Inhalt:
- Das Volk der Zwerge
- Die Wohnorte der Zwerge
- Vom Ursprung der Zwerge
- Lebenslauf eines Dwarschim
- Die Zwerge auf Siebenwind
- „Der „typische“ Zwerg“
- Waffen, Rüstungen und Ponys
- Sprache und Traditionen
- Die Bergzwerge
- Die Talzwerge
- Das Verhältnis zu anderen Rassen
- Die Dwarschim, der Tod und ihre Rituale
- Die Hallen der Ahnen
Das Volk der Zwerge
„Sei auf der Hut mein Sohn, wenn du durch die Gebirge wanderst, denn dort herrscht ein Volk, dass so gefährlich wie interessant ist. Auch wenn sie dir klein und mit ihren langen Bärten amüsant erscheinen werden, unterschätze das Volk der Dwarschim niemals! Sie sind die wahren Meister der Berge und der Stollen darin und wissen ihre meisterlich geschmiedeten Waffen wahrlich einzusetzen. Begegne einem Dwarschim immer mit Vorsicht und erzürne ihn nicht, sonst wird er dich mit seiner Axt spalten. Solltest du es aber schaffen sein Vertrauen zu gewinnen – was aber sehr lange dauern kann – dann wirst du vielleicht mit den besten Waffen oder sogar seiner Freundschaft, welche die Jahrhunderte überdauern wird, belohnt.“
– Ein alter Hochelf zu seinem Sohn
Das Volk der Zwerge, das sich selbst Dwarschim nennt, gehört zu den ältesten Völkern Tares. Seit Anbeginn des zweiten Zeitalters leben sie in den Höhlen und Stollen unterhalb der Gebirge Tares, wo sie sich ein mächtiges Reich erschaffen haben. Und seit den Tagen ihrer Entstehung schürft das kleine Volk bereits nach Bodenschätzen, auf der Suche nach etwas, was dem Volk der Dwarschim wertvoller als alles Gold oder alle Edelsteine ist, ja was ihnen mehr bedeutet als 1000 Elfenreiche zu besitzen: Fethril.
Dieses wertvolle Gestein war es, welches den Zwergen ihren Lebensstil einbrachte. Sie lernten auch mit den sie umgebenden Materialien zu arbeiten, den Stein zu formen und ihn nutzbar zu machen. Die Dwarschim verfeinerten ihr Handwerk über die Jahrhunderte zur Perfektion und kein anderes Volk bringt fähigere Schmiede, Bergarbeiter, Steinmetze oder Ingenieure hervor. Ihre Stollen und Hallen sind Wunderwerke der Baukunst und werden noch Äonen überdauern. Überhaupt stellt für die Dwarschim ihr Handwerk etwas besonderes dar und kein Zwerg von Ehre würde je eine minderwertige oder überhastete Arbeit abliefern. Die Kunstfertigkeit und Sorgfalt eines Zwergenhandwerkers lässt ihn oft Jahre an ein und demselben Vorhaben arbeiten.
Alles, was die Dwarschim benötigen und sie selbst nicht herstellen oder dem Berg entnehmen können, tauschen sie gegen Rohmaterialien und Waffen bei den umliegenden Völkern ein. Gerade zu den Menschen entwickelten die Zwerge langsam einen ausgeprägten Handel und so wundert es nicht, dass alsbald die ersten Dwarschim die Bingen und unterirdischen Städte verließen, um am Fuße der Gebirge kleine Handelsstationen zu errichten. Die Aussicht auf leichtverdientes Gold ließ immer mehr Zwerge an die Oberfläche wandern, wo sich bald ganze Zwergendörfer in den Tälern und Schluchten der großen Gebirge bildeten. Ihre Brüder unter der Erde lachten und spotteten über das Leben an der Oberfläche und so kam es zu einer Trennung der Dwarschim, jedoch nie zu einem ernsthaften Streit. Heute leben die Talzwerge in großen Gemeinschaften überirdisch, wo sie ihre Felder und Gärten bestellen und regen Handel mit den restlichen Völkern Tares betreiben. Auch wenn die Bergzwerge auf dem Festland immer noch sehr selten an die Oberfläche kommen, so sind ihre Brüder und Schwestern auf Siebenwind doch durch den engen Kontakt mit den Talzwergen weitaus offener gegenüber anderen Rassen.
Wohnorte der Zwerge
In den marmorweißen Hallen der Königlich weißen Bibliothek des Hochturms der lichten Künste zu des Königs Hauptstadt Draconis findet sich so manche Reiseschrift. In einer dieser Schriften entdeckt man auch folgende Karte, deren Berge mit eigentümlichen Zeichen versehen sind. Folgendes ist in ihr zu lesen:
„… aus meinen Gesprächen mit den Dwarschim konnte ich in Erfahrung bringen, dass die Zwerge immer in der Nähe der Berge leben. Jeder dritte von vier Bergzwergen, die ich befragte, gab voller Stolz an, seine Heimatbinge läge in den Drachenschwingen, ganz in der Nähe der Binge ihres Bergkönigs. Wo allerdings diese Binge des Bergkönigs genau liegt, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Die restlichen verteilten sich auf die Klauenberge, den Phoenix und den Laree. Sehr selten einmal berichteten die Zwerge davon, dass ihre Binge in einem anderen Berg läge, wobei ich nicht sicher bin, ob die Zwerge wohlmöglich die Berge in ihrer Sprache nur anders bezeichnen oder ob diese wirklich aus einem fernen, mir unbekannten Berg stammten.
Die Talzwerge, mit denen die Gespräche viel einfacher waren, siedeln bevorzugt an den Hängen der Berge, in denen die Bergzwerge ihre Bingen schlugen. Dort, in den dicht bewaldeten Tälern schlugen sie Holz, schufen sich so Platz und damit gleichzeitig Baustoff für ihre Dörfer. So erfuhr ich, dass die Talzwerge sogar Hütten aus Holz bauen – die ärmeren zumindest.
Zum Ende meiner Forschungen kam ich zu der Überzeugung, dass die Talzwerge hauptsächlich in den Reichsteilen Tiefenwald, Kettel, Bernstein und in der Kadamark leben, die Bergzwerge hingegen in großer Mehrheit in den Drachenschwingen, wohin mich meine Reisen wohl noch führen werden …“
Vom Ursprung der Zwerge
„Berichten möchte ich aus jenen Tagen, in denen man nicht getreulich die Monde und die Läufe der Sonnenscheibe zählte. Aus Tagen, in jenen die Schöpfung noch nicht vollendet war und in denen das Leben seinen Ursprung suchte. Zu jener Zeit ist auch die Geburt unseres stolzen Volkes zu finden, als die Dwarschim aus der Esse gehoben und in jene Welt gesetzt wurden.
Als die Herren der Elemente mit Willen und Odem erfüllt wurden, waren sie voller Tatendrang und noch beschwingt im ewigen Geiste. Mächte Wellen umspielten die Buchten und Läufe der Meere und Flüsse und pfeifende Winde schossen um umwölkte Gipfel. Arkadon – sein Name sei uns heilig bis in alle Ewigkeit – war der Herr über Flamme und Feuer, Lohe und Glut. Sein Wesen war voller Tatendrang und Tatkraft, zum größten Schöpfer unter den Beherrschern der Elemente wollte er sich emporheben. Doch auch die mächtigsten Lavaströme, die imposantesten Bergmassive und die glänzendsten Metalle mochten nicht seine Schwester von Geburt in den Schatten stellen. In Terras Reich – gepriesen sei ihr Name bis ans Ende aller Tage – keimte das Leben und es war ein emsiges Treiben in den Wäldern, Wiesen und Auen. Diesem Werke wollte es Arkadon gleichtun und ergriff mit heiligem Eifer den Schmiedehammer.
In seiner ewigen Esse schmolz er reines Erz zu glühendem Magma, Schlacke und Lohe vereinigten sich auf seinem Amboss. Er fertigte die Körper seiner Geschöpfe aus jenen Dingen und oft musste sein Schmiedehammer auf sie herabfallen, bis die Gestalt gegeben war. Flüssigen Stahl goss er in die Glieder seiner Kinder, für ihre Finger aber nahm er Mondsilber, welches er eigenhändig aus den Tälern seines Reiche sammelte. An Handwerkskunst sollten seine Kinder ihm nicht nachstehen, an Stärke und Standhaftigkeit sollten sie gar den übrigen Lebewesen überlegen sein. Zufrieden betrachtete er sein Werk und fühlte sich als rechter Schöpfer, voller Ungeduld wollte er nun sehen, wie sein Werk sich bewährte.
Doch mochten sich seine Kinder nicht bewähren, der Lebensodem blieb ihnen versagt, keine Gefühle umspielten ihre Sinne und stumpf und ohne Willen war ihr Handeln. Es drängte sie zurück zu den Dingen, aus denen sie erbaut, und so krochen sie tief unter die Erde, mieden alles Lebendige und fanden auch keine Freude aneinander. Dies grämte Arkadon und stimmte ihn verdrießlich. So stieg er herab zu den Gefilden der Terra und wandelte lange Zeit unerkannt ihn ihrem Reiche. Doch mochte er nicht erkunden, was sein Fehler gewesen sein mochte, bis seine Schwester selbst an ihn herantrat. Diese bedauerte das Schicksal ihres Bruders und sie selbst blickte voll Unbehagen auf seine unfertigen und lebensfernen Kinder.
So war sie bereit ihm zu helfen und sein Werk zu vollenden, freilich mochte sie seine Kinder auch zu den ihrigen machen. Mit sanften Fingern ließ sie das Erz zu Fleische werden, aus dem flüssigen Stahl in ihren Adern machte sie heißes Blut. Mit leichter Berührung blies sie ihnen den Lebensodem ein, den ein jedes Lebewesen umspielt und ihm Gefühl und Sein verleiht. Die Dwarschim bestaunten ihre neue Gestalt und den Odem, der sie umspielte. Jene, welche sich dem Odem Terras näher wähnten als der Glut und den Erzen Arkadons, zogen aus den Bergklüften und Höhlen. Ihre Heimat sollten nun die nahen Täler sein, in denen sie im Einklang mit Terras Gaben lebten und blühende Orte errichteten. Jene aber, welche zurückblieben, schufen großartige Bingen im tiefsten Erdreich und widmeten sich mit aller Leidenschaft dem Amboss und der Esse, gleich wie es Arkadon einst tat und noch immer tut. So kam es, dass zwei Völker unter den Dwarschim erwuchsen, welche Terra und Arkadon als ihre Schöpfer verehren, auch wenn sie nicht in jedem Volk in gleicher Gunst stehen mögen. Das eine Volk benannte sich nach den fruchtbaren Tälern, das andere hingegen nach den erzreichen Bergen.
Terra und Arkadon blickten zufrieden auf ihr gemeinsames Werk und doch bekümmerte sie noch so manches an ihren Geschöpfen. So war das Blut in ihren Adern noch immer hitzig und glühend, nur zu schnell geriet es in Wallung und die Zwerge nur zu leicht in rasenden Zorn. Die große Kraft der Erze glomm noch immer in ihren Gliedern und so waren sie keine unbedeutende Gefahr, so sie in Wut gerieten. Hier waren die Herren der Elemente mit ihrem Wissen am Ende und es begab sich, dass sie Hilfe bei den fernen und doch so erfüllenden Götterwesen suchten. Der von festem Willen und ehrenvoller Gesinnung erfüllte Bellum erhörte zuerst die Rufe der Elementarwesen und mochte ihr Werk nun vollenden. Das Wesen der Dwarschim erfüllte er mit seiner Ehre, auf dass sie ihre Kraft nicht leichtfertig und sinnleer gegen andere wandten. Aufrichtigkeit und Tapferkeit gab er ihnen, auf dass nicht Hader und Bruderkampf die Gemeinschaft entzweien sollte. Er stählte ihren Waffenarm, damit kein Feind die noch junge Gemeinschaft nach seinem Willen fügen konnte. Er selbst lehrte sie, die riesigen Hämmer und Axtblätter gegen Feinde zu führen und sich ehrenvoll im Kampfe zu behaupten. So kam es also, dass die Zwerge noch immer die Standhaftigkeit und Unnachgiebigkeit des Erzes, das heiße Geblüt des Feuers, die Langatmigkeit der Natur und die ehrenvollen Gaben des Gottes Bellum vereinen und jenen drei himmlischen Gestalten tiefe Verehrung entgegenblicken. Gedenken wollen wir ihrer, so dass sie weiterhin mit Wohlgefallen auf uns herabblicken möchten.“
– Eine viel gehörte Sage in den Zwergenbingen zur eigenen Entstehung.
Lebenslauf eines Dwarschim
Ein Zwerg entscheidet sich im Alter von sechszehn (16) Jahren für ein Handwerk und legt damit in aller Regel seinen beruflichen Werdegang unmissverständlich fest. Spontane Umentscheidungen oder eine Abkehr vom Handwerk sollten die Ausnahmen darstellen.
Ab dem dreiunddreizigsten (33.) Lebensjahr erfährt der Zwerg die erste Einführung in die zwergische Gesellschaft. Das hierbei gebräuchliche Ritual wird „Glut der ersten Esse“ genannt. Hierbei legt der Zwerg eine gewisse Wegstrecke über glühende Kohlen hinweg zurück, im festlichen Ornament und begleitet von Zwergenpauken. Danach geht es weiter zum feucht-fröhlichen Fest. Mit dieser Weihe ist in der Regel auch das Handwerk abgeschlossen, zumindest sind die meisten Handwerksausbildungen darauf abgestimmt, und auch wenn das Gesellenstück längst fertiggestellt ist, wird es zumeist erst an Morgen dieses Tages geprüft. Ab diesem Zeitpunkt ist die Ausbildung formal abgeschlossen und der Zwerg übt sein Handwerk frei und selbständig aus. Weiterhin erhält er das Recht an Ratssitzungen teilzunehmen (wohlgemerkt, nur teilzunehmen und zu antworten, wenn er von den Älteren gefragt wird) und darf sogar den Bund der Ehe schließen. Weiterhin ist es einem Zwergen erst ab diesem Zeitpunkt erlaubt, die Binge über eine längere Dauer als drei mal drei Tagen zu verlassen.
Ein weiterer einschneidender Moment ist das sechsundsechszigste (66.) Lebensjahr. Dann findet das Ritual der „Glut der zweiten Esse“ statt und die Feier ist vielleicht ein bißchen weniger feucht-fröhlich und ein wenig mehr würdevoll. Ab diesem Zeitpunkt darf der Zwerg auch Gesellen ausbilden und die Gesellenprüfung abnehmen, so er die dafür nötige Qualifikation als Lehrmeister vorweisen kann. Diese Altersgrenze muss sozusagen überschritten werden, um die Lehrerprüfung ablegen zu können. Sein Ansehen in den Reihen der Gemeinschaft steigt an, und nun ist es ihm weiterhin erlaubt selbst die Meisterprüfung abzulegen (die meisten versuchen sie am Morgen dieses Tages abzulegen, jedoch ist dies nicht zwingend). Von nun an darf ein Zwerg auf der Ratssitzung selbst das Wort ergreifen und wichtige Ämter in der Zwergengesellschaft übernehmen.
Die Zwerge auf Siebenwind
Die Zwerge sind wohl eigentlich ein misstrauisches Volk, das sich in den Tiefen der Berge und dessen Hängen von anderen Rassen abgrenzt. Ebenso müssen die Dwarschim auf Schiffe voller Elfen und Menschen und dazu auch eine mehrwöchige Reise über schwankendes Wasser ertragen, um nach Siebenwind zu gelangen. Und so ist die Frage berechtigt, wie doch so viele Dwarschim auf diese abgelegene Insel gelangten.
Ein Grund mag vielleicht Gier, angeregt durch zahlreiche Gerüchte, sein, doch ebenso darf man nicht die Weissagung Hilgorads vergessen. Diese besagte, dass Angamon erstarken würde und der Konflikt gegen Angamon auf Siebenwind geschlagen werden würde, wo wiederum Vertreter aller Völker nötig wären, um dieser Bedrohung entgegenzuwirken. Wie auch bei den meisten anderen Völker war die Erinnerung an die erste Heimsuchung Angamons auch bei den Zwergen noch immer vorhanden. Und so siedelten nicht wenige nach Siebenwind über, um dort der unheiligen Macht entgegenstehen zu können. Dies zusammen mit anderen Völkern, was auch den Siedlern abermals in ihr Gedächtnis gerufen wurde, als zum Dunkeltief die Scharen Angamons sämtliche Siedlungen hart bedrängten. Die jüngsten Ereignisse auf Tare, die Heimsuchung der dunklen Mächte Angamons im Reich der Zwerge, die ihren König das Leben kostete und einen Krieg mit sich brachte, führten zur weiteren Siedlung und der Bereitschaft zum Kampf gegen Angamon auf Siebenwind. So brachte dies vielleicht nicht die alten Vorurteile und Abneigungen zum Wanken, doch stellte es sich den Zwergen, die diese Wahl trafen, als notwendig dar, mit den anderen Rassen zusammenzuarbeiten und auch zu leben.
In den ersten Jahren wurden dann wohl auch die Kräfte jedes Siedlers gebraucht. Im Danke auch für das Siedlungsrecht, das Hilgorad den Zwergen zusprach, halfen einige schon mit, die ersten Städte zu errichten, bevor dann Brockental ihre Kräfte in Anspruch nahm. Dort in Brockental war auch später das Zentrum des zwergischen Handels. Viel offener, als für die sonst verschlossenen Bergzwerge gewohnt, handelten die Zwerge dort mit den anderen Rassen, und mit Wohlwollen nahmen sie das zahlreiche Gold wahr, das in ihre Taschen floss.
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Der „typische“ Zwerg
Ein Zwerg wird durchschnittlich an die 400 Jahre alt. Zwerge sind viel kleiner als Menschen und etwas größer als Halblinge. Sie tragen meist Bärte (voller Stolz) und zumindest den Bergzwergen sagt man nach, dass sie mürrisch seien und ständig etwas in ihren Bart grummeln. Durch ihr hohes Lebensalter gegenüber den Menschen sind sie wohl auch ebensogute Krieger, einige behaupten sogar weit bessere, obwohl ihre Größe im Kampf nicht immer von Vorteil ist. Dazu kommt, das sich vor allem die Bergzwerge immer wieder gegen Kreaturen, die in den unteren Ebenen leben, verteidigen mussten. Außerdem gab es immer wieder wahnwitzige Abenteurer, die der Meinung waren, sich an den Schätzen der Zwerge bereichern zu müssen. Zwerge sprechen gerne dem Met und starkem Zwergenbier zu und sind unter ihresgleichen recht gesellig. Es gibt viele Vorurteile über die Zwerge die im Laufe der Zeit bei den anderen Rassen entstanden. So sagt man zum Beispiel, dass Zwerge eine mangelnde, körperliche Pflege betreiben und deshalb stinken, oder dass sie sehr geizig seien. Wie bei allen Vorurteilen kann man auch hier sagen, dass einige stimmen und andere bestimmt sehr übertrieben sind oder auch einfach auf der Unkenntnis der anderen Rassen auf die Zwergenkultur zurückzuführen sind.
Waffen, Rüstungen und Ponys
Bevorzugte Waffen der Dwarschim sind die Hämmer, als auch die Äxte. Diese werden als ehrenhaft angesehen und sind weit verbreitet.
Die Speere sind, genauso wie Hellebarden (oder sonstige Stabwaffen), aufgrund ihrer immensen Größe für Dwarschim untauglich. Einzig und allein der Kurzspeer wird von manchen talzwergischen Jägern verwendet, um Wild zu erlegen. Manch ein Talzwergen-Bauer wird auch mit einer verkürzten Mistgabel angetroffen.
Auch Stäbe sind für Dwarschim nicht gewöhnlich. Nicht viele hatten je einen von diesen in ihrer Hand. Selbstverständlich sind sie bei den Elementargeweihten nicht selten zu sehen, doch ansonsten machen sie sich unter dem Volk recht rar. Nur ältere Dwarschim, welche eine beachtliche Strecke zurücklegen wollen, nehmen einen Wanderstab mit.
Zwerge können aufgrund ihrer Größe keine Nortravenschwerter und Zweihänder führen. Andere Schwerter können sie zwar mit beiden Händen umgreifen, aber unter den Dwarschim sind sie verpönt. Der gleichzeitige Einsatz eines Schildes verbietet sich deshalb. Allseits ist diese Geschichte über die Schwerter bekannt:
„Das Schwert ist ein langes Messer. Als gute Waffe unter den Langbeiner bekannt, sind die Ursprünge der Waffe vielmehr in einem unfähigen Schmied dieser Langbeiner zu suchen. Dieser war so unbegabt im Schmieden wie ein Spitzohr in der Bartpflege, und so wurde sein Brotmesser leider etwas zu groß. Als ein Dwarschim an diesem Tage an der Schmiede des Menschen vorbeikam, soll er so laut über die zweifelhaften Künste des Langebeins gelacht haben, dass dieser erbost mit seinem Brotmesser nach ihm schlug. Es zersplitterte am Schädel des Dwarschim, der noch Tage später Eisensplitter in seinem Bart fand. Das Langbein hingegen erzählte als es nach seinen zahlreichen blauen Flecken gefragt wurde, es hätte den Dwarschim erschlagen, und zwar mit einem langen Brotmesser. Beeindruckt, und zu dumm die gewaltige Lüge zu erkennen, schauten alle recht beeindruckt und schon kurze Zeit später verkaufte der Schmied zahlreiche dieser Waffen die angeblich sogar einen Dwarschim erschlagen könnten. Im Laufe der Jahre versuchten die Schmiede der Langbeiner das Schwert zu verbessern, jedoch erfolglos. Diesen Schmieden haben wir solch Verfehlungen wie Säbel oder Katana zu verdanken.“
Bekannt ist auch eine Geschichte über die Kriegsgabel, welche ebenso kein Zwerg ernsthaft in die Hand nehmen würde:
„Unter Langbeinern ab und zu zu sehen ist die Kriegsgabel. Einst trugen stinkende Oger diese, um damit Pferde, Langbeiner und tollpatschige Spitzohren in ihren Mund zu befördern. Irgendwann stach ein besonders verfressener Oger seine Gabel in ein Langbein, das leider noch lebte. Und von diesem Pieksen aufgeweckt, rannte es schreiend wie ein Schwein am Spieß davon. Der dicke Oger konnte seinem Mittagessen nur traurig hinterhersehen. Nun kam das Langbein in sein Bauerndorf, wo es nach zahlreichen Stunden an der Wunde starb. Die dummen Langbeiner betrachteten verwundert die Gabel, die fähig gewesen war einen der Ihren zu töten, und von diesem Tag an nutzten sie jene auch im Kampfe.
Kommen wir nun zu den Weitwaffen: Kein Zwerg würde je einen dieser Bögen in die Hand nehmen! Nicht nur, dass ein Langbogen viel zu groß für einen Dwarschim ist, nein, auch die kleineren Bögen werden nicht angelangt. Dies begründet sich wohl damit, dass die Elfen diese nicht nur erschaffen haben, sondern auch sehr oft benutzen. Welcher Zwerg würde schon eine Waffe, welche von bartlosen Elfen erfunden wurde, benutzen? Im Gegensatz zu den Bögen stehen die Armbrüste, von denen die zwergischen Schnitzer behaupten, dass sie von ihnen entworfen wurden. Diese kompliziert gebauten Fernwaffen haben beachtliche Durchschlagskraft und werden von so manchem Zwerg – nicht nur von Jägern – geführt.
Out-Of-Character bedeutet dies: Der einzig erlaubte Speer ist der Kurzspeer, alle anderen dürfen nicht verwendet werden. Infanteriewaffen, Ausnahme Kriegsforke, sind ebenso unmöglich. Stäbe dürfen zwar getragen werden, Stockfechten ist jedoch nicht möglich. Alle Schwerter sind möglich, mit Ausnahme der Zweihänder und des Nortravenschwertes, jedoch nur beidhändig und deshalb ohne Schild. An Bögen können nur Kurzbogen und kurzer Jagdbogen verwendet werden, alle übrigen sind zu unhandlich. Turm- und Dreiecksschilde sind nicht zu führen und sind auch in verkleinerten Formen nicht bekannt. Rüstungen sind aus Gründen der Rassenbalance eingeschränkt, nur der Nasenhelm und der Helm werden von Zwergen getragen. Zwerge tragen von einer Plattenrüstung nur: Plattenarme, Plattenhandschuh und Plattenkragen, einzige Ausnahme stellt die Prunkrüstung aus Fethril dar, die (sehr selten) zu Feierlichkeiten oder in sehr besonderen Kämpfen getragen wird, wo besonders starker Schutz notwendig ist.
Helme: Geschlossene Helme jeglicher Art sind untersagt. Ein Zwerg schaut im Kampfe seinem Gegner in die Augen, somit kann er kein Scharnier vor der Nase gebrauchen, das dazu noch die Sicht einschränkt. Ganz zu schweigen davon, dass sein Bart gehörig Platz braucht, welchen die geschlossenen Helme nicht bieten können. Unter Zwergen gibt es das Gerücht, es seien schon Zwerge an ihrem eigenen Bart erstickt, als sie sich in einen geschlossenen Helm zwängten. Der Nasenhelm ist der bevorzugte Helm des Zwergen.
Schilde: Die Turm- und Dreiecksschilde kann ein Zwerg auf Grund seiner Größe nicht nutzen. Jegliche Rundschilde, sowie auch Drachenschilde sind durchaus bei den Dwarschim erlaubt, wenn auch nicht gerade gebräuchlich.
Rüstungen: Das Volk der Dwarschim trägt traditionell Kettenhemden. Auch der Kettenbeinschutz ist äußerst beliebt. Plattenbrustpanzer als auch Plattenbeinschoner dürfen von keinem Dwarschim getragen werden, die Ausnahme ist die Fethrilplatte, die aber auch nur zum Prunk bei besonderen Anlässen getragen werden.
Ponys: Ein Zwerg kann nicht auf Pferden oder den anderen rassenspezifischen Reittieren (Elfen, Myten) reiten. Zwerge besitzen jedoch Zwergenponys die sich durch ein geringes Stockmaß und eine große Ausdauer auszeichnen. Anderen Rassen ist das Reiten dieser Tiere untersagt und ein jeder Zwerg wird gar jeden niederstrecken, der seine geliebten Zwergenponys quält, indem er sie trotzdem reitet.
Sprache und Traditionen
Zwerge reden untereinander in Ihrer Sprache und in vielen Clans und Bingen ist dies ein ungeschriebenes Gesetz, das von den Zwergen nicht nur eingehalten, sondern auch kontrolliert wird.
Out-Of-Character bedeutet dies: Nur den Zwergen selbst ist die RP-Sprache bereits am Anfang an bekannt. Das Beherrschen dieser ist keine Pflicht. Nicht-Zwergen ist das Sprechen dieser Sprache (also OOC-Using) strengstens untersagt, Zuwiderhandlungen werden schwer geahndet. Ausnahme wäre, dass man einzelne Wörter InGame bei den Zwergen erlernt. Das Aussprechen zwergischer Wörter fällt aber anderen Rassen recht schwer, und klingt daher sehr gebrochen.
Die Feiertage der Dwarschim sind Tage der Ehre und des Bieres. Auch ehren sie damit ihre Götter, aber nicht, ohne kräftig ihre Vorräte an Bier und Met zu erschöpfen.
In manchen Gemeinschaften werden die alten Traditionen besonders gepflegt und so muss man sich nicht wundern, wenn ein Zwerg seinen Namen anderen Völkern nicht sofort Preis gibt. In alten Schriften steht geschrieben, dass die Seele mit dem Namen verbunden ist und die Kenntnis des Namens einen Teil dieser Seele mit Preis gibt. Die Zwerge untereinander werden sich gleich beim ersten Treffen vorstellen. Die jüngeren Zwerge stellen sich den älteren immer als erster vor und gehen auf sie zu, so ist es Tradition.
Liebesbeziehungen bei den Zwergen sind besonderes inniger Natur und sind noch mit einigen, etwas speziellen Traditionen verbunden. Daher sei ihnen hier auch ein eigenes Kapitel gewidmet.
Die Bergzwerge
Die Bergzwerge haben ihre ursprüngliche Heimat, die Stollen unter den Gebirgen, nie verlassen. Seid Ihrer Erschaffung durch die Götter Bellum und Arkadon, den Elementarherr des Feuers, leben sie auch heute noch immer nach ihren alten Traditionen und stehen jeder größeren Veränderung ihrer Lebensweise skeptisch gegenüber. Bellum, der das Volk abschließend formte, wird von vielen Dwarschim verehrt, doch Arkadon, der die Bergzwerge erschuf und durch seine stetige Präsenz in den Schmiedefeuern den Bergzwergen viel näher steht, hat sich tief in die Kultur der Bergzwerge gebrannt und viele sehen Arkadon als wahre und einzige Gottheit der Bergzwerge an. Die Flammenweber der Bergzwerge sind zudem wahre Verfechter dieser Theorien und verbreiten diesen Glauben mehr und mehr unter den Bergzwergen.
Die Bergzwerge haben lange Haare von grauer oder gar hellgrauer, manchmal auch von hellbrauner Farbe. Sie tragen alle Bärte. Ein Bart ist ein Muss unter den Bergzwergen, er ist meist lang und gilt als Statussymbol. Die Bartfarbe ist nicht immer ein Grau, welches im fortgeschrittenem Alter gar weiß wird, sondern auch braun, schwarz und gar rot. Ihre Hautfarbe ist normal bis dunkel und durch die Schweiß treibende Arbeit im Stollen oft verschmutzt. Jedoch sagen sie selbst, dass man einem guten Arbeiter ansehen muß, das er was gearbeitet hat!
Ihr Leben besteht überwiegend aus den gesellschaftlichen Verpflichtungen, da sie eine enge und feste Gemeinschaft bilden und diese pflegen, hauptsächlich jedoch der Arbeit und dem Kampf, denn immer wieder versuchen andere Rassen den Zwergen ihre Schätze zu rauben. Jedoch wissen sie sehr gut ihre freie Zeit zu versüßen und dies mit großer Leidenschaft, wobei das selbstgebraute Zwergenbier immer eine einnehmende Rolle spielt. So ist es nicht verwunderlich, dass auch ihre Feste meist etwas mit dem alltäglichen Handwerk zu tun haben und das Fertigstellen einer aufwändigen Schmiedearbeit, die Entdeckung einer neuen Erzader oder der Sieg über randalierende Goblinstämme ausgiebig gefeiert wird.
Die Bergzwerge leben zurückgezogen in ihren Bingen. Es wird Außenstehenden (Mitgliedern anderer Rassen) und auch manchmal Talzwergen nur sehr selten gestattet, die großen unterirdischen Minen und Städte zu betreten. Ja sogar Städte, nicht einfache Höhlen und Stollen. Zwerge errichten unterirdische Städte, die sich meist über mehrere Ebenen erstrecken und mehrere Quadratmeilen groß sind. Dabei werden die oberen Ebenen meist mit ausgeklügelten Fallen zur Verteidigung versehen. Danach kommen die mittleren Ebenen, welche die Wohn- und Arbeitsräume beherbergen. Die unteren Ebenen bilden die Minen.
Die Bergzwerge sind wahre Meister der Schmiedekunst, denn sie fertigen Waffen und Rüstungen aus Fethril an, dem besten Metall auf ganz Tare und sie sind die einzigen, die sich in die tiefsten Tiefen wagen, wo es zu finden ist. Ein Zwerg kann mehre Monate damit zubringen, einen bestimmten Gegenstand anzufertigen. Wenn er dann damit fertig ist, und der Gegenstand auch nur den kleinsten Makel aufweist, wird er ihn wieder einschmelzen und von vorn beginnen. Das Schmieden ist für die Bergzwerge nicht nur einfach eine Tätigkeit, sondern eine wahre Berufung. Außer den „normalen“ Waffen und Rüstungen, welche bei den anderen Rassen schon als Meisterstücke gelten, fertigt fast jeder Bergzwerg einen besonderen Gegenstand (Waffe/Rüstung) in seinen Leben an. Dieser wird als „Anart“ bezeichnet was soviel wie „Meisterstück“ bedeutet. Das Anart schmiedet ein Zwerg nicht in wenigen Wochen oder Monaten, nein dafür nimmt er sich mehrere Jahre Zeit. Es wird berichtet, dass besonders talentierte und gewissenhafte Zwerge schon bis zu zehn Jahren an ihrem Anart gearbeitet haben. Das Anfertigen eines Anart ist auch kein durchgehender Prozess, sondern es kann durchaus vorkommen, dass ein Zwerg damit anfängt und nach zwei bis drei Wochen das Anart weglegt und erst nach einem Monat wieder daran weiter arbeitet. Ein Anart wird immer aus dem reinsten Fethril geschaffen und meist noch mit Runen verstärkt. Desweiteren soll es auch vorkommen, dass ein Zwerg sich sein Stück Fethril erst mehrere Monate tagtäglich ansieht, dabei die Struktur des Erzes aufnimmt und zu erkennen versucht, welch ein Anart in ihm steckt – also was daraus werden soll. Wenn sein Anart fertig ist, wird der Zwerg, der es angefertigt hat, ein Stück seines Lebensfeuers verlieren. Es ist so, als ob man einen Berg erklommen hat und genau weiß, dass es keine höheren Berge mehr gibt. Der Zwerg wird nie wieder in seinem Leben ein gleiches Ding von solch Meisterlichkeit und Vollkommenheit erstellen.
Wie bereits erwähnt wurde, sind die Eingangsebenen der riesigen unterirdischen Städte mit Fallen geschützt. Bergzwerge sind neben meisterlichen Schmieden auch gute Erfinder. Meist wimmelt es in den oberen Ebenen nur so von automatischen Schutzanlangen, Feuergruben und Sperrfallen. Es soll Bereiche geben, die automatisch einstürzen, wenn ein Unbefugter sie betritt und der Unglückselige bei lebendigem Leibe unter Tonnen von Stein begraben wird. Die oberen Ebenen sind zudem labyrinthartig angelegt und es kann sehr leicht vorkommen, dass ein Uneingeweihter sich darin verläuft. Wenn ein Eindringling die ganzen Fallen überlebt haben sollte, was sehr selten vorkommt, steht er vor einem viel größeren Problem. Er sieht sich einem Zwerg gegenüber, der sehr ärgerlich und wütend darüber ist, dass er die ganzen Fallen wieder scharf machen darf. Und mit einem wüteten Zwerg zu kämpfen ist nichts, was man sich wünschen sollte.
Handel mit anderen Rassen betreiben die Bergzwerge nicht selbst. Diese Aufgabe übernehmen die Talzwerge für sie. Viermal im Jahr öffnen die Bergzwerge die großen aus Fethril geschaffenen Tore zu ihren Städten und übergeben den Talzwergen ihre für den Handel bestimmten Waren. Die Talzwerge wiederum geben ihnen den Erlös der Waren vom letzten Quartal (abzüglich eines kleinen Teils für ihre Dienste) und beliefern die Bergzwerge auch mit den Gütern, die sie brauchen und nicht selber herstellen können.
Die Talzwerge
Die Talzwerge gehören wie die Bergzwerge zu dem Volk der Dwarschim. Im Gegensatz zu ihren Brüdern die in Bergen, Höhlen und Bingen leben, wohnen sie am Fuße der Berge, betreiben kleine Gärten, manchmal auch kleine Äcker, haben ein kleines Zwergenpony und leben in den Tag hinein. Sie sind ein wenig größer als ihre Brüder, und auch ihr Haar- und Bartwuchs ist nicht ganz so ausgeprägt. Geschickt sind sie in den fitzeligen Dingen. Das Basteln von Uhren, Fallen und Werkzeug aus Holz und Eisen gehört zu ihren Freizeitbeschäftigungen. Auch der Alchemie sind sie nicht abgeneigt, und so kann es schon einmal einen kräftigen Rums machen in einer der kleinen Hütten. Ihr Glaube gilt neben Bellum und Arkadon vor allem auch Terra, der Elementarherrin, und so sind auch einige unter ihnen eng mit Terra verbunden und erhalten gelegentlich ihre Gunst. Manche unter ihnen sind so naturverbunden, dass sie oft Jäger, Pflanzensucher und Alchimist in einem sind. Man nennt sie Druiden, die durch ihr Leben mit und von der Natur ihre eigene Fähigkeiten beherrschen. Die Priester Terras stehen Terra sehr nahe, und oftmals werden ihre Gebete an die Göttin in Form eines Wunders erhört. Ansonsten sind sie ein sehr gemütliches Volk, und man sagt ihnen schon mal eine Verwandtschaft mit den Halblingen zu, was aber nicht bewiesen werden kann.
Die Talzwerge sind die geselligere der beiden Zwergenrassen. Sie sind auch diejenigen unter den Zwergen, welche den meisten Kontakt mit den anderen Völkern haben und Handel treiben. Sie vertreiben die Waren ihrer Brüder und Schwestern, der Bergzwerge. Auch haben die Talzwerge hervorragende Kämpfer, die ihren Brüdern aus dem Berge in nichts nachstehen. Die Wache der Talzwerge besteht häufig aus vielen Zwergen, die sich gegen jeglichen Angriff der anderen Völker oder anderen Wesen bestens zu wehren wissen. Die Schmiede der Talzwerge erlangen meist nicht die Kunstfertigkeit ihrer Verwandten, den Bergzwergen, sind die Lehrmeister der Talzwerge doch schon lange fort aus den Bingen und fern der heißesten Essen der Bergzwerge. Aber trotzdem die Schmiedekunst eines talzwergischen Meisterschmiedes der eines jeden Menschen überlegen.
Verhältnis zu anderen Rassen
Zwerge haben im Allgemeinen ein friedliches Verhältnis zu anderen Rassen. Trotzdem gibt es auch hier zu sagen, dass sie sich mit einigen Rassen besser verstehen als mit anderen. Als erstes wären da die Menschen, mit denen die Zwerge eng verflochten sind. Da sie mit ihnen Handel treiben, haben Zwerge ein gutes Verhältnis zu den Menschen im Allgemeinen. Trotz dem guten Verhätnis zu den Menschen bestehen doch noch einige Vorurteile zwischen den beiden Völkern, die das Verhätnis außerhalb des Handels anspannen. Besonders die Bergzwerge halten die Menschen meist für unehrenhaft und diebisch, weshalb Bergzwerge die Anwesenheit eines Menschen nur missmutig tolerieren und jegliche Begegnungen mit ihnen so gut sie können vermeiden. Nur wenn nötig, richtet der Bergzwerg sein Wort an einen Menschen. Das durch den König geknüpfte Bündnis mit den Menschen lässt allerdings beide Seiten auf eine Verbesserung hoffen. Und es wird berichtet, dass schon einige der Bergzwerge lachend mit einem Menschen in einer Taverne bei einem Met gesehen wurden. Die Talzwerge begegnen den Menschen mit Respekt, jedoch auch ein wenig mit Misstrauen, was wohl in der Natur der Zwerge liegt. Ihre Handelsbeziehungen sind legendär und für beide Völker von immensem Vorteil, sodass die Talzwerge den Menschen freundlich und freundschaftlich in jeder Handelsbeziehung begegnen werden. Natürlich gibt es auch hier und da Streitigkeiten, besonders zwischen Bergzwergen und Menschen, die aber meist friedlich beigelegt werden.
Das Verhältnis zu den Elfen ist ganz anderer Art. Viele Zwerge mögen die Elfen nicht besonders und ebenso stellt es sich auch bei den Elfen dar. Dies ist eine alte Tatsache, und worauf sich diese Art der Feindschaft begründet, weiß niemand mehr. Wahrscheinlich nicht einmal die Zwerge und Elfen selbst. Die beiden Rassen führen zwar keinen offen Krieg miteinander, vielmehr ist es so, dass ein Elf nicht gern im Lebensraum der Zwerge gesehen wird. Sie werden meist gar nicht beachtet. Und wenn sie Handel treiben oder etwas repariert haben wollen, so wird ihnen meist der zwei- bis dreifache Preis berechnet. Es soll aber auch schon vorgekommen sein, dass sich die Zwerge einfach weigerten, etwas für einen Elfen zu tun. Trotzdem kann es in seltenen Fällen dazu kommen, dass ein einzelner Zwerg mit einem Elfen befreundet ist. Das passiert nur sehr selten. Wenn es dazu kommt, ist es meist so, dass dieser Elf dann auch von den anderen Zwergen der Sippe geduldet wird.
Über das Verhätnis zwischen Myten und den Zwergen ist wenig bekannt. Viele Zwerge wissen nichteinmal ob ihrer Existenz, geschweige denn haben sie je ein Wort mit einem Myten gesprochen oder einen erblickt. Die Talzwerge scheinen schon einige Begegnungen mit diesen Wesen gehabt zu haben, doch schweigt man im Allgemeinen über diese Treffen und Begegnungen. Nur die ältesten und weisesten Zwerge haben je mit ihnen ein Wort gewechselt und jene begegnen ihnen freundlich und mit Respekt, jedoch mit ein wenig Argwohn ob ihres Aussehens. Einem Gespräch stehen diese Zwerge trotzdem nicht glücklich und sehr bereitwillig gegenüber, jeder Konflikt wird so es möglich ist mit den Myten vermieden.
Die Zwerge stehen den Orken mit großem Misstrauen gegenüber, manche Zwerge hassen die Orken sogar. Ihre Beziehungen sind von Kriegen und Raubzügen der Orken negativ geprägt. Begegnungen mit einem Ork oder Orken enden oftmals in einem Streit oder gar handfesten Auseinandersetzungen. Wie schlecht die Beziehungen sind, erkennt man auch daran, dass viele Schimpfwörter der Zwerge mit Orken zu tun haben.
Den Nortraven stehen die Zwerge völlig verschieden gegenüber. Einige empfinden sich unwohl in ihrer Gegenwart ob ihrer Größe und ihrer besonderen Beziehungen zu Schiffen und dem Wasser. Andere Zwerge fühlen sich mit ihnen sehr verbunden, wegen ihrer Bereitschaft zum Kampf, ihrer ähnlichen Auffasung der Ehre und ihrem „zwergenähnlichen Tatendrang“.
Die Zwerge sehen in den Halblingen keinerlei Bedrohung. Die kleinen freundlichen Kerle werden meist freundlich begrüßt, nicht zuletzt auch wegen ihres guten Essens. Die Handelsbeziehungen zu den Hobbits sind gut. Sogar die oft sehr mürrischen Bergzwerge freuen sich fast immer, wenn sie einen Halbling zu Gesicht bekommen.
Die Dwarschim, der Tod und ihre Rituale
Der Tod – ein Thema, das selbt bei den Dwarschim immer wieder gegenwärtig ist, und dass, obwohl sie ohne größere Probleme ein Alter von über 400 Jahren erreichen können. Immer wieder kommt es vor, dass sie in einen Kampf, eine Schlacht, oder gar einen großen Krieg ziehen, um Bellum – ihren Herren – zu ehren. Immer wieder kommt es auch zu Zweikämpfen, wenn ein Dwarschim in der Ehre beleidigt wurde. So haben sich über die Jahrhunderte Rituale entwickelt, wie ein Dwarschim sich verhält, wie er mit der Ehre umgeht und auch, wie gefallene Brüder beigesetzt werden. Stirbt ein Dwarschim ehrenvoll, so glauben die Dwarschim, geht er in die Hallen der Ahnen über und von dem Moment an wird sein Geist, genau wie der der anderen Verstorbenen, die Lebenden bei ihren Entscheidungen und ihrem Handeln beistehen. Der Geist der Ahnen ist permanent bei ihnen und bestärkt sie in ihrem Handeln. Dies macht vielleicht deutlich, warum es bei den Grußformeln neben denen, in denen sie Ihre Götter ehren, also „Bellum kha`khem“, „Terra kha`khem“ und „Arkadon kha`khem“ auch diese gibt: „Amrosch kha`khem“. Die lebenden Dwarschim halten ihre Ahnen für äußerst weise und vertrauen darauf, dass sie auch von ihnen geleitet werden. Ein Paar, das den Bund der Ehe schließt, vertraut darauf, dass sich ihre „Geister“ in der Halle der Ahnen wiedertreffen, darum passiert es auch oft, dass ein Dwarschim, der seine Frau verliert, bald darauf ebenfalls eines natürlichen Todes stirbt.
Der Tod, generell ist es etwas, was natürlich auch einem Dwarschim nicht gerne widerfährt. Doch sieht er es als große Ehre an, wenn er sein Leben lässt, seine Heimat verteidigend oder sich für den wahren Glauben an Bellum einsetzend. Dabei nimmt er es ohne zu zögern auch mit einer Übermacht an Gegnern auf und verfällt – oft sich dem Tode bewusst – in eine Art Kampfrausch, um mit seinem Leben seinem Herrn Bellum einen letzten großen Dienst zu erweisen. So ist es auch nicht selten, dass man Kampfschreie von Zwergen hört wie „Für die Ahnen! Für Bellum!“, die oft auch noch kurz vor dem Sterben ausgerufen werden. Dies macht deutlich, wie wichtig einem Dwarschim die Götter und die Ahnen sind, da sie sogar ihr Leben dafür hergeben. Fallen in einer Schlacht sehr viele Brüder, sind die Überlebenden oftmals so betroffen davon, dass sie das weitere Leben als Schmach ansehen, und erst nachdem sie die – ihrer Meinung nach – verlorene Ehre wiederhergestellt haben, sich wieder als echten ehrenhaften Dwarschim sehen. Die Wiederherstellung der Ehre ist in den meisten Fällen ein großer Sieg zu Ehren Bellums.
Ähnlich wichtig ist den Dwarschim die Wahrheit, denn ein Dwarschim würde aufgrund einer wahren Aussage eher sterben, als durch eine Lüge am Leben bleiben und dann den Rest seines Lebens mit dieser Schmach leben zu müssen – denn auch eine Selbsttötung wird als unehrenhaft betrachtet und so würde er nicht in die Hallen der Ahnen übergehen! Sofern ein Dwarschim in einem Kampfe stirbt, verlässt er die Sphäre mit der Gewissheit, in die Hallen der Ahnen zu kommen, was für einen jeden Dwarschim die größte Ehre darstellt. Prinzipiell ist es den Überlebenden sehr wichtig, die toten Körper ihrer Verstorbenen bei sich zu haben. So sieht man nach einer Schlacht oft die Dwarschim ihre Toten – Bellum zu Ehren – vom Schlachtfeld bergen und in ihre Heimat bringen. Dort werden sie dann beigesetzt, wobei es mehrere verschiedene Rituale gibt.
Die sterblichen Überreste arkadongläubige Brüder, und im speziellen verstorbene Flammenweber, werden in aller Regel dem Element ihres Gottes übergeben. Verbunden mit einer Zeremonie, die ein Flammenweber leitet und in der Gebete an Arkadon und Bellum gerichtet werden, wird der Körper verbrannt. Der Holzstoß, auf dem sie verbrannt werden, wird mit dem heiligen Feuer aus einem Arkadontempel entzündet, und die Asche danach in einer Urne aufbewahrt. Diese Urne wird in einer Gruft aufgebahrt, die nur zur Beisetzung weiterer Dwarschim geöffnet wird. In der Regel existiert nahe des Denkmals zu Ehren der Verstorbenen eine solche Gruft. Der Zugang dazu ist oft geheim und nur wenigen Brüdern bekannt. Manchmal werden die sterblichen Überreste der Toten auch direkt den heiligen Flammen im Tempel übergeben. Dies wird besonders gerne praktiziert, wenn Lavaseen in den Bergen oder im Tempel sind. Dann wird lediglich eine Inschrift am Denkmal angebracht, denn die sterblichen Überreste sind Arkadon so schon sehr nahe. War der Bruder zu Lebzeiten einer, der Terra mehr ehrte als Arkadon, oder gar ein Erdwächter, kann es auch vorkommen, dass er nicht verbrannt wird, sondern in einem steinernen Sarg in der Gruft beigesetzt wird. Hier findet dann die Zeremonie mit einem Erdwächter statt, der die Gebete spricht. Er wirft bei der Zeremonie eine Hand voll Erde von der Stelle in den Sarg, wo der Dwarschim starb. Die steinernen Särge werden in die gleiche Gruft gebracht wie die Urnen, und auch sie finden einen Platz in der Wand. Unmittelbar nach der Beisetzung wird die Gruft wieder versiegelt und erst zum nächsten Begräbnis wieder geöffnet. Diese Gruft ist meist selbst nicht sehr groß, aber dadurch, dass die Särge und Urnen in die Wand eingelassen werden, wird auch nicht viel Platz benötigt. Trotzdem brennen immer Fackeln oder Feuerschalen in den Gruften. In einigen Bingen ist es allerdings auch üblich, dass zu Ehren der Erbauer der Binge sehr große Ruhmeshallen gebaut werden, wo sie auch noch nach dem Tode geehrt werden.
Ein Dwarschim wird oft in seinem Kettenhemd beigesetzt, das er seinen Lebtag getragen hat. Die Grabkammern könnte man fast als Goldkammern betrachten. Denn jeder soll den Stolz und die (finanzielle) Macht der Dwarschim sehen – auch wenn wohl kaum ein Nicht-Dwarschim so eine Halle zu sehen bekommt. Ihre Waffen, ihre Lieblingshacke, ihr sonstiges Werkzeug oder Anhängsel wird meist offen oder in einer kleinen Kiste mit dem Verstorbenen beigesetzt. Bellumsgläubige Zwerge werden in weißen Leinen gebettet, in denen die Zwerge fünf Tage für jeden sichtbar im Bellumsschrein – sollte es einen geben – auf dem Altar aufbewahrt werden. In dieser Zeit sollen sich alle Zwerge nochmals der Stärke und der Taten des Zwergen erinnern. Jeden Abend wird am Körper des Gefallenen eine Versammlung abgehalten. Diese fallen unterschiedlich aus. Mal verbringen alle Anwesenden den Abend schweigend um den Körper, mal werden Geschichten von dessen Taten erzählt, oder es wird berichtet, wie man ihn kennenlernte. Nach diesen fünf Tagen wird der Zwerg in die Leinen eingewickelt und in die Grabhalle oder Grabkammer gebracht, wo jeder Zwerg mit Bellumsglauben einen eigenen Steintisch erhält und in den weißen Leinen verweilt. In jeder Binge sind die Tage der Trauer unterschiedlich und jeder Zwerg entscheidet selbst, wie lange er trauern möchte. So ist es in einigen Bingen auch Brauch, dass drei Tage getrauert wird. Einen Tag für jede Eigenschaft, die der Zwerg in sich vereinte.
Unmittelbar nach der Beisetzung der Urne oder des Sarges macht sich der beste Steinmetz des Tales daran, den Namen des Verstorbenen auf das Denkmal zu meißeln. Sobald dies geschehen ist, wird ein Zyklus der Trauer gehalten, in dem alles (wirklich alles) andere egal ist. Niemand arbeitet, kaum jemand geht durch das Tal, das Tor ist verriegelt, niemand kämpft oder ist kampfbereit, kaum jemand redet. Allerdings wird oft in kleinen Gruppen ein Festmahl genossen, wobei so gut wie nicht geredet wird.
Ist der Dwarschim einmal tot, obliegt es den Lebenden sein Andenken zu wahren, vorausgesetzt er lebte und starb ehrenhaft. Es ist so, dass das Volk der Dwarschim nicht vergisst. Geschichten über glorreiche Taten von Brüdern werden über Generationen hinweg weitererzählt, und desöfteren auch schriftlich festgehalten. Einerseits wird also durch diese Geschichten das Andenken der Verstorbenen gewahrt, andererseits durch Denkmäler, die ihnen zu Ehren gesetzt werden. Oft in der Nähe der Schreine oder Tempel, in den Siedlungen oder Bingen. Auf solchen Denkmälern sind die Namen der Toten zu lesen und auch, worum sie sich verdient gemacht haben.
Unehrenhafte Brüder werden in der Regel weder verbrannt noch begraben, sondern lediglich in einen Fluss geworfen, sodass die Strömung sie forttreibt. Es wird in aller Regel nach dem Tod eines unehrenhaften Dwarschim niemals wieder über ihn gesprochen, weder gut noch böse.
Die Halle der Ahnen
Als Tare noch jung und die Dwarschim erst wenige Generationen alt waren, begab es sich, dass Xerischem der unbestrittene Herrscher über alle damaligen Bingen und Dwarschim war. Er war der erste in der Linie der zwergischen Könige und als dieser dem Tode anheim fiel, sahen Arkadon, Terra und Bellum den Verlust mit Bedauern, war es doch ein Herrscher nach ihrem Sinne gewesen, der das damals so junge Volk zusammengehalten hatte. Gar groß hingegen war die Trauer im Volke der Dwarschim und ein halbes Jahrzehnt lang waren die meisten der Essen erstarrt zu nutzloser Kälte.
Dann langsam bröckelte es zwischen den mächtigsten Dwarschim der Bingen. Der eine oder andere wollte sich nicht von irgendeinem Dwarschim bestimmen lassen. Es fehlte die Autorität und Stärke Xerischems, dessen Weisheit und Charakter, den mit diesen Tugenden hatte er das Volk zusammengehalten. Mit Bedauern sahen die beiden Elementarherren auf das zerstrittene Volk hinab, und selbst Bellum war über die Zerstrittenheit erbost. So ging dann Bellum zu seinem Bruder Morsan, der in seinem Reich, der dritten Sphäre, mit ewiger Ruhe über die Seelen der Toten wachte und bestimmte. Bellum brachte ihm den vereinten Wunsch der drei Götter, die Hallen der Ahnen für die Dwarschim in seinem Reich zu schaffen. Morsan erfüllte in gefühlloser Einsicht ihren Wunsch. Terra und Arkadon hingegen schufen – niemand weiß, wo es genau anzusiedeln ist – ein wahrlich erstaunliches Gebilde in Fels und Stein. Gar riesige Höhlen mit glitzernden Wänden, erhellt von Strömen prächtigen Magmas. Im Mittelpunkt schufen sie den größten Raum. Durch kristallene Tunnel an der Decke, die Terra schuf, ließ Arkadon flüssiges Magma fließen. Glitzerndes Erz und blitzende Steine waren in Wänden und Boden zu sehen, hervorragend und prachtvoll, jedem Augen zum Gefallen.
In diesen Raum befindet sich seit der Erschaffung eine lange Tafel aus in Stein gehauenen Stühlen und Bänken, im Zentrum des Raumes wiederum ein steinerner Thron. Sie nannten dies die „Halle des Bergkönigs“. Als die Schaffung der Hallen ihr Ende fand und die beiden Herren der Elemente mit ihrem Werk zufrieden waren, führte Bellum die Seele Xerischems in sein neues Reich fernab des Todes. Auf ewig sollte er auf dem Thron dieser Halle seinen Platz nehmen. Daneben blieben zahlreiche kleinere Thronsessel für seine Nachfolger frei. Auf den nächsten Bänken nun ließen die drei Götter all jene Dwarschim, die schon verstorben waren, Platz nehmen, vor jedem ein voller Krug. Mit Freude über ihre wohl ewige Vereinigung, hoben sie die Krüge reinen Bieres. Dies beeindruckende Bild der Freude und Vereinigung wurde den empfänglichsten und vernünftigsten Stimmen der Dwarschim in Bildern der Träume gezeigt. Erhoben durch die Segnung dieser Visionen trugen sie voller Eifer und Freude ihr neues Wissen in feurigen Reden unter das Volk, sodass die zerfurchten Bingen in neuer Einheit, durch Hoffnung und Vorfreude vereint waren.