In einer Taverne erzählt ein alter Mann: „Hah, ihr habt doch keine Ahnung. Seht euch doch alle an, eure Waffen und eure Rüstungen. Wie sie im Schein der Lichter glänzen und die Waffen, wie das Licht funkelt, wenn es auf die Klinge scheint. Das alles ist nichts. Nach dem ersten richtigen Kampf sind sie stumpf und verbeult und nichts glänzt und funkelt mehr richtig.“ Er nimmt seinen Krug, leert ihn mit hastigen Schlücken und stellt ihn dann krachend in der Mitte des Tisches wieder ab. „Wenn ihr wirklich gute Waffen und Rüstungen haben wollt, dann bekommt ihr solche nur bei den Dwarschim. Sie sind Meister der Schmiedekunst und ihre Waffen werden ewig scharf und die Rüstungen glänzend bleiben.“ Etwas Gelächter bricht aus, „Ja, und ihre Preise sind auch unübertrefflich!“, lautes Lachen erschallt wieder. Der alte Mann nimmt hastig seine Axt, die am Stuhl lehnte, und lässt sie krachend auf den Krug niedersausen, der sofort gespalten wird und die Waffe im Tisch stecken bleibt. „Diese Waffe ist beinahe älter als ich und immer noch genauso scharf wie damals als ich jung war.“ Ehrfürchtig und voller Respekt schauen alle auf die wundervoll glänzende und verzierte Waffe.
Allgemeines
Die Schmiede der Dwarschim sind schon seit jeher die besten Schmiede auf ganz Tare gewesen. Sie begannen früher wie jeder andere auch mal klein, aber das Wissen der Schmiedekunst wird von Zeitalter zu Zeitalter, von Binge zu Binge, von Familie zu Familie und von Schmied zu Schmied immer weitergegeben. So wurden die Schmiede der Dwarschim nach einigen Generationen zu den besten ihres Standes, und sie werden auch heute immer noch besser, obwohl immer mal wieder Wissen durch Kriege oder andere Dinge verloren ging. Trotzdem kann keine andere Rasse die Schmiedekunst der Dwarschim auch nur im Geringsten übertreffen. Das Schmieden ist stark mit dem festen Glauben an Arkadon, der Gott des Feuers, der das Schmiedefeuer entfacht und der die leidenschaftliche Flamme in einem jeden Schmied entfacht und ihn zum Schmieden anfeuert, verbunden. Dies prägt die Schmiedekunst mit. Ein jeder Dwarschim der des Schmiedens mächtig ist, hat schon in sehr frühen Jahren angefangen damit umzugehen und wurde in der Kunst unterrichtet, als er noch ein Kind war. Nur so kann das ganze Wissen weitergegeben werden. Und dank ihrer langen Leben schaffen die Dwarshimschmeide es, alles zu lernen und weiterzuentwickeln. Sie schreiben selten ihr Wissen nieder, es ist Tradition es den Jüngeren beizubringen, damit kein anderer an das Wissen gelangen kann. Dies ist eines der am besten gehüteten Geheimnisse, welche ein Dwarschim zu verteidigen weiß. Es kam aber auch manchmal vor, dass selbst andere von ihnen unterwiesen wurden, die sie als würdig empfanden. Aber selbst diese erlernten nie die tiefsten Geheimnisse der Schmiedekunst.
Selbst die Schmiede der Dwarschim stehen nicht den ganzen Tag in der Schmiede und sind fleißig am Schmieden. Nein, sie sind wie jeder andere Dwarschim auch sehr gerne in Gesellschaft mit anderen. Meist mit einem gutem Met in der Taverne, wo sie miteinander reden und ihre Erfahrungen austauschen oder davon berichten, wie sie mal wieder ein paar Galadonier über den Tisch gezogen haben. Ja, man hört richtig, die Schmiede der Dwarschim verlangen meist einen sehr hohen Preis für ihre Kunst. Denn man kann es wirklich als Kunst bezeichnen, da diese immer perfekt ist und keinen Makel aufweist – und gute Ware hat bekanntlich seinen Preis. Wenn die Schmiede der Dwarschim aber dann am Schmieden sind, dann sind sie voller Eifer und lassen sich von nichts und niemandem davon abbringen. Noch nicht einmal ein Met kann sie dann davon abhalten weiterzumachen. Es kann auch vorkommen, dass sie sehr lange Zeit in der Schmiede verbringen ohne herauszukommen. Sie machen zwar ab und zu eine Pause, bleiben aber dann an ihrem Amboss und überlegen, wie sie ihre Arbeit noch verfeinern und verbessern könnten. Wenn sie erstmal richtig am Schmieden sind, kann keiner ihren Ehrgeiz übertreffen, um es perfekt zu machen. Es dauert teilweise ewig, bis sie mit ihrem Stück zufrieden sind. So schmelzen sie es auch immer wieder ein, selbst wenn es den kleinsten Makel aufweist. Nie würden sie etwas Unfertiges oder auch nur ein mit halbem Herzen geschmiedetes Stück abliefern.
Kleidung und Ausrüstung
Ein Schmied trägt bei seiner Schmiedearbeit meist seine Schmiedeschürze, die ihm vor der Hitze des Feuers schützt. Einige tragen dazu ein kurzes Hemd, andere aber gar nichts darunter. Natürlich tragen sie auch eine Hose und Stiefel, aber diese sind nichts besonderes. Wenn sie am Arbeiten sind, tragen sie immer starke Lederhandschuhe, da es sehr heiß werden kann und die Handschuhe so ihre großen und kräftigen Hände schützen. Wenn sie mal nicht am Arbeiten sind, tragen sie meist normale Kleidung, viele Schmiede tragen dann auch ihre Rüstungen. Sie sind stolz darauf, denn sie haben sie ja auch eigens angefertigt. Sie tragen immer das Beste was sie je zu Schmieden vermögen, so kann man auch das Können des Schmiedes, der vor einem steht, gleich erkennen. Kein Schmied würde eine andere Rüstung anziehen als seine selbst angefertigte. Wenn man also einen Schmied sieht, der in einer Rüstung aus dem heiligsten aller Metalle gekleidet ist, welche an sich ja schon eine wahre Meisterarbeit ist, dann weiß man sofort, dass dies nur ein wahrlich perfekter Schmied sein kann, der sein Handwerk auch vollkommen beherrscht.
Waffen
Die Schmiede benutzen als Waffe am liebsten einen sehr großen und schweren Kriegshammer, da sie im Umgang mit einem Hammer sehr geübt sind und das Gewicht eines solchen ihnen keine Probleme bereitet. Sie schmieden schließlich, was bekanntlich eine sehr kraftanstrengende Arbeit ist. Daher haben sie keine Probleme damit, im Kampfe ihre riesigen Kriegshämmer zu schwingen.
Hintergrund
Die Dwarschim aus den tiefen Stollen der Berge sind die wahren Meister der Schmiedekunst und diese gilt als perfekt. Im Gegensatz zu den Dwarschim aus den Tälern sehen die Dwarschim der Berge das Schmieden nicht nur als eine einfache Tätigkeit an, sondern als eine wahre Berufung. Sie beharren auch auf ihren Traditionen. Ein Dwarschim kann mehrere Monate damit zubringen, einen bestimmten Gegenstand anzufertigen. Wenn er dann damit fertig ist und der Gegenstand auch nur den kleinsten Makel aufweist, wird er ihn wieder einschmelzen und neu beginnen. Außer den „normalen“ Waffen und Rüstungen, welche bei den anderen Rassen schon als Meisterstücke gelten, fertigt fast jeder Klenrock’Dwarschim einen besonderen Gegenstand (Waffe/Rüstung) in seinem Leben an. Dieser wird als „Anart“ bezeichnet, was soviel wie „Meisterstück“ bedeutet. Das Anart schmiedet ein Dwarschim nicht in wenigen Wochen oder Monaten, nein, dafür nimmt er sich mehrere Jahre Zeit. Es wird berichtet, dass besonders talentierte und gewissenhafte Dwarschim schon bis zu zehn Jahren an ihrem Anart gearbeitet haben. Das Anfertigen eines Anart ist auch kein durchgehender Prozess, sondern es kann durchaus vorkommen, dass ein Dwarschim damit anfängt, nach zwei bis drei Wochen das Anart weglegt und erst nach einem Monat wieder daran geht, weiter zu arbeiten. Ein Anart wird immer aus dem reinsten Fethril geschaffen und meist noch mit Runen verstärkt. Des weiteren soll es auch vorkommen, dass ein Dwarschim sich sein Stück Fethril erst mehrere Monate tagtäglich ansieht, dabei die Struktur des Erzes aufnimmt und zu erkennen versucht, welch ein Anart in ihm steckt, also was daraus werden soll. Wenn sein Anart fertig ist, wird der Dwarschim, der es angefertigt hat, ein Stück seines Lebensfeuers verlieren. Es ist so, als ob man einen Berg erklommen hat und genau weiß, dass es keine höheren Berge mehr gibt. Der Dwarschim wird nie wieder in seinem Leben ein gleiches Ding von solcher Meisterlichkeit und Vollkommenheit erstellen.