Eisige Winde wirbeln Schneeflocken empor, die anmutig ihren wilden Tanz vollführen. Ein Blitz kündet von grollendem Donner, das Dunkel der Nacht zerreißend. Aus der Finsternis schälen sich die Umrisse eines hünenhaften Mannes, in dessen Rücken sich die Shilouetten gewaltiger Berge abzeichnen. Langes schwarzes Schwarze Haar umweht sein bärtiges Gesicht in dem sich bereits Reif abgesetzt hat. Unter einem Umhang aus Bärenfell erstreckt sich ein ledernes Wams, auf dem deutlich die Konturen seiner mächtigen Muskeln zu erkennen sind. Stoisch stapft er durch den Schnee und scheint kaum zu bemerken das er immer tiefer mit seinen von Pelz bedeckten Stiefeln einsinkt. Die Dunkelheit hatte ihn während seiner mühseligen Jagd überrascht doch er war erfolgreich gewesen und nun ruhte die Last des erlegten Hirsches auf seinen breiten Schultern.
Dies ist Khalandra, das Nordland. Nirgendwo sonst wird man Berge finden die sich mit den gewaltigen Felsengraten des Nordgebirges messen können. Die kristallene, trügerische Schönheit des Winters umschließt Khalandra fast ebenso lang wie das Norland, dem eisigsten Reich Tares. Hier auf den kahlen Ebenen, in den dichten Wäldern und den langgezogenen Bergen lebt das Volk der Khalandrier. Wie all die anderen Völker der Menschen waren auch diese Kinder der Viergötter. Es heißt Bellum selbst gab ihnen Ihre Hochaufragende Statur und ihren wilden Geist um ein Volk zu gebären, das in der Menschenfeindlichsten Landschaft Tares überleben konnte.
Doch etwas unerwartetes geschah mit jenen, die da abgeschieden und isoliert vom Rest der Welt ihr Dasein fristeten. Dieses Volk dessen Leben auf Entbehrungen beruht vergaß das Wissen um die Viergötter, denn rauh war ihr Leben und nur mühsam rangen sie dem Land das wenige ab das es ihnen geben konnte, um sich zu ernähren. Noch viele Generationen nach ihrer Entstehung führten sie ein nomadenhaftes Dasein, das sie erst viele hundert Jahre später aufgeben würden, immer im Kampf mit den Orks und auf das eigene Überleben bedacht. Schließlich begannen sie das Land selbst zu verehren und die Tiere die es bevölkerten.
Götterglaube und Kult
Mit dem spirituellem Gebet eines Menschen aus dem Mittelreich hat das im Nordland ausgelebte Brauchtum nur sehr wenig gemein. So verdankt der Khalandrier nicht zuletzt der rohen Verehrung seiner Götter wegen die galadonische Bezeichnung Barbar. Einem jeden Gott sind kultische Rituale und Zeremonien zugeordnet, die auf ausgelassenen Festen und unter zur Schaustellung brachialer Gewalt ihren Höhepunkt finden. Die Götter selbst entwickelten sich aus einem alten Tier und Naturglaube heraus wobei sie wohl Aspekte der Elementarherren selbst darstellen, die auf diesem Wege Zugang zum Volk des Nordens erhalten haben.
Im Glauben der Khalandrier, liegt die Seele eines jeden Wesens im Blut verborgen, somit wohnt den heiligen Tieren Bär und Wolf ein Teil des göttlichen inne. Es ist der Bär der ihnen sein nährendes Fleisch gibt, sein wärmendes Fell und seine schützende Haut die aufwendig gegerbt die Krieger schützt. All dies betrachtet der Nordmann als Geschenke seiner Götter.
So ehrfurchtgebietend und gewaltig die Gottheiten erscheinen ist es Brauch, sich ihnen anzunähern um ihren Segen zu erhalten. Zu diesem Zweck bedeckt man sich mit Tiermasken des Wolfes und des Bären, jedoch nur seinem Stand gemäß.
Bellum
Als Gott des Krieges der einzige der Viergötter, der auch im Nordland seine Bedeutung nicht verloren hat, wenngleich er sich einige seiner Attribute mit Baerún teilt. Die Nordmänner sehen sich als Nachfahren der Vereinigung von Bellum mit Arlja und so erscheint ihnen der Gott wie ein Abbild ihrer selbst, allerdings von doppelt so hohem Wuchs und ein Breitschwert schwingend, das die Länge eines ausgewachsenen Khalandriers besitzt. Man glaubt er besitze das Wissen um alle Schlachten, der vergangenen ebenso wie der zukünftigen. So weihen und opfern die Schamaninnen der Stämme vor jedem Kampf eines der heiligen Tiere dem Kriegsgott um Kunde zu erlangen, vom Ausgang der Schlacht. Es heißt ein jeder der eines Ehrenhaften Todes stirbt gelangt in Bellums Halle der Helden, wo er sich bis in alle Ewigkeit im Wettstreit mit anderen Kriegern messen kann .
Auch eine der düsteren Legenden, derer die Skalden an den Feuern erzählen, besitzt ihren Ursprung im Bellumsglauben. So erzählt man sich von einem Sohn Bellums der aus einer Vereinigung mit Hrydja, der Sturmgöttin geboren wart. Die Legenden nennen diesen Sohn Harjazan und es heißt, er würde über das Land wandeln im Aussehen wie ein gewöhnlicher Nordmann doch von göttlicher Kraft erfüllt. Man sagt er leite das Volk der Nordmänner nach dem Willen seines Vaters doch würde er auch seine eigenen Ziele verfolgen, um das Volk des Nordens zu formen. Weiterhin berichtet die Legende das er es gewesen sei der dem ersten Khan die Bellumsschwerter überbrachte. Bei allen großen Ereignissen im Nordland soll er zugegen gewesen sein, meist unerkannt unter dem Volk lebend. Über eines jedoch sind sich alle Skalden einig – wann immer er in den Vordergrund trat, tränkte das Blut vieler Nordmänner Arljas Schoß.
Die Naturgötter
Bearún
Er ist der Vater aller Bären und neben Bellum der Gott des Kampfes, der den Blutrausch im Krieger entfacht. Vor vielen Schlachten wird er angerufen den Kämpfenden seine Kraft zu schenken auf das sie über ihre Feinde triumphieren mögen. Seine Attribute sind Mut und Stärke, deren Vollendung man im nordischen Berserkertum, dem Höhepunkt seiner Verehrung, wiederfindet. So werden die stärksten und kühnsten Krieger auserwählt die Prüfung zum Berserker, dem Bärenhäuter, abzulegen. Sie ziehen allein in einen Lendenschurz gekleidet und mit einem Dolch bewaffnet in die Wälder um eigenhändig einen Bären zu töten. Haben sie diesen gestellt so trinken sie sein Blut um die Kraft des Bären durch ihre eigenen Adern fließen zu lassen und seine Seele in sich aufzunehmen. Den toten Körper des Bären häuten sie und bedecken sich mit dessen Fell.
Ebenso tragen sie zum Beweis ihrer Kraft den Bärenkadaver zurück zum Stamm. Dort wird dessen Fleisch gebraten und während einer Feier verspeist. Die Wölva, die Schamanin des Stammes, verabreicht ihnen auf dem Höhepunkt des Festes und unter Anrufung des Gottes, den Sud der heiligen Raserei. Dieser fördert die nun animalischen Instinkte des Kriegers und im Falle einer Gefahr oder in einem Moment großen Zorns begibt sich dieser in den Blutrausch der ihn unempfänglich gegen Schmerzen macht. Leider endet in diesem Moment auch seine Fähigkeit frei zu denken und in nicht seltenen Fällen kämpft er auch gegen eine Übermacht, bis er tot am Boden liegt.
Allein den Berserkern ist es erlaubt die heilige Maske des Bären zu tragen
Fjerulf
Er ist der Vater aller Wölfe und wird als Gott der Jagd und des Feuers, das dem Nordmann heulend und verzehrend wie ein wildes Tier erscheint, verehrt. Seine Attribute sind List, Geschicklichkeit und Ausdauer durch die sich der Jäger auszeichnet. Da das Feuer ein Geschenk ihres Gottes darstellt glauben die Khalandrier darin ein Tor gefunden zu haben, durch das sie den Göttern ihre Opfergaben darbringen können. Zu Zeiten des Dunkeltiefs kann man in Khalandra gewaltige Feuer brennen sehen, deren Flammen sich weit zum Firmament empor schlängeln. Die Nordmänner sind sich sicher, jedes Jahr erneut von ihren Göttern auf die Probe gestellt zu werden, die zu diesem Zweck die Sonne vom Himmel nehmen. So bringt man in ausgelassenen kultischen Feiern Opfer dar um sich zu beweisen und das Tageslicht zurück zu erhalten.
Während gewaltige Trinkhörner mit Met und Nordfeuer, dem Barbarenrum, gefüllt werden überläßt ein jeder den Flammen einen Teil seines Besitzes. Je wertvoller das gegebene desto sicherer ist man die Götter zu besänftigen. Auch werden in diesen Tagen Schwüre und Eide geleistet die der Nordmann aufsagt, während er einen Teil seines Blutes dem heiligen Feuer überläßt. Sei es der Rache oder der Treueschwur, der Beginn einer Blutfehde oder der einer tiefen Freundschaft, alle Eide die der Nordmann an diesen Tagen vor seinen Göttern ablegt, gelten für ihn unwiderruflich . Die heilige Maske des Wolfes ist nur den Ulfhetnar, den Stammesfürsten, zu tragen vergönnt.
Arlja
Sie ist die Erdgöttin aus deren Schoß einst alles Leben entsprang und zu der es auch zurückkehren wird. Die große Eiche und auch die Buche sieht man als Geschenke dieser Göttin an, gewährten doch ganze Haine dieser Bäume den einst Nomadisierenden Stämmen Schutz vor Schnee und Eis. Spricht der Nordmann von der ihn umgebenden Pflanzenwelt so nennt er sie Arljas Söhne und Töchter wobei Eiche und Buche als heilig gelten. Gehen Mann und Frau den Bund der Liebe und der Sippengründung ein, so werden sie unter den Kronen dieser Bäume der Arlja geweiht und bringen der Göttin Opfergaben dar.
Auch tauschen die Liebenden ihr Blut um ihre Seelen zu verbinden. Auf diese Weise stellt man sicher, das des Kriegers Frau und Kinder einen Platz in Bellums Halle der Helden finden, sollten sie durch ein Unglück ihr Leben verlieren. Hier tritt noch eine weitere Bedeutung der Arlja zu Tage – sie ist die Trägerin der Seelen die sie einmal zurückgenommen in Bellums Halle der Helden führt oder bei einem unehrenhaften Tod in Morsans Ödnis bringt. Um der Göttin zu künden von der aufsteigenden Seele eines ehrenhaften Kriegers bläst man in Rufhörner, die einst der Göttin geweiht wurden und mit heiligen Runen verziert sind.
Hrydja
Die Himmelsgöttin, Herrin der tosenden Stürme und Gebieterin des Wassers. Ihr dankt der Nordmann bei einer glücklich eingebrachten Ernte oder bringt ihr während wilde Stürme über das Land toben Opfer dar, um sie zu besänftigen. Am Ende des Winters feiert man ihr zu Ehren ein Fest da sie das Land von Schnee und Eis befreit. Eine Umschreibung für den Winter ist Hrydjas Kleid. Ziehen unvermittelt Stürme über das Land glaubt man immer sich den Zorn der Sturmgöttin zugezogen zu haben. So waren die unter Esdragon in Khalandria einfallenden Galadonier nicht wenig erstaunt, als die schon fast siegreichen Barbaren beim herannahen eines Sturmes nichts anderes zu tun hatten, als alle Kampfhandlungen abzubrechen und eiligst Feuer zu entzünden um ihrer Göttin Opfer darzubringen. Da Opferzeremonien immer von großen Gelagen begleitet werden, war es dem in der Nacht heran stürmenden Galadonischem Heer ein leichtes, die trunkenen Krieger zu überwältigen und auf die Hauptstadt zu marschieren.
Hierarchie der Stämme
Um aus dem Kindesalter auszutreten, wird ein Mannwerdungsritual abgehalten. Dieses kann sich von Stamm zu Stamm unterscheiden doch beläuft es sich meist darauf, das der Knabe allein auf die Jagd geht oder seine Kraft im Schwerttanz beweisen muß. Hierzu werden eng nebeneinander in das Erdreich Schwerter gestoßen, um die werdende Krieger wild tanzen während die Umherstehenden mit ihren Waffen im Takt gegeneinander schlagen, zu dem ein Skalde rauhen Gesang erklingen läßt. Bei diesem Tanz erlangen die Knaben ihre ersten Narben auf die sie später stolz verweisen.
Haben sie das Ritual vollendet werden sie in den Kreis der Thursen aufgenommen. Auf dem Thing sind sie allerdings noch nicht stimmberechtigt. Ist die Ausbildung der Thursen vollendet, so bekleiden sie den Rang eines Grimthursen. Es sind die geborenen Krieger, beherrschen den Kampf mit der Axt und dem Schwert meisterlich. Sie sind nun vollwertige Stammesangehörige und können auf dem Thing ihre Stimme abgeben. Die größte Ehre für einen Grimthursen ist es, auserwählt zu werden die Prüfung zum Berserker abzulegen.
Die Berserker sind die höchst angesehensten Krieger der Nordlande deren Ruhm weithin erklingt. Man nennt sie auch Baerúns Söhne da sie einst vom Blut des Bären kosteten und einen Teil von dessen Seele in sich aufnahmen. Die Führung eines Stammes obliegt dem Ulfhetnar, dem Wolfshäuter. Dieser verbindet die Eigenschaften Baerúns und Fjerulfs in sich und wurde einst auf dem Thing nach seiner Abstammung und seiner eigenen Taten wegen erwählt. Seit der ersten Vereinigung der Stämme durch Hraldor gilt der Titel Khan für das Oberhaupt aller Ulfhetnar.
Kultur
Erlebt man Barbaren im Kampf so kann man es sich nur schwerlich vorstellen, das es unter jenen die da so grimmig wüten und toben Männer und Frauen der Dichtkunst gibt. Und doch genießen die Skalden einen hohen Stellenwert im Volk der Khalandrier. In den langen Winternächten, wenn der Rauch der offenen Feuer zum Firmament aufsteigt und die Kehlen der Krieger mit Nordfeuer getränkt sind, hört man die rauhen Gesänge der Skalden welche nicht mit der lieblichen Minne galadonischer Barden zu vergleichen sind. Ihnen allein obliegt es die Geschichte dieses Volkes aufrecht zu erhalten, das weder Bücher noch eine Schrift sein eigen nennt. Sei es das Wissen um längst vergangener Taten großer Helden oder die Herkunft ihres Volkes – all das wird in uralten Liedern besungen die von Generation zu Generation weiter gegeben werden. Man tut diesem Volk unrecht wenn man sagt, es bestehe nur aus einem wilden Haufen tumber Trinkhorn leerender Muskelprotze, denn das mentale Training der Skalden ist unnatürlich hart. Wo im Mittelreich das Wissen in großen Bibliotheken bewahrt wird, so wird es im Nordland zusammengefaßt in Stabreimen im Gedächtnis der Skalden verwahrt, die es sich in vielen Jahren mühsam einprägen. Ein jeder Stamm nennt zumindest einen Skalden sein eigen der das Vergangene bewahrt um es den Zukünftigen zu berichten. Nicht selten treten auf den großen Stammesversamlungen die Skalden vor und preisen die Taten des Stammes und seiner Ahnen woraufhin die umherstehenden mit ihren Waffen gegeneinanderschlagen und ihren Beifall kund tun.
So kann allein zu Beginn eines Things ein Stamm seinen Einfluss mehren, je ruhmreicher die besungenen Taten sind. Neben der Dichtkunst erlebte das Handwerk der Schmiede einen großen Aufschwung, nachdem das Volk vom Nomadenhaften Dasein abfiel und sich die Stämme in kleinen Dörfern niederließen. Eisen war seit jeher ein seltener Rohstoff im Norden und so begann man das wenige das man schmiedete mit filigranen Ornamenten zu versehen. Sei es das gewaltige Barbarenbreitschwert, dessen Knauf in Form eines Tierschädels heraus gearbeitet ist oder auch die große Streitaxt, deren Schmetterlingsklingen meist von Tierformen verziert werden. Auf diese Weise sind die Waffen dem Baerún oder, im Falle des Jagdspeers und des Khalandrischen Bogens, auch dem Fjerulf geweiht und sollen so das Schlachten – und das Jagdglück mit sich ziehen.
Seit dem Friedensvertrag mit Galadon sind im Mittelreich auch die Leder und Fellwaren des Nordens begehrt da sie von erlesener Qualität sind. Die Krieger selbst treffen sich in Friedenszeiten oft um sich im Kampf zu messen. Sei es auf dem Thing, der Stammesversammlung, einzelner Sippen oder bei der großen Zusammenkunft der Ulfhetnar am Hofe des Khans, fast immer werden Herausforderungen ausgesprochen und angenommen. Der Sieger erhält je nach Art des Kampfes einen Teil vom Besitz des Unterlegenen – sei es eine gute Waffe oder auch Vieh. Auch werden auf dem Thing alle Rechtssprüche erteilt. Fundamental für einen Khalandrier sind Wahrheit und Ehre. Verrät ein Nordmann seinen Stamm oder seine Götter so wird er als ehrlos betrachtet. Als solcher verdient er es auch nicht mehr die höchste Ehre zu erlangen – dem Tod im Kampf und mit seiner Waffe in der Hand zu sterben. Solch überführte Nordmänner erleiden einen Tod durch ertränken oder werden mit den Füßen an den heiligen Bäumen aufgehangen, wo sie jämmerlich verhungern und denen nun auf ewig des Bellums Halle der Helden verwehrt bleiben wird.
Mit tiefem Mißtrauen betrachtet der Khalandrier die Galadonische Rechtsprechung mit all ihren Niedergeschriebenen Gesetzten, da er den Gebrauch der Schrift als überhaupt sehr verdächtig hält und ihm die Verwendung von Formularen vollkommen unverständlich ist. Eine wahre Abscheu jedoch hat der Nordmann vor allem der Magie gegenüber entwickelt. Einzig die kultischen Rituale der Schamaninen sind für ihn noch nachvollziehbar. Interessant auch das nur den nordischen Frauen die Gabe der schamanistischen Magie verliehen ist. So hat das Nordland noch nicht einen Mann hervorgebracht, der des arkanen fähig wäre.
Anzumerken bleibt das sich in jedem Khalandrier ein merkwürdiger Widerspruch findet, sind sie doch alle Krieger die auch Bauern sein müssen beziehungsweise Bauern die Krieger sind. In Friedenszeiten verrichten die Thursen den Ackerbau während sich aus den Grimthursen die eigentlichen Handwerker herausbildeten. Auf Grund der Tatsache das dieses Volk hauptsächlich in der Kriegskunst geschult wird, entwickeln die Handwerker und Bauern nicht die selbe Perfektion die anderen Völkern eigen ist. Auch Fertigungsstätten wie galadonische Rüstkammern wird man vergeblich suchen, ist doch das Handwerk bei den Stämmen auf einzelne Sippen beschränkt, wo das Wissen immer der nächsten Generation vererbt wird.
Aussehen
Ein ausgewachsener Khalandrier, gleich ob Mann oder Frau, bietet mit seinen 2 bis 2,3 Schritt ein imposantes Erscheinungsbild, das durch seinen Muskulösen Körper noch verstärkt wird. Ihr meist schwarzes oder auch braunes Haar lassen sie stolz wachsen wobei die Frauen mitunter lederne Bänder in das ihre flechten. Sind sie im Winter in reine Fellkleidung gehüllt, so trifft man sie zu anderen Jahreszeiten auch mit freiem Oberkörper an wobei sie stolz ihre Narben zeigen, die von ihrem Kampfgeschick und ihrer Schlachtenwut künden. Im Kampf selbst tragen sie nur Ledernes Wams und Rüstzeug was zum einen auf die relative Knappheit an Eisen zurück zuführen ist, und vor allem auf ihren Drang zur körperlichen Freiheit. Jegliche metallene Rüstungen lehnen sie ab, da sie sich darin beengt und schwerfällig fühlen. Selten sieht man sie im Kampf hölzerne Schilde tragen die mitunter bunt bemalt sind und die Symbole eines Stammes zeigen. Zur Arbeit auf dem Feld oder zum Handwerk tragen sie einfache Tuniken aus Leinenstoff dessen Enden meist mit Borden aus Tierfell besetzt sind.
Die Geschichte Khalandras
Lange Zeit bevölkerten Nomadische Stämme die Nordlande, welche sich auf der ständigen Suche nach fruchtbarem Ackerland selbst bekriegten. Oftmals zogen sie in das angrenzende Land der Nortraven, um auf großen Plünderungszügen ihr eigenes Defizit an Nahrung und Handwerk auszugleichen und ihrer Kriegslust zu frönen. Auf diese Weise entwickelte sich schon früh eine Feindschaft zwischen den Völkern des Nordens, die lange Zeit später noch bestand haben sollte. Trotz der Blutfehden entwickelte sich jedoch etwas wie Respekt zwischen ihnen, da man einen ebenbürtigen Gegner sah der sich ebenso hemmungslos und stolz dem Kampf hingab. Im Laufe der Jahrhunderte gaben die Khalandrier das Nomadendasein auf und begannen kleine Dörfer anzulegen, ständig im Kampf mit den Orken stehend. Die Skalden berichten wie sich die Orks zu gewaltigen Heerscharen zusammen schlossen, um die sich fest ansiedelnden Nordmänner zu vertreiben. In dieser Zeit der Orkkriege erlangte ein Mann namens Hraldor großes Ansehen. Er hatte den Titel eines Berserkers inne und schwang zwei gewaltige Breitschwerter in deren Blutrinnen Runen eingraviert waren. Man erzählte sich er hätte die Schwerter von Bellum selbst erhalten um das Volk zu neuer Größe zu führen. Die Legende besagt er ritt von Stamm zu Stamm und forderte alle Ulfhetnar zum Zweikampf heraus – sollte er siegen so müssten sie sich seinem Willen beugen. Er bezwang sie alle.
Auf diese Weise einte er das Volk des Nordens und nahm den Titel eines Khans an. Mit der vereinten Kraft aller Stämme schlug er in einer gewaltigen Schlacht die Orks zurück und errichtete die hölzerne Stadt die er nach dem Land selbst benannte – Khalandra. Dort blühte der Handel auf zwischen den Stämmen, auch berief der Khan die Stammesfürsten jährlich zum Thing. Nach dem Tod des ersten großen Khans zerbarst das dünne soziale Gefüge dieses Volkes erneut, und der unermüdliche Drang nach ihrer eigenen individuellen Freiheit, der ihrer Seele innewohnt, führte einmal mehr zu einem Bruch zwischen ihnen. Dunkle Stimmen erzählten gar Hraldor hätte die Stämme nur einen können, da der Harjazan, der Bellumssohn, an seiner Seite ritt und in der Gestalt des werdenden Khans die Ulfhetnar bezwang. Die hölzerne Stadt blieb zwar weiterhin ein Ort des Handels doch gab es keine Treffen der Stammesfürsten mehr, denn niemand war mehr zugegen, der sie hätte zusammenrufen können. So begab es sich zu jener Zeit, das viele Stämme auf ihre alten Traditionen zurückfielen und erneut durch die Nordlande zogen und auch darüber hinaus.
Sie zogen gen Osten in das Norland, dem Reich der Nortraven und in den Süden nach Galadon. Erst kürzlich wurden Berichte am Hof des Großkönigs gefunden, welche die Furcht der damaligen Bevölkerung widerspiegelten. Bis dahin kannte man in Galadon nur den Schrecken der Orks, und ein Volk von Riesenhaften Menschen war nicht mehr als eine Legende.
Die früheren Berichte können nicht bestätigt werden, nein ich erwähne ausdrücklich das sie nicht Ansatzweise dem gerecht werden, was hier auf uns zu kommen mag. Droben im Norden scheint ein Volk zu leben, wie es noch nie gesehen wart. Immer öfter kommen Scharen furchterregender Hünen, sie messen 2 Schritt und mehr, den uns bisher unzugänglich erscheinenden Pässen des Nordens herab. Niemand der sich ihnen bisher entgegenstellte, hatte eine Chance den Sieg davon zu tragen, denn furchtlos sind sie und ohne Todesangst. Allein der Tod auf dem Schlachtfeld scheint für sie die größte Ehre zu sein, ja gar ohne metallene Rüstung kämpfen sie, unsere Ritter verhöhnend. Nahezu alle sind sie mit Fellen bedeckt, manche tragen ein ledernes Wams andere wiederum aufgesperrte Tierrachen auf ihrem Haupt. Barbaren sind sie, anders kann ich sie nicht bezeichnen, wenngleich sie sich Khalandrier nennen. Ihren Kriegern voraus geht vor jeder Schlacht eine Frau die aus dem spritzenden Blut von Tieren, die sie gar dem Bellum weihen, den Schlachtenverlauf kündet.
Es mag sich von Vorteil erweisen das sie darauf hin meist ohne erkennbare Schlachtordnung voranstürmen, scheint ihnen doch jede Kriegslist fremd zu sein. Ich möchte noch einmal betonen das all diese Informationen mit dem Blut meiner Männer erkauft wurden, derer ich immer weniger aufbieten kann. Sollte ich nicht bald die Unterstützung des Großkönigs in Form einer großen Streitmacht erhalten, werde ich unsere Grenze nicht länger aufrecht erhalten können.
Der damalige Großkönig reagierte sofort und ließ die waffenfähigen Männer seiner Fürstentümer zu einem gewaltigen Heer aufstellen, das er in die Nordlande entsandte. In kleineren Scharmützeln bezwang man die bereits eingedrungenen Barbaren, die einem derart großen Waffenaufgebot nichts entgegen zu setzen hatten, und der Heereswurm schob sich über den Greifenpass in das Nordland empor. Dort sah man sich mit einem neuen Problem konfrontiert – der Kälte des Nordens und der logistischen Versorgung des Heeres. Trotz des ständigen Hungers setzte man den Marsch durch das Nordland fort und erreichte nach einigen Wochen die Hochebene Gjarnthrus und erblickte das erste mal die hölzerne Stadt. Der Anblick der riesigen Holzbauten, die von einer gewaltigen Palisade umzäunt waren, muss wahrhaft atemberaubend gewesen sein. Als man das Heerlager errichtet hatte, sah man verwundert wie sich große Horden Barbarischer Krieger vor der Stadt zum Sturm sammelten. Den Nordmännern wäre es undenkbar gewesen sich hinter den hölzernen Mauern ihrer Stadt zu verschanzen suchten sie doch den Kampf auf weiter Flur um sich zu beweisen.
Der Schock über die angreifenden Barbaren muß furchtbar gewesen sein. Dem ausgezehrten und dem der Kälte ausgeliefertem galadonischem Aufgebot bot sich ein Blick des Grauens dar als die in Tierfelle und Masken gehüllten Krieger heranrückten, weder Tod noch tiefe Wunden scheuend. Auf dem Höhepunkt der Schlacht, als die Reihen der Galadonier zu brechen drohten, zogen plötzlich dunkle Wolken über das Schlachtfeld und riesige Hagelkörner raubten die Sicht.
Das Heer des Großkönigs wähnte sich endgültig verloren, als unvermittelt die Nordmänner sich jedem Kampf entzogen. Erstaunt sah man mit an, wie sie sich zurück zogen und vor ihrer Stadt gewaltige Feuer entzündeten. Als die Nacht herein brach hatte sich das galadonische Heer ein letztes Mal geordnet und zog den Barbaren entgegen. Nicht Kampfeswut erwartete sie, sondern der Geruch von gebratenem Fleisch, der die Luft durchzog.
In einem für die Galadonier grausamen Blutbad, schlug man die trunkenen Nordmänner nieder, ungläubig darüber, wie man sich einem solchen Gelage während einer Schlacht hingeben konnte.
In den darauf folgenden Tagen besetzte man die hölzerne Stadt und erklärte Khalandra zum galadonischem Hoheitsgebiet. Einige Jahre nach der Eroberung Khalandras durch Galadon sollte den Stämmen jedoch abermals ein Mann geboren werden, um sie zurück in die Freiheit zu führen – Argon Khan. Auch er schwang die Bellumsschwerter, die aus dem Dunkel der Zeit wieder aufgetaucht waren, und führte sie gerötet und schwer von Blut durch das Land. Fragt man ihn wie die Klingen in seine Hände gelangten, so verdüstert sich sein Gesicht doch kein erklärendes Wort entweicht seinen Lippen während seine Augen kalt wie Eis blicken.
Neben seinem hervorragendem Kriegsgeschick besitzt er einen wachen Geist und so schloß er sofort nach der Befreiung Khalandras einen Friedensvertrag mit dem Mittelreich ab. Möge seine Geschichte andernorts ausführlicher erzählt werden denn die Skalden besingen ihn schon jetzt, da er noch lebt und über Khalandra herrscht, in ihren Liedern.