Langsam schritt der Zwerg durch den Wald, ehe er ruckartig stehen blieb und sich über sein Gesicht ein Lächeln zog. Die Morgensonne glitzerte auf dem dunklen Fell des Ponys, auf das er nun langsamen aber zielstrebigen Schrittes zuging. Gemütlich brummend hielt er dem Tier einen der roten süßlichen Äpfel hin, den es nach vorsichtigem Beschnuppern und kurzem Kauen auch schon herunter schlang. Ruhig sah der Zwerg dem Pony noch kurz mit zufriedenem Lächeln hinterher, „Bald wird es mir genug vertrauen, um mir zu folgen“. Ein fröhliches Zwergenlied pfeifend ging er dann weiter durch den Wald, um noch das Schaf auf der Weide vor dem Wald zu umsorgen.
Recht hektisch zog derWaidmann die Zügel seines Ponys nach oben, wodurch das Pony laut aufwieherte und anfing zu bocken. Doch der Zwerg hielt sich gut im Sattel, sodass nach kurzer Zeit die Hufe wieder donnernd auf den Boden schlugen. Eine sanfte Bewegung mit den Zügeln zur Seite, und das Pony wandte sich in dieser Richtung zu. Man hörte den rasenden, schnaufenden Atem des prachtvollen schwarzen Tieres. Die anderen Zwerge am Gatter begannen nun miteinander zu tuscheln und in ihre Bärte zu murmeln, während der Zwerg auf dem Pony die Versen leicht in dessen Seite drückte. Das Pony ließ sich so ruhig mit stolz erhobenem Haupt und langsamen, graziösen Schritten auf die am Gatter stehenden Zwerge zuführen, woraufhin diese ungläubig die Augen aufrissen. Als der Zwerg auf dem Pony am Rande des Gatters angekommen war, brummte er tief in die Runde: Und, hab ich zuviel versprochen? Wer will es also kaufen, und bei welchem Gebot wollen wir anfangen? Sagen wir drei Jahreseinkommen? Laut hörte man nun die Zwerge rufen, die etliche tausende Dukaten für das edle Tier dem Zwergen boten.
Allgemeines
Der Alltag eines Waidmanns der Zwerge besteht darin, Tiere einzufangen und zu zähmen, sie zu jagen und die Beute in der Heimstatt fachgerecht auseinander zu nehmen und die Häute und Felle zu verarbeiten. Deshalb verlassen sie, wie einige andere Zwerge auch, schon mit den ersten Sonnenstrahlen ihr Heim, um sich auf die Suche nach Fährten bzw. Tieren zu begeben.
Das Vorgehen der Waidmanns ist dabei völlig verschieden: während einige die Tiere mit einem Seil nach Hause bringen, folgen dem anderen einige Tiere freiwillig. Diese Zwerge suchen Tag für Tag immer wieder das selbe Tier und versuchen so dessen Vertrauen zu gewinnen, bis dieses ihm aus freien Stücken folgt. Die edlen Ponys der Zwerge zeigen sich nur selten, und sollte dies der Fall sein, so wird kein Dwarschim ein solches Tier gewaltsam zwingen ihm zu folgen.
Manchmal zieht er auch des Nachts aus, mit geschulterter Armbrust sieht man ihn im fahlen Licht der Feuerschalen durch das Tor hinausschreiten, um ihn einige Stunden später mit einem Reh, einer Sau oder manchmal auch nur mit einer Ziege zurückkommen zu sehen. Im Wald ist er geschickter als alle anderen Zwerge. Er stellt viele Fallen für Bären auf oder spannt Netze für Vögel, damit er sich seine Bolzen sparen kann. Zwerge jagen aber auch viel mit der Armbrust, was erstaunlich ist, denn die meisten Zwerge sehen als ehrhaftiger an, sich einem Feind oder seiner Beute von Angesicht in Angesicht zu stellen. Nichtsdestotrotz ist die Jagd mit Fallen weit verbreitet, sind die Zwerge doch die Meister der Fallenkunst. Häufig auch erlebt man Zwerge, die eben wegen ihrer ausbeutenden Art der Jagd oft in Konflikt mit irgendwelchen Elfen geraten, welche die Art des Zwergen nicht verstehen und umgekehrt.
Kleidung und Aussehen
Anders als die anderen Zwerge tragen die Waidmännern meist keine Rüstungen aus Eisen oder anderen Metallen, sondern Leder, welches sie in der Jagd nicht durch Geräusche verraten könnte. Auch zeigt dies ihre größere Naturverbundenheit als bei den meisten anderen Dwarschim.
So sind sie meist in den Farben des Waldes gekleidet, auf dass sie nicht auffallen. Auch ein festes Schuhwerk aus stabilen Stiefeln ist häufig an ihnen zu sehen. Allgemein achten sie darauf, kaum Metall am Körper zu tragen während der Pirsch, da dies verräterische Geräusche verursachen könnte. Doch zu großen Festen kann es durchaus sein, dass ein Waidmann eine Paraderüste aus prachtvoll geschmiedetem Metall trägt um diese zur Schau zu stellen wie es bei Zwergen üblich ist.
Waffen
Im Gegensatz zu den Jägern anderer Rassen tragen die Jäger der Talzwerge keine Bögen. Es ist ihnen wegen ihrer kurzen Arme einfach so gut wie unmöglich einen großen Bogen effektiv zu benutzen. Außerdem will kein Zwerg sich die Blöße geben, eine Erfindung der Elfen zu nutzen. Wenn sie mit einer Fernkampwaffe jagen, dann mit einer Armbrust von einem geschickten Zwergenschnitzer, welche sie sowieso als wesentlich effektivere Waffe betrachten. Doch kommt es auch vor, dass ein Zwergenjäger mit dem Kurzspeer zur Jagd geht, besonders wenn ihm die Bolzen ausgegangen sind oder er die Fallen kontrolliert. Normale Speere benutzen sie jedoch aufgrund ihrer geringen Körpergröße nicht. Diese sind ihnen zu groß und unhandlich. Zur festen Ausrüstung des Jägers gehört weiterhin ein Dolch oder ein Häutungsmesser, mit welchem er die erlegten Tiere dann später im Dorfe verarbeitet und so an den ersehnten Gewinn kommt.
Hintergrund
Das Tagewerk des Waidmanns ist selbst unter den Dwarschim der Täler nicht allzu sehr verbreitet, obwohl sie denn Wald nicht ganz so sehr meiden wie ihre Brüder aus den Bergen. Auch wenn viele Zwerge sie für etwas seltsam halten, kauft man doch viel lieber sein Leder von den eigenen Jägern als von den Langbeinen. Sie nennen den Wald meist liebevoll den Bart der Berge. Ihre Heimatdörfer liegen zumeist im Forst, da man den Gewinn der teuren Felle nicht den anderen Völkern überlassen wollte. Doch nicht nur aus Goldgier sondern auch wegen der Freude an der Jagd und ihrer Naturverbundenheit üben sie diesen Beruf aus. Dazu kommt, dass Fleisch ein Leibgericht eines nahezu jeden Zwergen ist. Schon allein aus Versorgungszwecken entwickelte sich die Jagd unter den Talzwergen.
Glauben
Der Glaube gilt oftmals Terra. Gerade weil diese die Tiere erschaffen hat, um die sich das Leben der Abrichter dreht. Außerdem hat Terra das Futter der Tiere erschaffen, was diese am Leben hält.