Leise erst schlug der Elf mit dem feinen melancholischen Gesicht und den ebenholzschwarzen Haaren die Töne an auf seinem Instrument, doch dann bemerkten seine menschlichen Zuhörer plötzlich den Widerklang anderer Instrumente. Hier war sicher Magie am Werke. Als er zu singen begann, im vielstimmigen Auriel seines Volkes, stockte den Menschen der Atem. Wie erst mochte es sich anhören, wenn ein Chor von Elfen sang?
Allgemeines:
Wie alle Künste spielt auch die Musik eine wichtige Rolle in der uralten Kultur der Hochelfen. Die meisten Hochelfen verstehen sich darauf zu singen und würden wohl die meisten Menschen, die von sich glauben singen zu können, mit ihrem Wohlklang beschämen. Doch es gibt auch unter den Hochelfen noch Sänger und Musikanten die sich als Meister ihres Faches bezeichnen. Ob sie sich nun Barden, Sänger oder Spielleute nennen, sie alle eint das meisterliche Beherrschen eines Instruments oder ihrer Stimme und den, für ihr Volk so natürlichen und selbstverständlichen, Einsatz von Magie zur Perfektionierung ihres Handwerks. Wie die Magie eingesetzt wird, ob auffällig oder nur dezent unterscheidet sich bei allen Barden des Hochelfenvolkes.
Ein hochelfischer Barde geht oft in jungen Jahren (für Elfen ist das etwa ein Alter zwischen 50 und 100 Jahren) auf Wanderschaft um Lieder und Epen aus anderen Kulturen zu erlernen. Denn auch in der Konservation kultureller Eigenheiten anderer Völker kann die Aufgabe eines Barden liegen. Dies wird durch das lange, offenbar ewige Leben der Elfen natürlich noch gefördert. Und so kann es auch sein, dass menschliche Barden zu den Elfen kommen und dort wieder die alten Lieder erlernen wollen.
Aber auch die Heilung geistlicher Leiden kann das Ziel eines hochelfischen Barden sein, der mit seinem Gesang und leichtem, unscheinbarem Einsatz von Magie ohne Schwierigkeiten gewisse Emotionen bei seinen Zuhörern noch verstärken kann. Dies kann zur Bekämpfung verschiedener Ängste dienen, aber auch einfach nur beruhigend wirken um einen heilsamen Schlaf zu ermöglichen.
Es gibt aber auch noch andere Möglichkeiten für einen hochelfischen Barden zu wirken, sei es nun, ob er in seinen Gesängen die Götter lobt, oder ob er als Schlachtensänger Seit an Seit mit seinen Brüdern in den Kampf zieht. Grenzen zeigen einem Barden nur seine Lieder und seine Kreativität auf.
Was er allerdings nicht ist und auch nie sein wird, ist ein Straßenmusikant. Ein hochelfischer Barde ist sich der Außergewöhnlichkeit seiner Kunst bewusst und setzt sie auch bewusst ein. Geld oder Ruhm will er nicht für sein Können, er will Dank und Anerkennung erfahren.
Kleidung:
Ein hochelfischer Barde kleidet sich wie ein Künstler, modisch aber nicht übertrieben. Oftmals sind die Kleider mit den Symbolen Astraels und Vitamas, aber auch mit Zeichen Ventus’ geschmückt, denn diese sind, je nach Glaube, die Schutzherren der Kunst und des Gesangs. Sollte sich ein Sänger der Hochelfen einmal auf Reisen begeben, wird er natürlich auch robustere Kleidung tragen, aber er wird immer einen Satz bequemer und doch kunstvoller Kleidung für besondere Gelegenheiten bei sich haben.
Waffen:
Ein hochelfischer Barde ist für gewöhnlich das Kämpfen nicht gewohnt, deswegen wird er auch selten Waffen bei sich tragen, weil er weiß, dass sie einem ungeübten Kämpfer mehr schaden als nutzen können. Sollte er ein Schlachtensänger sein, wird er wohl, wie fast alle Elfen geübt im Umgang mit dem Bogen und dem Schwert sein.
Instrumente:
Alte hochelfische Barden können fast alle bekannten Instrumente bis zur Perfektion beherrschen, sie haben genügend Zeit es zu erlernen. Dennoch wird sich immer ein Lieblingsinstrument heraus entwickeln, welches der Künstler mit besonderer Hingabe spielt. Bei den Elfen sind dies meist Saiteninstrumente wie die Laute oder die Harfe, aber auch die Flöte ist gerade bei den umherziehenden jungen Barden beliebt, weil sie leicht zu transportieren ist. Manchesmal kommt es vor, dass ein Barde eine besondere Beziehung zu seinem Instrument entwickelt, anhand der Klangfarbe, oder der Art wie das Instrument auf bestimmte Griffe reagiert, vermag der Barde sogar das Geschlecht oder den Namen des Instruments zu hören.
So wie es berühmte Waffen gibt, gibt es auch berühmte Instrumente der Hochelfen, die jeder junge Barde aufzuzählen weiß, und deren Legendenhaftigkeit sie unsterblich gemacht hat.