. Informationen zu den Tardukai finden sich weiter unten im Text.
Die Ausbildung zum Streiter Angamons
Der Aufstieg zum Streiter Angamons erfolgt durch Absolvierung einer umfassenden Ausbildung im Spiel. Typischerweise startet man mit der Klasse „Krieger“ oder „Söldner“. Die Ausbildung muss unter Anleitung eines Lehrmeisters oder einer Institution erfolgen, die bereits die Ausbildung absolviert haben. Wer diese Ausbilder sind oder wo sich passende Gruppierungen finden, muss im Spiel herausgefunden werden.
Eine Selbstausbildung ist theoretisch möglich, Selbstausbildung ist jedoch nicht der Standardweg um einen Klassenaufstieg zu erlangen. Selbstausbildungen werden in der Regel nur dann genehmigt, wenn nachweislich kein aktiver Ausbilder der jeweiligen Klasse vorhanden ist, es schwerwiegende Gründe gibt, weshalb ein Charakter nicht bei den existenten Ausbildern lernen kann und deutlich ist, daß der Charakter sich zunächst intensiv IG bemüht hat bei einem Ausbilder zu lernen bzw. einen solchen zu finden. Darüberhinaus übertrifft der Arbeitsaufwand einer Selbstausbildung in der Regel denjenigen des Standardweges über Ausbilder deutlich. Dies äußert sich einerseits in Konzeptarbeit zur Wunschklasse und andererseits in ggf. notwendigen Eventforschungen zum Thema.
Die Tardukai (Die Dunklen Paladine)
Der Hintergrund der Tardukai
Einige Jahre nach der Entdeckung der Insel Siebenwind gab es im Norden des Großreiches Galadon-Heredon ein kleines Fürstentum, dessen Fürst König Hilgorad den Vasalleneid geleistet hatte. Der Name des Fürsten lautete Raziel, und er war ein zwar strenger, aber durchaus beliebter Herrscher. Bis zu jenem Tage, da er eine Vision des Herren Bellum zu haben glaubte, in der ihm aufgetragen wurde, eine götterlästerliche Sekte auszulöschen. Freudig nahm der Fürst diese Aufgabe an und machte sich alsbald daran, mit seinen Getreuen das Fürstentum von allen Ketzern und Häretikern zu säubern, derer er habhaft werden konnte. Doch noch während Raziel vermeintlich in Bellums Namen für den wahren Glauben stritt, drang jemand in das Schloss des Fürsten ein, riss seiner Gemahlin Leonie bei lebendigem Leibe das Herz aus der Brust und erschlug auch die drei Söhne des Fürsten. Rasend vor Zorn, Schmerz und Trauer über den Verlust rief Raziel die Götter an, ihm seine Familie wiederzugeben, doch die vier Hohen taten nichts. Mit rasendem Hass im Herzen nahm der Fürst eine Handvoll Getreuer mit sich, allen voran seine Schwägerin Anara, die Schwester seiner Frau, und verschwand für vier Tage. Man sagt, er habe an jedem dieser vier Tage einen der vier Götter angerufen und sie angefleht, ihm seine Familie zurückzugeben. Doch sein Flehen blieb ohne Antwort. Als er zurückkehrte war er nicht mehr derselbe Mann wie zuvor: Er war hartherzig, kalt und gnadenlos geworden, und schon bald munkelte das gemeine Volk, der Fürst sei mit Dämonen im Bunde; ja, sogar von einem Pakt mit Angamon ging die Rede. Raziel indessen herrschte immer grausamer und menschenverachtender über sein kleines Fürstentum, und als er dann auch noch Befehl gab, eine jede Kirche der Viergötter in seinem Reich anzuzünden, wurden König Hilgorad und auch die Kirche auf ihn aufmerksam. Man schickte königliche Untersuchungsbeamte und kirchliche Inquisitoren, und es dauerte nicht lange, bis der Fürst gezwungen war, sein Land zu verlassen, wenn er nicht in die Hände seiner Häscher fallen wollte. Doch selbst jetzt noch standen seine Vertrauten und Gefolgsleute treu zu ihm. Der Treueschwur zu ihrem Fürsten bedeutete ihnen mehr als ihr Leben. Jenen Getreuen gab der Fürst den Namen, der geboren wurde in den Zeiten Aarions, dem Herrn der Wolfsmark und Begründer des vandrischen Fürstengeschlechts: Tardukai, die Treuesten der Treuen.
Die Tardukai im Rollenspiel
Die Tardukai oder „Dunkle Paladine“ stellen als Geweihte Angamons eine besondere Gruppierung dar. Sie sind durch Wort und Schwur dem Fürsten Raziel verpflichtet, der von Angamon auserwählt wurde, die Herrschaft des Dämonenkönigs in dieser Sphäre vorzubereiten. Der Bruderschaft der Tardukai verfallen häufig jene Frauen und Männer, die sich von der Gesellschaft und den Göttern Tares schmählich im Stich gelassen fühlen, sich aber dennoch den Glauben an Tugenden wie Ehre und Gerechtigkeit bewahrt haben. Jene, die sich von Bellum, Morsan, Astrael und Vitama verraten fühlen, zieht es zu ihrem dunklen Gegenspieler hin, in dem sie nicht den Zerstörer der Welt, sondern den Erlöser von der Tyrannei und Ungerechtigkeit der vier Götter sehen. Dies ist auch die grosse Herausforderung beim spielen eines Tardukai-Charakters: die ständige Balance zwischen der Grausamkeit Angamons und dem Glauben der Tardukai. Die Bruderschaft der Tardukai folgt einem strengen Ehrenkodex. Sie glauben daran, dass Angamon der wahre und rechtmäßige Herrscher über Tare ist, und dass nur unter seiner Herrschaft die Menschen wahrlich frei und zufrieden sein können. Daher folgen sie treu ihrem Fürsten Raziel, dem Auserwählten Angamons. Um den Willen Angamons und des Fürsten Raziel durchzusetzen, würde der Dunkle Paladin ohne zu zögern auch zu Waffengewalt greifen. Doch ist es nicht seine Absicht zu töten, sondern die Menschen zum Glauben an den „Einen“ zu bekehren. Niemals würde ein Dunkler Paladin jemanden erschlagen, wenn er die Möglichkeit hat, ihn zu missionieren.