„Nachdem wir an Land gegangen und Ebald uns in der Gouvernatur von Hardhaven angemeldet hatte, ließ ich den Kaptain das Abladen des Schiffes überwachen und begab mich zur Rauchwarenhandelsbörse des Umschlagplatzes. In dem hallenartigen Bauwerk standen etwa 20 Händler bereit, dem Kunden, also auch mir, das beste anzubieten, was die Insel an Fellen und Ledern hergab. Nach kurzen Gesprächen und dem fachüblichen Anfassen, Streicheln und Riechen der Ware kamen wir schnell ins Geschäft und die Händler in Verzückung. Ich hatte sie leergekauft. Auch ich konnte zufrieden sein, war doch fast alles darunter, was ich brauchte. Fast, denn Rothirschleder hatte momentan einen hohen Bedarf, doch nur ein kleines Angebot. So empfahl man mir eine Wanderung bis Waldstein, einer kleinen Halblingstadt, um dort an die Felle zu gelangen, denn die Hobbits seien erstaunliche Jäger. Mit einem Tross von 30 Mann erreichten wir nach einigen Tagen Waldstein und wurden sogleich gastfreundlich von einer kleinen Gruppe von Händlern des kleinen Volkes begrüßt. Ihre verzierten Westen und auffälligen bunten Halstücher standen in seltsamem Kontrast zu ihren bollerigen behaarten Füßen, die sie nackt und ungeschützt auf die Straße stellten. Nunja, was man hier draußen für eine Straße hielt. Nachdem wir unser Vorhaben vorgetragen hatten führte man uns durch schmale Gassen zwischen den grün bewachsenen, gerade mannshohen Erdhügeln, in denen die Halblinge das ganze Jahr zu wohnen schienen, bis in einen etwas ruhigeren Bereich, nahe dem Siedlungsrand. Felle über Felle spannten sich hier auf Holzrahmen in der Sonne und stapelten sich unter Holzdächern. Die Kleidung der hier wohnenden Halblinge, mit denen unsere Begleiter nun ins Gespräch kamen, war im Gegensatz zu den anderen Hobbits in verschiedensten Grün- und Brauntönen gehalten und die Jäger, denn das mussten sie sein, schienen zwar im Herzen genauso fröhlich und freundlich, doch gaben sie sich etwas ernster und ruhiger als ihre anderen Genossen. Auch fiel mir auf, dass in ihrer Handweite immer eine Waffe zu sein schien, auch wenn sie sie nicht offen trugen, wie z.B. die Büttel, die unseren kleinen Tross durch das Städtchen begleitet hatten. So blieben die kurzen Speere, die kleinen Bögen und auch einige Armbrüste auf erstaunliche Art immer bei ihnen, auch wenn sie den Platz wechselten oder umherliefen. Ich zumindest fühlte mich von ihnen unterschwellig taxiert und abgeschätzt. Als sei in der Gruppe dieser Halblinge eine metallene Feder gespannt, jederzeit bereit vorzuschnellen. Doch reichte man uns lächelnd einige Krapfen.“
~ Aus den Aufzeichnungen Hagen Weckzolls,
Handelsbeauftragter für Felle, Leder und sonstige Rauchwaren seiner Majestät König Hilgorad Ap Mer.
Allgemeines
Die Küche der Hobbits verlangt neben sehr viel Mehl und Marmelade auch einiges an Fleisch. Dieses herbeizuschaffen und gleichzeitig für ordentliche Vorräte an Leder und Fellen zu sorgen, ist die offizielle Aufgabe der Jäger, die damit hoch geachtet sind unter den Halblingen. So fröhlich und zweckdienlich die Halblinge ihr Leben einrichten, so halten sie es auch mit dem Aspekt des Tötens von Tieren bei der Jagd. Zum einen wäre dies alles ja schon immer so, und zum anderen gäbe es ja ansonsten keine leckeren Rehbraten mehr. Gleichzeitig sehen sich die Jäger der Halblinge selbst als Büttel des Waldes, die den Bereich um die Siedlung und den Smial von wilden Tieren und ähnlichem freihalten und mit für den Schutz der Siedlung verantwortlich sind. Wobei sie dieses deutlich von den Aufgaben der Büttel abgrenzen. Es wird eher die ruhigeren und naturverbundenen Hobbits reizen, das Jägerhandwerk zu erlernen.
Kleidung
Da alle Hobbitjäger auf die Tarnung im Wald angewiesen sind, tragen sie, wenn es ihnen möglich ist, Kleidung in der jeweiligen Farbe der Wälder. Also von Grün über Braun bis hin zum Weiß der Schneezeiten. Die Kleidung ist praktisch, leicht und auf hohe Beweglichkeit ausgelegt. Etwas stärkeres als einen einfachen Lederwams wird ein Hobbitjäger kaum zur Jagd tragen.
Waffen
Hobbitjäger benutzen an Waffen, was ihnen nützlich erscheint. Schleuder, Bogen, Armbrust und Kurzspeer sind bei ihnen zu finden und die kleinen Jäger weisen ein enormes Geschick im Umgang mit ihnen auf.
Verschiedene Jägertypen
Auch unter den Hobbits gibt es verschiedene Arten der Jagd. So konzentrieren sich einige direkt auf das Anlegen und Absammeln von Fallen aller Arten. Andere veranstalten in Kleingruppen Scheuchjagden. Wieder andere haben sich auf das Lesen der Spuren im Wald so weit spezialisiert, dass sie der Spur eines einzelnen Tieres folgen können, um es zu erlegen. Man hat auch schon davon gehört, dass Hobbitjäger in Gebüschen und Unterhölzern lange Zeit unauffindbar ausharren und warten, bis die Beute zu ihnen kommt.