OOC: Der Gelehrte ist eine zusamengelegte Klasse aus dem zwergischen Alchemisten, Schreiber und Zeichner.
Alchemist
„Ein lautes Krachen war im Tal zu hören. Doch keiner der anwesenden Dwarschim erschrak dadurch. Schließlich wussten alle, dass es wieder einmal nur der Alchemist des Tales mit seinen Experimenten war.“
Allgemeines
Der Tagesablauf eines Alchemisten ist wahrlich sehr abwechslungsreich und für einen Außenstehenden vielleicht gar verwirrend. So viele verschiede Sachen gibt es, die zu tun sind. Einer der normalsten Tagesabläufe wäre vielleicht dieser hier: Früh morgens steht der Alchemist auf und betritt sein kleines Labor, in dem wie zu jeder Tages- oder Nachtzeit irgendeine bunte Flüssigkeit brodelt. Er macht sich an die Arbeit, Tinkturen der Kraft zu destillieren, Nachtsichttränke herzustellen oder auch eine Heilsalbe in seinem Mörser zusammenzumischen. Im Laufe des Tages sieht er beim Heiler des Dorfes oder der Binge vorbei, um zu klären, ob er irgendwelche Medizinen braucht. Weiterhin widmet er sich natürlich der alchemistischen Forschung. Neben diesen Versuchen kümmert sich ein Alchemist auch der Schnapsbrennerei und oft wird er sich früher oder später einen Lehrling nehmen, den er mit großer Sorgfalt zur Liebe an der Alchemie erzieht.
Der Wunsch nach Gold und Reichtum war schon immer verankert im Denken der Dwarschim, so verwundert es kaum, dass neben dem meisterlichen Abbau von Gold aus den Minen einige schlaue, vielleicht leicht irre Brüder versuchten, Gold künstlich herzustellen. Dabei entstanden viele Produkte, die gar nicht erfunden werden sollten, die es dann aber nützlicher weise gab. So hat ein Meisteralchemist ein schier riesiges Sortiment an Elixieren, Mixturen und Gebräuen, welche sich vom Nützlichen über das Lustige bis hin zum Unverzichtbaren erwiesen. Der Traum der Goldherstellung schlummert noch immer in jedem Alchemisten, und so ist es oft so, dass der Alchemist ein Sonderling ist. Trotzdem wird ihm mit gebührendem Respekt begegnet, da man ja nie wissen kann, was er grade für einen Trunk in der Hand hält. Oft sehr klug, manche sogar weise, sind die Alchemisten auch deshalb angesehen, weil sie – zusammen mit den Heilern – sehr große Taten zu vollbringen verstehen.
Kleidung und Aussehen
Beim Experimentieren tragen sie eine schwere Lederschürze, um sich gegen Säurespritzer, Wurzelsaftflecken und Flammenschlag an der Kleidung zu schützen. So sieht die Schürze, die sie oft über Jahrzehnte ihres Lebens tragen, in der Regel sehr mitgenommen aus. Für besondere Anlässe haben sie wohl auch ein Kettenhemd aus edlem Material in ihrem Hause liegen. In aller Regel sieht man sie aber ungerüstet – sie sind ohnehin bekannt und Kleidung somit als Statussymbol für sie nicht so wichtig. Im Allgemeinen sind Alchemisten recht verschlossene Gesellen. Sie reden nur unter Gleichgesinnten über ihre Forschung und so haben sie oft einen verschlossenen Blick. Ihren Bart hegen sie genauso wie ein jeder Dwarschim, trotz allem kommt es vor, dass man einen angeschmorten Bart bei ihnen zu sehen bekommt, besonders bei den Lehrlingen der Alchemie. Die Meister hingegen haben einen oftmals sehr gut gepflegten und sauberen Bart, was wohl an denen von ihnen selbst erforschten Bartmitteln liegt.
Waffen
Vom Kämpfen halten sich die Alchemisten normalerweise fern, doch wenn sie angegriffen werden, wissen sie sich mit allerlei Explosivgemischen zur Wehr zu setzen.
Glauben
Im Allgemeinen ist Arkadon in dem Reihen der Alchemisten sehr hoch angesehen, ist es doch sein Element, dass das Mischen einiger Mixturen erst möglich macht. Doch auch Terra verehren sie, da sie die benötigten Kräuter und Wurzeln darbietet. Ab und an sieht man sie auch durch den Wald streifen und einige Kräuterchen sammeln. Auch wenn das Wissen der Alchemie dem Wissen des Giftes sehr ähnelt, so ist die Giftmischerei unter den Dwarschim als unehrenhaft angesehen und wird darum nicht so vertieft. Trotz allem wird ein jeder Alchemist das Grundwissen über Gift haben, denn nur so kann er seinen Brüdern helfen, die den Biss einer Schlange oder den Hieb eines Unehrenhaften haben ertragen müssen.
Schreiber
Wenn etwas die Geschicke der Zeit überdauern soll, mein junger Schüler, so fasse es nicht in Worte, die vergänglich sind wie ein Tropfen Met in einem Humpen. Nimm eine Feder und schreibe dies auf, oder meißelt es in den Stein, sodass die, welche da noch kommen werden, es niemals vergessen. Das geschriebene Wort hat mehr Macht als alle mündlichen Überlieferungen, da es fest und unumstößlich dort steht, wo es geschrieben ward. Sieh dich selbst als ein Hüter dessen, was um dich herum geschieht, da du es aufzuschreiben vermagst, auf dass dies niemals in den Strudeln der Zeit verloren geht. Überlasse es den Elfen und anderen ihre eigene Geschichte mit leeren Worten und hohlen Phrasen auszuschmücken; halte du dich immer an die Wahrheit und schreibe es so auf wie es geschah.“
– Horavar, der Meister der Schriften, zu einem seiner Schüler.
Allgemeines
Den Dwarschim, welche die Kunst der Runenschrift erlernt haben, fällt in ihrem Volke eine wichtige Aufgabe zu. Zum einen verstehen sich die meisten Schreiber auch darauf, die befremdlich anmutenden Schriftzeichen der anderen Völker Tares in sinnvoller Reihenfolge aufzuzeichnen. So wird es den Dwarschim zu ermöglichen durch diese Kunst auch ermöglicht, Schriftstücke an andere Rassen zu verschicken, da diese Rassen sich nicht oft die Mühe machen, die Runenschrift der Dwarschim zu lernen. Zum anderen fällt es ihnen anheim, die Geschichte einer Binge oder gar des ganzen Volkes in der Schrift festzuhalten. Bei einem Volke, bei dem so viel Wert auf Traditionen und alte Überlieferungen gelegt wird wie bei den Dwarschim, ist dies eine wichtige Aufgabe. So hat jede Binge eine eigene Bibliothek, in der die Folianten mit der Geschichte der Binge verwahrt und unter der Aufsicht eines Meisters der Schriften und seiner Lehrlinge erweitert oder sogar vervielfältigt werden. Eine alte Binge kann auf diese Art wohl über eine Schriftensammlung von über 100 Folianten zurückblicken. Es gibt aber auch Schreiber, welche für das Führen der Bücher einer Binge oder einer Siedlung der Zwerge verantwortlich sind. Viele Zünfte der Zwerge haben Schreiber angestellt, um ihre Bücher zu führen. Schreiber sind zu diesem Zweck oft die Helfer der jeweiligen Verwalter und halten die Bestände an Waren und Geld in Zahlen und Runen auf Pergament fest, da sich diese Aufgabe sonst nicht bewältigen lassen würde. Schreiber in den Verwaltungen der Zünfte sind meist sehr angesehene Leute, da sie meist mehr Überblick über die Bestände der Zunft haben als der eigentliche Zunftmeister. Sie sind meist sehr verschwiegen, wenn es um ihre Arbeit geht.
Der Alltag eines Schreibers ist oft mit dem Studium alter Bände verstrickt. Ein guter Schreiber studiert zu aller erst einmal andere Schriften, bevor er sich daran wagt ein neues eigenes Schriftstück zu beginnen. Durch solch ein Studium wird verhindert, dass sich Übersetzungsfehler in die neuen Schriftstücke einschleichen. Nachdem er sein Studium für den Tag beendet hat, macht er sich meist daran, sein momentanes Schriftstück weiterzuführen. Oftmals sind dies Abhandlungen über einzelne Vorfälle aus längst vergangenen Zeiten, aber auch Schriften die zum Alltagsleben der Dwarschim gehören, wie in etwa Handbücher über Erze oder Bücher über die Ausaat und die Ernte. Dazu kommen meist noch Auftragsarbeiten von einzelnen Dwarschim, die der Schrift nicht so mächtig sind oder einfach keine Zeit haben, ein Schriftstück selber aufzusetzen. Jeder Schreiber kennzeichnet seine Schriften mit einem eigenen Siegel, was immer auf den Autoren eines Schriftstückes hinweisen soll. Diese Siegel sind meist kunstvolle verschlungene Runen. Die Schreiber, welche für Zünfte und Verwalter arbeiten, verbringen die meiste Zeit des Tages an ihren Schreibpulten, wo sie unermüdlich mit der Feder und ihrem Rechenschieber arbeiten, Bilanzen korrigieren oder Warenbestände aktualisieren. Diese Schreiber sind wahre Meister ihrer Kunst. Die Bücher einer großen Dwarschimzunft zu führen verlangt dies auch, da es ständig Zugänge und Abgänge an Waren oder Geldern gibt. Diese Schreiber arbeiten meist nur für einen Auftraggeber, nehmen aber gerne auch kleine andere Arbeiten, wie das Aufsetzen von Urkunden und Verträgen, an.
Die Schreiber sind durchaus sehr gesellige Dwarschim, die ein gutes Bier und Unterhaltung mit ihren Brüdern und Schwestern zu schätzen wissen. Auch den wenigen Barden unter den Dwarschim sind sie sehr zugetan, obwohl sich diese beiden Professionen überhaupt nicht miteinander vertragen. So kommt es oft zwischen Schreibern und Barden zu hitzigen, aber immer gut gemeinten Wortgefechten, in denen die Barden aus alten Überlieferungen berichten, die Schreiber meist aus Geschichtsbänden rezitieren. Beide arbeiten so unermüdlich daran, den Gobelin der Geschichte der Dwarschim weiterzuweben, indem jeder seine Fäden darin verstrickt.
Kleidung und Aussehen
Die meisten Schreiber der Dwarschim teilen nicht die Vorliebe ihrer Brüder und Schwestern für schwere Rüstungen. Sie ziehen die einfache Kleidung vor, welche aber meist den Umständen angepasst ist. So tragen die Schreiber der großen Bibliotheken meist Roben aus zeremoniellen Gründen und um ihren Stand zu repräsentieren, während die Schreiber der Zünfte und Verwaltungen meist einfache Kleidung wie ein weites Hemd, eine Hose, leichtes Schuhwerk und eine Weste bevorzugen. Dazu trägt jeder Schreiber meist eine Gürteltasche, in der sich seine Schreibutensilien befinden, sowie mehrere Lederzylinder, in denen er Pergament verstaut.
Hintergrund
Dem Schriftenmeister des Hochkönigs aller Zwerge unterliegt die ehrenvolle Aufgabe die Geschichte des Dwarschimvolkes aufzuzeichnen, und damit für alle Zeiten zu bewahren. Eine solche Sammlung von Schriften braucht meist eine eigene große Kammer tief im Innern des Berges um alle Folianten fassen zu können, denn die Dwarschim sind ein wahrhaft altes Volk. Die Geschichte der Dwarschim umfasst im Augenblick 742 Bände, wobei jeder Band an die hundert Seiten hat. Am 743 Band der den Kampf in Endophal behandeln soll wird im Augenblick fieberhaft gearbeitet.
Zeichner
Ein halbfertiges Gemälde steht vor einem Dwarschim, welcher mit Farbe und Pinsel nachdenklich davorsteht. Sein Bart ist mit ein wenig Farbe bekleckert, was er selber jedoch nicht merkt. Das Bild zeigt einen großen Stollen im Grundriss, wobei Längen und Höhenangaben gemacht wurden. Daneben steht ein weiteres – fertiges – Bild, welches denselben Stollen zeigt, nur ist er diesmal ausgeschmückt und dient wohl als Thronsaal.
Allgemeines
Nicht viele Dwarschim wählen die Berufung des Zeichners, manches Mal entwickeln sich diese Begabung sogar selbst ohne in die Lehre eines Meisters oder einfach nur durch das Zusehen bei anderen Zeichnern. Trotzdem sind die Zeichner der Dwarschim unentbehrlich für alle Bingen oder Städte. Denn sie sind es, die die Grundrisse für die großen Gewölbe und Häuser erstellen. Mit unglaublichem Talent und genauen Berechnungen erstellen sie die Baupläne, welche später die Steinmetze umsetzen werden. Noch wurde keine zwergische Siedlung ohne ihre Hilfe gebaut, wobei meist mehr als ein Zeichner in Anspruch genommen wird. Zwergische Architekten werden daher selbstverständlich ausgebildet, wobei diese Lehre als eine der schwersten zählt, sodass nur die Klügsten der Dwarschim es geschafft haben, Architekt zu werden. Diese Aussortierung ist äußerst wichtig, da die Verantwortung der Architekten immens ist. Selbstverständlich gibt es nicht nur Architekten, sondern auch ganz normale Maler, welche einzelne Wohnungen wie auch Bingen verschönern. Daher steht den zwergischen Zeichnern großer Respekt zu. Ihre Künste werden in jeder Dwarschimsiedlung verehrt und nahezu jeder Dwarschim hat ein Bild an seiner Wand hängen. Oftmals sitzen diese Dwarschim tagelang vor einem leeren Stück Papier, bis sie erst anfangen zu malen. Doch dann haben sie eine feste Vorstellung von ihrem Bild – welches dann auch genau ihren Wünschen entsprechen wird.
Der Vorteil des Papiers im Gegensatz zum Stein und dadurch zu den Steinmetzen ist, dass man Fehler schnell korrigieren kann – ja, oft schlagen die Steinmetze nur Abbilder von einer fertigen Zeichnung in den Stein. Auch wenn ein Gemälde weniger majestätisch wirkt, so ist es deutlich farbenprächtiger. Bei den Bergzwergen, als auch bei den Talzwergen ist es üblich, dass die Zeichner nicht nur Gemälde auf Papier, sondern auch auf die steinernen Wände malen. Diese Verzierungen gelten unter allen Völkern Tares als äußerst prachtvoll, vor allem, weil kaum ein Nicht-Dwarschim sie je gesehen hat. In der Heimat der Dwarschim, in Drachenschwinge, gibt es eine ganze Binge voller Gemälde, in welcher die Künstler um die Wette malen. „Hrulgar“ – so lautet der Name dieser inoffiziellen Heimat aller zwergischen Künstler.
Kleidung und Aussehen
In dieser Beziehung ähneln die Zeichner den Schreibern oftmals. Sie tragen nur selten schwere Kettenhemden. Eher trifft man sie in edlen Gewändern an, so sie ihre neuen Werke vorstellen. Während der Arbeit tragen sie oftmals eine Robe, deren ursprüngliche Farbe kein Wesen auf Tare mehr erkennen kann, da sie voller Farbkleckse ist. Auch der Bart ist hin und wieder ein wenig gefärbt, so manch ein Dwarschimzeichner rennt somit mit buntem Bart herum.