Allgemein
Alle Auenelfen tragen durch ihre Verbundenheit mit der Magie und ihren Zusammenhalt untereinander die Fähigkeit in sich, verletzten Geschwistern bis zu einem gewissen Grad ihre Schmerzen zu nehmen oder Blutungen zu lindern. Allerdings bleibt es bei den meisten Vertretern dieses Volkes bei einem unbewussten Einsatz ihrer Kraft, und selbst dann wirkt sie oft nur bei Geschwistern oder anderen eng Vertrauten. Doch es gibt immer wieder einzelne Auenelfen, in denen diese Begabung in besonderem Maße schlummert. Solche, die ein natürliches Gespür dafür besitzen, was ein geschwächter Körper benötigt, wo er gestärkt werden muss und wie dies am besten geschieht. Diese Elfen sind es, die den Weg des Heilers einschlagen.
Die Heiler der Auenelfen nutzen dabei üblicherweise die gleiche natürliche, selbstverständliche Verbindung von Magie und weltlicher Handlung, wie man es auch bei elfischen Handwerkern beobachten kann. So werden Wunden durchaus auch genäht und verbunden, allerdings wird dies durch einen steten, unterschwelligen Einsatz von Magie begleitet, der dem Verletzten die Schmerzen nimmt, Infektionen verhindert und eine rasche und zumeist narbenlose Verheilung der Wunde bewirkt.
Charakter
Heiler zeichnen sich dabei oft durch ein bescheidenes, hilfsbereites Wesen aus, und es ist nicht selten, dass die sie durch ihre ruhige und besonnene Art zu Ansprechpartnern für die Sorgen und Probleme ihrer Gemeinschaft werden, so dass sie nicht nur die körperlichen sondern auch die seelischen Nöte ihrer Geschwister betreuen. Gerade unter den jüngeren Heilern gibt es aber ebenso auch abenteuerlustige, entdeckungsfreudige Charaktere, die eher durch ihre Lebensfreude auffallen als durch ihre Besonnenheit, dadurch aber keinesfalls ein geringeres Ansehen haben.
Magie
Die meisten Heiler der Auenelfen nutzen ihre Magie sehr intuitiv, um die Behandlung zu unterstützen. Ihre magischen Fähigkeiten sind dabei keineswegs stärker ausgeprägt als die anderer Mitglieder ihres Volkes, durch ihr ungewöhnlich feines Gespür für die Bedürfnisse des Körpers sind sie auf dem Gebiet der Heilung aber teilweise selbst Webern durchaus ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen. Die Magie wird dabei nicht dazu genutzt, dem Körper eine neue Form zu geben und so zum Beispiel Wunden ‚wegzuzaubern’, sondern fließt im Einklang mit dem Körper des Patienten und unterstützt diesen darin, die Verletzungen selbst zu überwinden. Dieser sehr harmonische Magieeinsatz hat den Vorteil, dass selbst mit wenig magischer Kraft große Wirkungen erzeugt werden können und zugleich Fehlbehandlungen oder Nebenwirkungen so gut wie ausgeschlossen sind. Allerdings bewirkt sie auch, dass sich auelfische Heiler oft schwer damit tun, alte, bereits verheilte Wunden wie Narben oder schlecht verwachsene Brüche zu heilen, da diese inzwischen zu einem Teil des gesunden Körpers geworden sind. Und willkürlich in die Gestalt eines Körpers einzugreifen und diesem eine neue Form aufzuzwingen wäre für die meisten Heiler selbst schon wieder eine Verletzung, die sie nur in gravierenden Fällen als gerechtfertigt hinnehmen können, und selbst dann meist mit einem schlechten Gefühl.
Eine Besonderheit stellen Heiler dar, die ihre Fähigkeiten ähnlich der auelfischen Weber einsetzen und gelegentlich Seelensänger genannt werden. So wie die Weber die ganze Welt als Melodie des Weltenliedes erkennen und formen können, so fühlen die Seelensänger die persönliche Lebensmelodie und können darin Missklänge erkennen. Im Gegensatz zu den Webern nutzen die Seelensänger ihre Gabe allerdings nicht, um Liedern eine neue Form zu geben, sondern ausschließlich dazu, eine gestörte Harmonie wieder herzustellen. Im gleichen Maße, in dem auf diesem Weg das Seelenlied eines Patienten wieder in Harmonie gebracht wird, schwinden auch dessen körperliche Wunden, die Ausdruck der Disharmonie waren.
Kleidung
Viele Heiler tragen Roben in Naturfarben wie Braun oder Dunkelgrün. Gerade braune Roben sind recht weit verbreitet und dienen auch häufig als Erkennungsmerkmal. Allerdings würde es dem elfischen Wesen widersprechen, sich eine Berufskleidung aufzuzwingen, und so gibt es mindestens ebenso viele Heiler, die gänzlich andere Kleidung tragen oder völlig unbefangen zwischen Robe und sonstiger Kleidung wechseln.
Waffen
Auelfische Heiler haben zumeist einen tiefen Respekt vor dem Leben und scheuen vor Gewalt zurück. Am ehesten wird man sie mit Gebrauchsgegenständen wie Dolchen und Stäben antreffen, die sie aber nicht als Waffe betrachten und auch nur in den seltensten Fällen als solche zu führen wissen. Heiler werden sich in bewaffneten Konflikten zumeist passiv verhalten und diese allgemein wo immer es geht meiden. Sie sind dabei allerdings nicht zwingend fanatische Pazifisten sondern anerkennen die Bedeutung zum Beispiel der Kampftänzer für die Sicherheit der Gemeinschaft durchaus, sie sehen nur ihre eigene Aufgabe an anderer Stelle.
Religion
Die Heiler unter den Auenelfen zeigen in ihrem Glauben kaum Unterschiede zu ihren Geschwistern. Durch den aus ihrer Tätigkeit erwachsenen Harmoniegedanken ist es bei ihnen allerdings vielleicht noch ein wenig seltener, sich auf nur einen der Elementarherren zu fixieren, wobei Maquira und Tevra wegen ihrer Verbundenheit mit Leben und Heilung teilweise leicht bevorzugt werden. Aus dem gleichen Grund mag auch die Philosophie des Thertao etwas verbreiteter sein als unter Auenelfen allgemein.